Das Leben ist schön! Zweiter Teil
Verfasst: Fr Jul 29, 2016 22:43
Ich mache jetzt doch einen neuen Thread auf.
Irgendwie passt alles, was ich erzählen möchte, nirgendwo in alte Threads so richtig hin.
Hallo in die Runde! :-)
Ich bin durch meinen Umzug in eine Art "Märchenland" geraten. Ich hatte es nicht vermutet, sogar nie für möglich gehalten, und natürlich ist es nicht so, dass mir hier die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, aber ich wohne hier in der Nähe der sogenannten "Deutschen Märchenstraße". Die zieht sich ganz schön weit, von Bremen bis nahezu Frankfurt am Main, und hier in der Warburger Börde und in Nordhessen kringelt sie sich, schlägt Bögen, und eine ganze Reihe von Ortschaften im Kringelbogen gehören dazu.
Es ist jetzt nicht so, dass einem das echte Dornröschen (völlig verschlafen und 100jährig faltenreich... im Gesicht, meine ich) von der nächsten Burgzinne winkt, nein. Stattdessen winken zig neuere Dornröschen, alle höchstens Mitte 20, alle blondgelockt (mit sehr langen Haaren) und alle in mittelalterlichen Kostümen. Dazu gibt es Frau Holle, auch diverse Rotkäppchen treten auf. Dazu Fiddler, dicke Bürgermeister, Esel, Könige, gestiefelte Kater, Adelige... in nahezu jeder Ortschaft kommt einem anderes Equipment entgegen, nicht immer, aber zu jeglichen denkbaren Festen. Kann aber auch lästig werden, wenn einem der Verkleidungsspuk nicht liegt.
Jetzt, woher kommt es?
Die Gebrüder Grimm haben hier gelebt, und genau hier, und im Umkreis, ihre Märchen und "Hausgeschichten" von ganz normalen Bürgern gesammelt.
Jetzt könnte man sagen: Na, die hätten ja auch an jedem anderen Ort Deutschlands sammeln können, und es wären trotzdem ein paar nette Märchen rausgekommen! Sicher. Aber hier ist es so, als ob sich das Märchengut der Brüder Grimm scheinbar verdichtet.
Ich staune immer wieder: Hier gibt es weit und breit eigentlich nur Dörfer und Kleinstädte, aber wirklich jedes Dorf hat sein eigenes Schloss! Wobei der Begriff "Schloss" auf eine relative Neuzeit schließen lässt, zeitlich davor gab es "wehrhafte Burgen".
Also, wenn hier ein Winzkaff kein Schloss hat, hat es mit Sicherheit eine Burg, deren Grundmauern bis 1000 oder sogar auf 800 n.C. zurückgehen, heute in ganz unterschiedlichen Stadien des Verfalls - oder der jetzigen Erhaltung.
Wichtig für meine Erzählung sind aber die Schlösser, die ja aus den Burgen hervorgingen.
Man kann davon ausgehen, dass es hier vor den 30jährigen Krieg eine ungeheure Anzahl von Kleinkönigen und Kleinkönigreichen gab (oder auch von Adelssitzen mit dörflichen Untergebenen, deren Herrscher (Grafen?) königliche Angewohnheiten hatten.)
Jedenfalls deckt sich das mit den Schilderungen der Gebrüder Grimm.
So viele Prinzen, Prinzessinnen und Könige wie in ihren Märchen vorkommen, kann es auf einem Landstrich gar nicht gegeben haben, es sei denn, es war wirklich so.
Und das findet man hier.
Man kann davon ausgehen, das sich hier ein Kleinkönigreich an das nächste reihte. Mit König, Königin, Prinzen und Prinzessinnen.
Wie in den Grimm'schen Märchen.
Finde ich sehr interessant!
Lieben Gruß,
Mia
Irgendwie passt alles, was ich erzählen möchte, nirgendwo in alte Threads so richtig hin.
Hallo in die Runde! :-)
Ich bin durch meinen Umzug in eine Art "Märchenland" geraten. Ich hatte es nicht vermutet, sogar nie für möglich gehalten, und natürlich ist es nicht so, dass mir hier die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, aber ich wohne hier in der Nähe der sogenannten "Deutschen Märchenstraße". Die zieht sich ganz schön weit, von Bremen bis nahezu Frankfurt am Main, und hier in der Warburger Börde und in Nordhessen kringelt sie sich, schlägt Bögen, und eine ganze Reihe von Ortschaften im Kringelbogen gehören dazu.
Es ist jetzt nicht so, dass einem das echte Dornröschen (völlig verschlafen und 100jährig faltenreich... im Gesicht, meine ich) von der nächsten Burgzinne winkt, nein. Stattdessen winken zig neuere Dornröschen, alle höchstens Mitte 20, alle blondgelockt (mit sehr langen Haaren) und alle in mittelalterlichen Kostümen. Dazu gibt es Frau Holle, auch diverse Rotkäppchen treten auf. Dazu Fiddler, dicke Bürgermeister, Esel, Könige, gestiefelte Kater, Adelige... in nahezu jeder Ortschaft kommt einem anderes Equipment entgegen, nicht immer, aber zu jeglichen denkbaren Festen. Kann aber auch lästig werden, wenn einem der Verkleidungsspuk nicht liegt.
Jetzt, woher kommt es?
Die Gebrüder Grimm haben hier gelebt, und genau hier, und im Umkreis, ihre Märchen und "Hausgeschichten" von ganz normalen Bürgern gesammelt.
Jetzt könnte man sagen: Na, die hätten ja auch an jedem anderen Ort Deutschlands sammeln können, und es wären trotzdem ein paar nette Märchen rausgekommen! Sicher. Aber hier ist es so, als ob sich das Märchengut der Brüder Grimm scheinbar verdichtet.
Ich staune immer wieder: Hier gibt es weit und breit eigentlich nur Dörfer und Kleinstädte, aber wirklich jedes Dorf hat sein eigenes Schloss! Wobei der Begriff "Schloss" auf eine relative Neuzeit schließen lässt, zeitlich davor gab es "wehrhafte Burgen".
Also, wenn hier ein Winzkaff kein Schloss hat, hat es mit Sicherheit eine Burg, deren Grundmauern bis 1000 oder sogar auf 800 n.C. zurückgehen, heute in ganz unterschiedlichen Stadien des Verfalls - oder der jetzigen Erhaltung.
Wichtig für meine Erzählung sind aber die Schlösser, die ja aus den Burgen hervorgingen.
Man kann davon ausgehen, dass es hier vor den 30jährigen Krieg eine ungeheure Anzahl von Kleinkönigen und Kleinkönigreichen gab (oder auch von Adelssitzen mit dörflichen Untergebenen, deren Herrscher (Grafen?) königliche Angewohnheiten hatten.)
Jedenfalls deckt sich das mit den Schilderungen der Gebrüder Grimm.
So viele Prinzen, Prinzessinnen und Könige wie in ihren Märchen vorkommen, kann es auf einem Landstrich gar nicht gegeben haben, es sei denn, es war wirklich so.
Und das findet man hier.
Man kann davon ausgehen, das sich hier ein Kleinkönigreich an das nächste reihte. Mit König, Königin, Prinzen und Prinzessinnen.
Wie in den Grimm'schen Märchen.
Finde ich sehr interessant!
Lieben Gruß,
Mia