Vogelfütterung

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unermüdlich
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Vogelfütterung

Beitrag von unermüdlich » Mo Jul 18, 2011 12:29

Hallo Leute,
die meisten von uns haben einen Garten und
bestimmt auch ein Vogelhäuschen.

Nun, das Vogelhäuschen ist mittlerweile entfernt um Platz
auf der Terrasse zu haben.
In einem der Topfhalter hing noch ein Meisenknödel, ein Überbleibsel.
Doch mittlerweile füttere ich die Vögel wieder, da bei dem mehr als
schlechtem Wetter, die Vögel zahlreicher auftauchen als im Winter.

:nachdenk: Laut Experten, soll man die Vögel im Sommer nicht mehr füttern.
Was denkt Ihr?????????????????

Soll man Vögel auch jetzt noch füttern???????????

Wohlbemerkt, in meiner Gegend ist es nicht gerade sommerlich, Temperaturen liegen
im Moment bei 13* bis 17*
Der Wind liegt bei Orkanstärke, plus Regen.
Wenn´s schön warm ist, kommen auch keine Vögel.
Die tauchen tatsächlich nur bei "Kälte" auf.

Wie ist Eure Meinung dazu :nachdenk: :?:


Gruß
Unermüdlich
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Re: Vogelfütterung

Beitrag von Mama Heike » Mo Jul 18, 2011 13:07

Nee, bloß nicht füttern. Die werden zu schwächlich und kommen schlechter übern Winter. Ausserdem sollen die dir doch das Ungeziefer vom Leib halten. Wenn du fütterst, dann bedienen die sich freilich am reich gedeckten Tisch, statt mühsam nach Krabblern zu suchen.
Lieben Gruß Heike

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Re: Vogelfütterung

Beitrag von Carolyn » Mo Jul 18, 2011 13:51

Die Insektenfresser unter den Vögeln werden eher nicht auf Körner umsteigen, denke ich mal. :nachdenk:

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits überleben so mehr Jungvögel und auch ältere Tiere länger.
Andererseits gewöhnen sie sich an diese bequeme Art der Nahrungssuche und bekommen evtl. Probleme, sobald diese Nahrungsquelle ausbleibt.
Schwächliche Tiere haben eher eine Chance zu überleben und sich fortzupflanzen, womit sie ihre "schlechten" Gene auch noch weiter vererben.
Bei der Winterfütterung von Wild heißt es, dass so der natürliche Zyklus der Tiere gestört wird. Normalerweise fahren Wildtiere ihren Metabolismus runter, wenn es kalt ist, und sie brauchen dann weniger Futter. Erst im Frühjahr kommen sie langsam wieder in Schwung. Durch die Winterfütterung bleiben sie aktiv und wenn dann im Frühjahr die zusätzliche Fütterung wegfällt, haben sie Hunger (und es kommt erst recht zu Verbißschäden). Ich weiß nicht, inwieweit das bei Schlechtwetterperioden im Sommer und bei Vögeln auch der Fall ist, vorstellbar ist es.

Ich fände es absolut sinnvoll, dann zu füttern, wenn durch den Menschen plötzlich eine Nahrungsquelle wegfällt. Wenn z.B. auf einen Schlag sämtliche Wiesen in der Umgebung gemäht werden und so keine Samenstände mehr zu finden sind. Oder die Felder abgeerntet und gepflügt werden.

Ich glaube, ein bisschen füttern kann nicht schaden, aber eben in Maßen. So, wie man einem Hund oder einer Katze Leckerlis gibt. Oder wir uns eine Süßigkeit gönnen. Niemand "braucht" das, aber man kann es sich auch mal gönnen. Und schließlich macht es doch schlichtweg Spaß, die Vögel am Vogelhäuschen zu beobachten, oder? :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Vogelfütterung

Beitrag von unermüdlich » Mo Jul 18, 2011 15:04

Carolyn hat geschrieben:Und schließlich macht es doch schlichtweg Spaß, die Vögel am Vogelhäuschen zu beobachten, oder?
:lorl: Das auf jeden Fall :thumbsup:

Warum ich so unsicher bin, liegt zum Teil tatsächlich daran,
das vorigen Herbst ein großer Baum und Strauchbestand weggefallen ist.
Der andere Grund.........solange ich hier wohne, gab es Unmengen an Spinnen und Mücken.
Im Moment sehe ich eine einzige Spinne und nicht eine Mücke,wo sonst ganze Schwärme
sind.

Wenn ich die Vögel richtig zuordne..........überwiegend verschiedene Meisenarten und
Körnerfresser.
Im April stand das Vogelhäuschen noch auf der Terrasse ..... ein Meisenpärchen hatte sich eine
Mauernische zum brüten ausgesucht.
Da der April auch hier sehr heiß war, wurde das zusätzliche Angebot an Futter von den Vögeln
komplett ignoriert. Für das brütende Meisenpärchen wäre es also ein leichtes gewesen sich
zu bedienen.
Im Gegenteil, die sind den ganzen Tag hin und hergeflogen um Futter für die Jungen heranzuschaffen.
Die haben sich noch nicht einmal von meiner Anwesenheit irritieren lassen.
Irgendwie war ihnen wohl klar, das ich keine Gefahr für sie darstellte.

Gruß
Unermüdlich
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Re: Vogelfütterung

Beitrag von Humusgärtner » Mo Jul 18, 2011 20:48

Hallo Unermüdlich,

habe da mal einen Artikel gelesen, daß man die Meisen auch über den Sommer füttern soll, damit sie im Winter immer sofort wissen, wo die Futterquellen sind. Kann aber auch sein, daß es Geldmacherei ist, damit sich die Sommerknödel besser verkaufen.

