"Geschäfts"-Idee

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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » Fr Jun 12, 2009 15:06

@brennscheidt

nein, nein. wir machen es schon so (wenn wir es machen) wie zB kräuterei.de. Das heisst wir verkaufen direkt an den Kunden oder über den Versand (Internetbestellung). Es läuft also ganz regulär mit Euro, Firma, Finanzamt etc. Auch wenn mir das stinkt. :grin:

Die Euro-Einnahmen werden solidarisch unter den beteiligten Gärtnern aufgeteilt. Evtl. wäre dabei eine genossenschaftliche Abwicklung sinnvoll. Keine Ahnung... bislang ist eh nur eine spontane Idee... ob sie je realisiert wird wird sich aus dem Feedback der Leute ergeben die wir darauf ansprechen.

Das Konzept wäre ein guter Aufhänger um die Solidarökonomie nebst Sekundarwährung zu installieren. Ich mache eine Teilnahme an diesem Geschäft schlicht davon abhängig. Regionale und Überregionale Kunden die unsere Pflänzchen kaufen wollen bekommen einen (50%)Rabatt auf den regulären Euro-Kaufpreis, allerdings nur wenn sie sich ebenfalls in dieses solidarische Netzwerk eingeschrieben haben.

Für diese Rabatte beDANKen sich die Mitglieds-Kunden. Und dieser DANK wäre auch gleich die Sekundärwährung die über ein Online-Banking-System verwaltet wird (http://www.zart.org/).

Gewinne aus dieser Schenkwirtschaft (DANK) werden ebenfalls solidarisch auf die Mitglieder der Erzeuger-Genossenschaft aufgeteilt
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von brennscheidt » Fr Jun 12, 2009 16:25

Thurnus hat geschrieben:@brennscheidt

nein, nein. wir machen es schon so (wenn wir es machen) wie zB kräuterei.de. Das heisst wir verkaufen direkt an den Kunden oder über den Versand (Internetbestellung). Es läuft also ganz regulär mit Euro, Firma, Finanzamt etc. Auch wenn mir das stinkt. :grin:
Ich weiß nicht ob Du schonmal ein Gewerbe betrieben oder gar ein Handelsgeschäft o.Ä. hattest. Vor dem bescheidenen Hintergrund meiner Erfahrung kann ich nur sagen: So etwas auch nur an EINEM Ort und für SICH zu organisieren ist ein ziemlicher Aufwand. Das ganze als Netzwerk - und dazu mit in der Regel unerfahrenen Teilnehmern - halt ich für Harakiri.
Die Euro-Einnahmen werden solidarisch unter den beteiligten Gärtnern aufgeteilt.
Was heißt "solidarisch?" Wer am meisten braucht kriegt am meisten?
Das Konzept wäre ein guter Aufhänger um die Solidarökonomie nebst Sekundarwährung zu installieren.
Zum Einstieg in die Komplexizität des Themas siehe Komplementärwährung und Regiogeld.
Ich mache eine Teilnahme an diesem Geschäft schlicht davon abhängig. Regionale und Überregionale Kunden die unsere Pflänzchen kaufen wollen bekommen einen (50%)Rabatt auf den regulären Euro-Kaufpreis, allerdings nur wenn sie sich ebenfalls in dieses solidarische Netzwerk eingeschrieben haben.

Für diese Rabatte beDANKen sich die Mitglieds-Kunden. Und dieser DANK wäre auch gleich die Sekundärwährung die über ein Online-Banking-System verwaltet wird (http://www.zart.org/).
Das heisst ich zahle/erhalte A) Euros und B) noch DANK???

Also ich hab mir im Laufe der Jahre "method K.I.S.S." angewöhnt - "keep it simple and stupid" - ungefähr "mach´s einfach und idiotensicher".

Ich glaube es ist für mich einfacher (und günstiger) die Pflanzen/das Saatgut nach und nach selber zu ziehen bzw. mir es bei Freunden oder Bekannten (oder ggf. auch hier im Forum) zu besorgen, als dieses über ein hochkomplexes Netzwerk zu organisieren. Und zur Not greif ich auf den Fachhandel zurück.

Tja, ich bin schonmal kein geeigneter Kandidat für das Unterfangen...

Aber vielleicht versuchst Du zunächst mal selber was anzubauen und zu vertreiben - zur Not auf die dreiste Tour...
.

