Freund oder Feind = südliche Stinkwanze

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Mia
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Re: Freund oder Feind = südliche Stinkwanze

Beitrag von Mia » Sa Aug 23, 2014 20:01

Hi liebe Rita, :smile:

schick mir noch mal Deine Adresse per pn. Ich habe einen "stinkigen" Staudenrucola ( Diplotaxis tenuifolia), der bei Dir das ganze Jahr über wachsen musste, in Deutschland friert er im Winter ab, kommt aber im April jedes Jahr stärker wieder.
Er bildet dichte Büsche. Du musst nur bereit sein, immer wieder ordentlich auszurupfen, denn das Zeug versamt sich wie der Teufel. Oder halt regelmäßig ordentlich viel abzuschneiden, aber damit erhältst Du halt viel Grünzeug für den Kompost oder als Mulch.
Was heißt "stinkig"? - Er schmeckt und riecht halt besonders intensiv. Viel kann man von dem Zeug nicht essen, es hat zu viel Eigengeschmack. Selbst Schnecken mögen ihn nicht. Ich sehe zwar immer wieder, dass sie sich unter seinem feuchten Schatten verkriechen, auch zum - sehr geringen - Teil auf ihm herumkrabbeln, aber Fraßspuren habe ich noch nie entdeckt. Er kann als Schutz sicher in die Nähe von Tomaten, aber nicht zu nah dran, sonst wuchert er sie zu, was ihnen nicht bekommt.
Dann UNTER Tomaten lieber niedrige Kapuzinerkresse.

Salbei hat keine negativen Nachbarn, er kann im Prinzip überall hin, besonders zu Fenchel, Karotten und Kohl, sein Geruch wirkt gegen Kohlweisslinge.
Wermut ist gut zu Johannisbeeren. Wirkt gegen deren Rostpilz. Sonst ist er für seine Mitgewächse eher ein unliebsamer Zeitgenosse.
Ich würde solche Pflanzen durchaus als Schutz probieren.
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Und wenn diese eine Wespenspinne nun gefressen wurde, gibt es garantiert noch mehr davon! Sonst hätte sie ihre Eiablage ja gar nicht hinbekommen.... :wink: Komplette Einzelindividuen sind die nicht, ein paar Geschwister werden schon noch irgendwo in der Nähe sein.

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Naja, ich wohne jetzt auch in einem Landstrich, der sowas von versaut ist mit Monokulturen, dass mir regelmäßig ganz anders wird. Wenn ich mir allein die Feldraine angucke, auf denen nichts mehr wächst außer hartem Gras, kriege ich die Krise.
Letztes Jahr hatte ich noch einige Melden und Guter Heinrich entdeckt. Davon wollte ich im Herbst Samen nehmen. Aber bevor es dazu kam, war der Bauer mit der Giftspritze drübergegangen, weißlich gelbgrün verfärbt und krank verkringelt lagen sie am Boden. In einer solchen Umgebung hat es ein biologischer Garten schwer, vor allem, wenn er so klein ist wie meiner. 570 m2 - was ist das schon? Du hast mit Deinem größeren Grundstück bessere Chancen. Trotzdem gebe ich nicht auf. Ich werde hier mein kleines Biotop errichten, wenn ich auch denke, dass es sicher 10 Jahre dauern wird, bis alles stimmt.
Bis mein Boden überall in Ordnung ist, bis genügend Viecher jeder Art angesiedelt sind.

Du nervst nicht mit Deinen Kommentaren. :wink:
Mir geht es heute nicht gut, ich fühle mich krank. Ich freue mich aber, Dir zu schreiben!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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