Letztes Jahr haben meine Eltern bis in den Sommer hinein Meisenknödel aufgehängt. Ein Meisenpärchen hat 2 m vom Balkon entfernt gebrütet. Ab und an haben die Alten dann Körner geholt, aber überwiegend haben sie nach eigenem Futter gesucht. Als aber dann die Jungen flügge wurden, gab es ein hellau und hello auf dem Balkon. Die Jungen stürmten regelrecht die Knödelchen ...

Es war immer ein Abenteuer, auf den Balkon rauszugehen ... dann bewegungslos stehen zu bleiben und ... abzuwarten, bis die Jungen wieder heranflogen.

LG Humusgärtner

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Re: Vogelfütterung

Beitrag von atropa belladonna » Di Jul 19, 2011 08:39

Die regelmäßig vom Nabu initiierte "Stunde der Gartenvögel" (im Winter "Stunde der Wintervögel") hat auch dieses Jahr wieder deutlich gezeigt, dass die Vogelpopulation auf unsere Hilfe angewiesen ist. Es sind nicht mal exotischere Arten, die sich rar machen, sondern ganz normale wie der Spatz (Haus- und Feldsperling).

Ich wohne sehr ländlich und habe einen naturnahen Garten, trotzdem biete ich ganzjährig artgerechtes und natürliches Vogelfutter an. Diese passe ich dabei den jahreszeitlichen Bedingungen an. Ich habe hier auch über den Sommer eine kleine Stammbesetzung, die interessanterweise u.a. auch aus einem Insektenfresser (Heckenbraunelle) besteht, andere reine Körner- und Samenfresser wie der Grünling hingegen kommen selten bis gar nicht, die Tiere entscheiden demnach selbst, was sie zusätzlich brauchen. Meisenknödel gibt es bei mir nicht, Fettfutter stelle ich im Winter aus hochwertigen Zutaten und frisch selber her.

Das Schlüsselwort ist hierbei wirklich artgerecht und naturnah, denn konventionelles Vogelfutter ist

1. oft schimmelpilzverseucht (v.a. Erdnüsse sind sehr anfällig für Aflatoxine)
2. zu einseitig (-> z.B. das Sonnenblumenkern-Streufutter)
3. minderwertiger Qualität (es ist ein offenes Geheimnis, dass Tiernahrung aus "Abfallstoffen" der Agrarindustrie besteht)
4. und schlicht und ergreifend überteuert

(gilt übrigens nicht nur für Vogelfutter, sondern tendenziell Tier- und Menschennahrung allgemein, aber das ist ein anderes Thema)

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass artgerechte ganzjährige Vogelfütterung eine sinnvolle Ergänzung sein kann, solange man es nicht übertreibt (also Vogelhaus 3x täglich auffüllt und was weiß ich 5 Futterstellen im Garten hat) und wie gesagt auf natürliches Futter setzt. Das heißt: Bitte keine gekauften, überlagerten, ranzigen Meisenknödel und kein Kuntibuntifutter.

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Re: Vogelfütterung

Beitrag von Mia » Di Jul 19, 2011 23:09

Hallo Ihr, hallo Tollkirsche, :smile:

meine Tierärztin macht das übrigens auch, dass sie das ganze Jahr Vögeln Nahrung anbietet. Sie kauft dabei nichts fertig im Laden, sondern mischt ihr Sommerfutter und "kocht" ihr Fettfutter für den Winter generell selbst.
Ich habe davon leider keine große Ahnung. Sie hat mir das irgendwann mal erklärt, so dass ich zwei Winter auch selber Fettfutter herstellen konnte, hab aber den größten Teil vergessen. Und für das richtige Sommerfutter habe ich überhaupt keinen Schimmer.
Atropa belladonna, vielleicht kannst Du mir/uns, da ein bisschen weiterhelfen?

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Vogelfütterung

Beitrag von eymoti » Fr Jul 29, 2011 16:51

unermüdlich hat geschrieben:Hallo Leute,
Laut Experten, soll man die Vögel im Sommer nicht mehr füttern.
Was denkt Ihr?????????????????

Die Natur ist eben hart und nur der stärkste Überlebt. Im Sommer sollte man die nicht füttern. Einige/Viele sagen sogar, dass man die Vögel im Winter nicht helfen soll. Man greift in die Natur ein. Schwache tiere überleben. Sie sind anfäller für Krankheiten und stecken so andere an.

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Re: Vogelfütterung

Beitrag von Cerifera » Sa Jul 30, 2011 03:19

na gut das kommt aber auch darauf an, wo man wohnt. Im Winter lagen hier 40 cm Schnee oder noch mehr. Alle Sträucher waren verschneit. Nur die hohen Bäume boten noch Nahrung, wenn da noch etwas hing. Das wäre für alle Vögel zu wenig. Ich habe den letzten Winter gesehen wie sich Vögel über eine Stelle hermachten an der wir freigeräumt hatten. Ich vermute sie wollten das Salz picken weil sonst gabs da nichts. Ich hänge Knödel auf und auch ein Futterhaus und das wird auch gerne angenommen. Ist es allerings nur frostig und keine dicke Schneedecke denke ich kann man auf die Zufütterung verzichten.

Aber Fütterung im Sommer hmmm.... ja ok ich gab dem Amslerich im Frühjahr ein paar Rosenkäferengerlinge und er hatte sich riesig gefreut und kam wieder. Aber er ging leer aus, denn ich finde die Vögel werden dann zu zutraulich und unaufmerksam unserer Katze gegenüber.

Andererseits ist es besser Vogelfutter zu geben, als Pommes und Co. den Spatzen zu füttern. Bei diesen Fressketten gehört öfter der Müll weggemacht und am besten der Außenbereich verboten. Dass die Spatzen das überhaupt überleben ist ein Wunder!!!

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