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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » Fr Jun 12, 2009 19:35

@brennscheidt

Ist nur eine Idee, mehr nicht. Wollte nur mal euer Feedback abklopfen. :grin:

Natürlich sprechen wir auch mit den Leuten hier im Ort. Mal schauen welche Art von Skepsis von denen zu erwarten ist.

Rumänien ist nicht D. Hier kann man noch vieles machen was in D undenkbar wäre. Die Leute sind es gewohnt, dass fast nichts perfekt läuft. Würde man dieses Gedankenmodell in die Praxis entwickeln gäbe es sicherlich beträchtliche Anfangsschwierigkeiten, bis es sich denn endlich eingespielt hätte. Vorteil: Das Risiko für jeden einzelnen hält sich in überschaubaren Grenzen.
Zum Einstieg in die Komplexizität des Themas siehe Komplementärwährung und Regiogeld.
Danke für die Links. Bin mit dieser Thematik bestens vertraut. Mit beidem hat die Schenkwirtschaft aber wirklich nur rudimentär etwas zu tun, da sie ein komplettes Ökonomiemodell darstellt, nicht nur eine Ersatz- oder Ergänzungswährung.
Ich glaube es ist für mich einfacher (und günstiger) die Pflanzen/das Saatgut nach und nach selber zu ziehen bzw. mir es bei Freunden oder Bekannten (oder ggf. auch hier im Forum) zu besorgen, als dieses über ein hochkomplexes Netzwerk zu organisieren. Und zur Not greif ich auf den Fachhandel zurück.

Tja, ich bin schonmal kein geeigneter Kandidat für das Unterfangen...
Hm... sieht so aus als gehörten schriftliche Erläuterungen nicht unbedingt zu meinen Talenten. :nachdenk:

Das mit dem ebay-Angebot bzgl. Löwenzahnsamen ist wirklich der Hit. :daumen:
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Mama Heike » Fr Jun 12, 2009 23:27

Kann man mit Löwenzahn ein Geschäft machen? Cool, dann werd ich Millionär!!!! :tanz: :mrgreen:
Lieben Gruß Heike

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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » Sa Jun 13, 2009 09:25

Mama Heike hat geschrieben:Kann man mit Löwenzahn ein Geschäft machen? Cool, dann werd ich Millionär!!!! :tanz: :mrgreen:
Warten wirs ab. Geboten hat noch niemand. :mrgreen:
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Waldfussel » Sa Jun 13, 2009 10:42

Thurnus hat geschrieben:...Hm... sieht so aus als gehörten schriftliche Erläuterungen nicht unbedingt zu meinen Talenten. :nachdenk: ...
Das scheint mir auch so. Deine ganzen Postings hier im Thread wirken auf mich etwas wirr.

In der Theorie klingt das ja alles ganz nett, aber allein der Gedanke, dass ich in meinem Gemüsegärtchen 40 Baldrianpflanzen ziehe und dann keiner Interesse daran hat, ist nicht sehr verlockend. Eine Absprache im Dorf, wer für wen bestimmte Pflanzen mit zieht, ist da schon wesentlich einfacher und sinnvoller.

Außerdem würden bei Deinem System doppelte Portokosten entstehen, erst mal vom Erzeuger zu einer zentralen Versandadresse und von dieser zum "Kunden" oder soll der Kunde die Pflänzchen alle einzeln von den verschiedenen Erzeugern bekommen, dann ist es noch mehr Porto, wenn er mehrere verschiedene braucht.

In meinen Augen, wenn man es überregional betreiben will, nur eine hübsche Spinnerei.
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » Sa Jun 13, 2009 13:41

Waldfussel hat geschrieben:
Thurnus hat geschrieben:...Hm... sieht so aus als gehörten schriftliche Erläuterungen nicht unbedingt zu meinen Talenten. :nachdenk: ...
Das scheint mir auch so. Deine ganzen Postings hier im Thread wirken auf mich etwas wirr.
Jo, die Schreiberei ist wahrlich nicht meine Stärke. Meiner Dame musste ich die Überlegungen nicht schriftlich vermitteln, deshalb hat sie es wohl schnell kapiert :lol: . Ein paar mal nachgefragt und schwups gabs keine Missverständnisse mehr.
Sie will jetzt Flyer drucken und in den wenigen Geschäften hier im Dorf auslegen. Die bisherigen Gespräche waren wohl weder überschwenglich positiv noch ablehnend negativ. Ist halt noch erklärungsbedürftig, aber dazu sollten die Leutchen dann zu uns kommen. Wenn niemand kommt... auch nicht weiter tragisch.
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Carolyn » So Jun 14, 2009 11:11

Noch etwas anderes: Hier ist schon mal der Begriff "Monokultur" gefallen.

