Gartengeflüster

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Carolyn
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Beitrag von Carolyn » Fr Sep 03, 2010 10:32

Da bin ich auch eher der Blumen- und Kräutermensch wie lizzard als der Pilzmensch, einfach weil ich da zu vorsichtig bin. Es wäre vermutlich etwas anderes, wenn ich (als Kind oder auch jetzt) mit jemandem sammeln ginge, der sich gut auskennt und sicher in der Bestimmung ist. Bücher sind schön und gut, aber eben nicht die Realität. Einige der von Dir genannten Pilze kannte auch meine Tante, mit der ich ein einziges Mal Pilze sammeln war.

Sollte sich der Bovist zeigen, werde ich ihn hegen und pflegen und sehen, dass ich ihn Dir zukommen lasse. :wink:

Ach ja, Schopftintlinge sind nichts sooo besonderes, sie haben zu wenig Substanz im Verhältnis zu Steinpilz oder Champignon. Aber es gab Zeiten, da habe ich sie hier in rauen Mengen gefunden und da ich Pilze SEHR gerne esse, habe ich gerne mit Ihnen Vorlieb genommen. :wink:

Austernpilze kann man doch auch wie Schnitzel panieren, hat jedenfalls meine Schwester erzählt. Soll auch an Kalbfleisch erinnern.

Bei dem Holzplatzmensch kann ich mir nur vorstellen, dass er Probleme mit Holzdieben hatte und so niemanden mehr "anlocken" wollte. :???:
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Fr Sep 03, 2010 23:59

Hallo liebe Liz, liebe Carolyn, :smile:

ich bin da gar nicht soweit von Euch verschieden, ich empfinde auch ein totales Interesse an Kräutern und Wildpflanzen ----die Pilze gehören dabei schwerpunktmäßig allein in eine andere Jahreszeit.

Ich mag das auch sehr, Liz, über die Wiesen zu gehen und Wildpflanzen zu bestimmen.
Damit habe ich mit den Kindern angefangen, als sie klein waren. Nicht umsonst bin ich in einen ländlichen Ort gezogen, um genau das zu haben.

Unsere ersten Exkursionen, zum Teil noch mit Kleinkindern im Windelhintern, aber nicht nur meinen - ich nahm ja ihre Freunde aus der Nachbarschaft regelmässig mit - verliefen so, dass ich ihnen die Pflanzen, die ich kannte, vorstellte.
"Dies ist Sauerampfer! Schaut, so sieht die Pflanze aus! Probiert mal!" - "Hmm! Lecker!" erklärte ein kleines Mädchen, welches schon in den Kindergarten ging.
"Ich will noch meeeeehr Sauerstoff!" greinte ihr kleinerer Bruder, der sich in der Wiese nur an meiner Hand halten konnte.
"Dies ist Springkraut, oder auch Balsaminen," erläuterte ich am Bach. "Drückt mal auf die reifen Schoten, dann fliegen sie euch um die Ohren!"

Ich kannte anfangs mehr als die Kinder, aber auch nicht alles. Ich habe immer wieder abends nachgeschlagen und mit den Kindern gelernt. Es war mir ein ungeheuer freudiger Weg.
Ich denk, das ist auch Dein Weg Liz, und vielleicht auch Dein Weg, Carolyn.

Wenn ich Pflanzen anschaue, habe ich das Gefühl zu lieben und unendlich neugierig zu sein.
Ich möchte wissen wie sie heißen, welche Bedürfnisse sie persönlich haben, und was sie mir geben können. Sei es als Tee, als Naturmedizin, als heilende Auflage, verarbeitet als Kräutertinktur oder Creme. Oder einfach nur als Eingefrorenes. Ich möchte die Pflanzen kennen, pflegen, schützen und - nutzen.

Manchmal denke ich, es kommt, weil ich einfach ursprünglich eine Bauerstochter bin.
Dazwischen liegen allerdings anderthalb Generationen, die keine Bauern mehr waren.
Meine Eltern hatten mit Pflanzen überhaupt nix mehr Wissendes am Hut, sie verachteten vermutlich auch meine Großeltern mütterlicherseits, die ihnen noch näher waren.
Meine Großeltern väterlicherseits waren reine Städter, sie spielten Klavier, pflegten ein gutes Haus und hatten die Gedanken an die Höfe im Briloner Wald, von denen sie ursprünglich herstammten, gänzlich aufgegeben.

Aber in mir ist sie wieder da, diese Liebe. Und ich will sie auch nicht missen.

Ich glaub, wir drei sind uns da schon - annähernd- ein bisserl ähnlich.

Lieben Gruß,
Mia

P.S.
Bücher sind schön und gut, aber eben nicht die Realität.
Stimmt! Pilzbücher können das schlecht abdecken, verfremden Pilze in ihren Darstellungen sogar. Es ist saugut, wenn man jemanden hat, der einem was zeigt!

Ich freu mich aber schon auf einen kleinen Riesenbovisten von Dir, Carolyn! Danke für das Angebot!

Ich glaube auch, der Holzplatzmann wollte in erster Linie das Anlocken von Kaminholzdieben vermeiden.