So weit möchte ich nicht gehen, aber es ist im Prinzip zumindest der Gedanke der Spezialisierung. Und soweit ich das hier mitbekommen habe, ist ein Grundgedanke des biologischen Gärtnerns ja auch, Pflanzen zusammen zu setzen, die sich gegenseitig fördern. Das sind oft Gewürzpflanzen und Gemüse. Dieser Aspekt wird bei Deiner Anbaumethode vollkommen außer Acht gelassen. Denn in größerem Umfang mit einer Spezialisierung auf nur eine Pflanze ist das kaum mehr machbar.
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Psy » So Jun 14, 2009 13:48

Thurnus hat geschrieben: Wenn ich jemandem etwas schenke handelt es sich um kein Geschäft. Siehe Ceriferas Tauschliste. Hier werden auch Waren und Dienstleistungen ausgetauscht, und es fliesst dabei kein Euro.
Hier geht es nicht spontane oder gelegentliche Nachbarschaftshilfe (oder Schenken) von einer Privatperson zur nächsten sondern um ein organisiertes Geschäft. Somit ist das Finanzamt auf jeden Fall mit von der Partie, egal ob Euro fließen oder nicht.

Und welchen Gegenwert das Finanzamt für die Waren/Liestungen annimmt, bleibt dann irgendwelchen Beamten überlassen, die keine Ahnung vom Markt haben. Und somit wird das zum unkalkulierbaren Risiko.

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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » So Jun 14, 2009 15:05

Psy hat geschrieben:
Thurnus hat geschrieben: Wenn ich jemandem etwas schenke handelt es sich um kein Geschäft. Siehe Ceriferas Tauschliste. Hier werden auch Waren und Dienstleistungen ausgetauscht, und es fliesst dabei kein Euro.
Hier geht es nicht spontane oder gelegentliche Nachbarschaftshilfe (oder Schenken) von einer Privatperson zur nächsten sondern um ein organisiertes Geschäft. Somit ist das Finanzamt auf jeden Fall mit von der Partie, egal ob Euro fließen oder nicht.
Ja, das ist wohl richtig. Ich schrieb aber auch, dass wir im Rahmen dieses Geschäfts Rabatte vergeben können. Und das ist doch wohl legitim. Die Rabatte sind im Grunde ein Geschenk. Durch die Mindereinnahmen wegen der Rabatte ist die Steuerlast auch geringer.

Im Übrigen denke ich nicht, dass alles was ein wenig organisierter läuft automatisch ein Geschäft ist (nach deiner Logik wäre das so). Man kann auch einen gut organisierten Tauschkreis unter Privatleuten hochziehen. Das ist deshalb noch lange kein Geschäft welches man gewerblich anmelden müsste. Selbige gibt es zuhauf.
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von Thurnus » So Jun 14, 2009 15:17

Carolyn hat geschrieben:Noch etwas anderes: Hier ist schon mal der Begriff "Monokultur" gefallen.

So weit möchte ich nicht gehen, aber es ist im Prinzip zumindest der Gedanke der Spezialisierung. Und soweit ich das hier mitbekommen habe, ist ein Grundgedanke des biologischen Gärtnerns ja auch, Pflanzen zusammen zu setzen, die sich gegenseitig fördern. Das sind oft Gewürzpflanzen und Gemüse. Dieser Aspekt wird bei Deiner Anbaumethode vollkommen außer Acht gelassen. Denn in größerem Umfang mit einer Spezialisierung auf nur eine Pflanze ist das kaum mehr machbar.
Meine Anbaumethode hat mit deinem Kontext auch gar nichts zu tun. Zitat meines Eingangspostings: "Warum machen wir solchen Unternehmen wie etwa der kraeuterei.de oder ruehlemanns-shop.de nicht ein wenig, im Rahmen einer "solidarischen Ökonomie" Konkurrenz?"

Aber du bringst mich da auf eine Idee. Habe das schon mit meiner Dame durchgesprochen. Wenn wir uns jetzt nur auf Gurken konzentriert hätten, hätten wir einmal mehr Platz gehabt, und wir hätten eben nur mit einem Thema zu tun gehabt. Alle Hilfspflanzen die man zur Stärkung oder was auch immer noch zu den Gurken dazu setzt dienen eben immer noch hauptsächlich dem Sinn den Ertrag und das Aroma der Gurken zu verbessern. Wenn unser Nachbar sich in ähnlicher Weise auf Tomaten konzentriert könnten wir bei ihm die Tomaten beziehen und er bekommt von uns die Gurken die er braucht. - Für uns als Anfänger ist es eben nicht so einfach den Überblick zu behalten.
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Re: "Geschäfts"-Idee

Beitrag von brennscheidt » So Jun 14, 2009 16:20

Thurnus hat geschrieben:Im Übrigen denke ich nicht, dass alles was ein wenig organisierter läuft automatisch ein Geschäft ist (nach deiner Logik wäre das so). Man kann auch einen gut organisierten Tauschkreis unter Privatleuten hochziehen.
Ich bin mir nicht ganz sicher wie ernst Dir diese ganze Sache ist, aber ich habe den Eindruck Du müsstest Dir erstmal selber etwas klarer darüber werden was Du willst. Mal schreibst Du von einem gut organisierten Tauschkreis, dann sollen wieder Investitionen getätigt werden, die aber ja wieder refinanziert werden müssten - wie, wenn kein Geld in den Kreislauf kommt?

Das ganze verknüpft mit einem mehrstufigen Preis-/Bonussystem, über Ländergrenzen hinweg...

Ums nochmal ganz einfach zu sagen: Was hätte ich als Teilnehmer dieses Kreises davon? Angenommen ich übernehme Rosmarin und Forsythien - was muss ich jetzt tun? 50 Rosmarinpflanzen und 50 Forsythien anbauen? Was, wenn ich nur jeweils 30 loswerde? Was, wenn ich keine Johannisbeeren bekomme, weil dieses Jahr die Nachfrage größer als das Angebot ist und der zuständige Teilnehmer keine Ware mehr hat? Dann hab´ ich je 20 Rosmarinpflanzen und Forsythien in meinem Garten stehen die mir Platz weg nehmen, keine Johannisbeeren weil die ausverkauft sind und ausserdem fehlt mir Tauschguthaben, um mir weitere benötigte Pflanzen aus dem Ring zu kaufen (wodurch rechnerisch weitere Teilnehmer auf einem Teil ihrer Ware sitzenbleiben).

Also nach wie vor scheint mir eine -wie gesagt: vielleicht technisch verbesserte- Börse, wie sie hier bereits besteht, der bessere Weg. Jeder kann eventuelle Überschüsse oder Gesuche einstellen und entscheiden, ob er was dafür nimmt, tauscht etc.
Wenn wir uns jetzt nur auf Gurken konzentriert hätten, hätten wir einmal mehr Platz gehabt, und wir hätten eben nur mit einem Thema zu tun gehabt. Alle Hilfspflanzen die man zur Stärkung oder was auch immer noch zu den Gurken dazu setzt dienen eben immer noch hauptsächlich dem Sinn den Ertrag und das Aroma der Gurken zu verbessern. Wenn unser Nachbar sich in ähnlicher Weise auf Tomaten konzentriert könnten wir bei ihm die Tomaten beziehen und er bekommt von uns die Gurken die er braucht. - Für uns als Anfänger ist es eben nicht so einfach den Überblick zu behalten.
Das ist generell die Grundidee von Spezialisierung. Aber ihr hättet nicht mehr Platz gehabt - den hättet ihr ja für die Gurken gebraucht, die ihr als Tauschwert für die nachbarlichen Tomaten aufwenden müsstet. Ausserdem ist die Gefahr eines Ernteausfalls größer, je "monokultureller" eine Fläche genutzt wird. Das Risiko, in einem Jahr keine Gurken oder Tomaten zu haben, ist für Dich und Deinen Nachbarn geringer, wenn jeder Tomaten und Gurken anbaut.

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