Und ja, natürlich kann man Austernseitlinge panieren! Kalbfleischaroma inklusive.
Sie sind aber vielfach so dünnblättrig, dass man die Panade besser weglässt. Schmecken dann deutlich besser und mehr nach Pilz. Sie sind halt kein etwas derberer, in Scheiben geschnittener, Riesenbovist.

Alles Liebe Euch,
Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Sa Sep 04, 2010 12:53

und vielleicht auch Dein Weg, Carolyn
Naja, hier, in meinem "normalen" Leben, bin ich absolut allein mit meinem Interesse. Deswegen "nutze" ich die Forengemeinschaft hier, um mich mit anderen Interessierten auszutauschen und nicht ganz so allein zu sein. :wink:
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KleinerJeti
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von KleinerJeti » Sa Sep 04, 2010 14:01

da fühl ich mich direkt angesprochen, lol
Habe mit "der Natur" nicht wirklich was am Hut gehabt die meiste Zeit meines Lebens. Zu Hause hatten wir einen Schrebergarten, bis ich 12 war, also gibt es da schon Kindheitserinnerungen aus dem Erdbeerbeet und vom Erbsenstibitzen und so. Die meiste Zeit lebten wir in der Stadt.
Dann sind mein Mann und ich vor 15 jahren aus der Stadt rausgezogen und ich habe Spaziergänge durch die "Natur" schätzen gelernt. Also durch hoch landwirtschaftlich genutztes Ackerland, hm. Ich Städterin fühlte mich schon fast als Landpomeranze. Dann hab ich meinen ersten kleinen Garten gepachtet. Dann hab ich angefangen zu fotografieren und Blumen halten so schön still. Das führte dazu, dass ich wissen wollte was das alles ist was ich da abgelichtet habe. Mit dem herkömmlichen Gemüse- und Blumenanbau kam ich nie so richtig zurecht und so war da meist ziemlich viel Unkraut. Also entdeckte ich, was das mit dem Unkraut so alles auf sich hat. Und seit 4 Jahre besitze ich meinen eigenen kleinen Garten und und kann hier schalten und walten oder eben auch nicht, weil ich keinem Besitzer mehr gefallen muss. Und je mehr Lebensraum sich da entwickelt umso spannender wird es, und umso mehr will ich wissen. Kräuter, Blumen, Beeren, Tiere, Farben, Formen, Gerüche, Geschmäcker, ich liebe es! Unsere Welt ist so unglaublich wunderbar :grin: Und wie das alles zusammenhängt! Ich bin kein religiöser Mensch, aber dieses faszinierende Gebilde Welt füllt mich immer wieder mit grosser Ehrfurcht und Demut. Und ausserdem bin ich eine Naschkatze und in meinen Genen definitiv mehr Sammlerin als Jägerin. Und was gibt es da schöneres als einen Garten? Am liebsten wäre ich glaube ich eine Kräuterhexe, aber dafür muss ich noch viel lernen :wink:

Eines meiner Lieblingsmagazine ist das deutsche National Geographic Magazin, das nehme ich immer mit zur Arbeit, und auch wenn ich ein interessantes neues Naturbuch habe nehme ich das mit und lege es in die Kaffeeküche. Da bedienen sich meine Kollegen in den Pausen auch gerne und so verbreite ich meine "Marotten" auch etwas weiter in die Welt :-)

Oje, zurück zum Thema :oops: Über Pilze weiss ich leider praktisch nix. Wir haben praktisch keinen Wald hier im Rheinhessischen. Es gibt Kindheitserinnerungen an frühe Urlaube mit der Familie in Bayern und Österreich, meine Mutter sammelte dann mit uns Steinpilze und die gab es abends zum essen. Mehr weiss ich leider nicht.

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Sa Sep 04, 2010 21:51

Hallo Carolyn, :smile:

ich hab in meinem normalen Leben auch keinen zum Pflanzenvergnügen teilen ( bis auf meinen jüngeren Sohn, der noch im Haus ist, der aber ein recht eingeschränktes Interesses hat: Pilze, Beeren, Tomaten und Orchideen), deshalb bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn mir macht es einfach Freude, über die Pflanzen, die lange meine stillen Begleiter waren, auch zu schwätzen. :wink:

Ach, kleiner Jeti, :smile:
ich liebe es! Unsere Welt ist so unglaublich wunderbar Und wie das alles zusammenhängt! Ich bin kein religiöser Mensch, aber dieses faszinierende Gebilde Welt füllt mich immer wieder mit grosser Ehrfurcht und Demut.
das kann ich sehr gut nachvollziehen. Zur Ehrfurcht und Demut hinzufügen möchte ich noch: und Freude!

Wenn ich durch die Natur gehe und gucke und schaue - und entdecke - blühe ich einfach auf. Bestimmte Bilder machen mich einfach heiter, wie jetzt die alten Apfelbäume auf dem Hundeweg, oder gibt es etwas entzückenderes, wie wenn im Frühjahr die ersten Blumentriebe den schwärzlichen Boden durchbrechen? Die filigranen der Akelei oder die dicken, strotzenden, roten, der Pfingstrose? Welch ungeheure Kraft scheint in ihnen zu stecken - und die geben sie an mich weiter.
Ich empfinde, der Umgang mit Pflanzen hat etwas heilendes, was mich auch immer wieder aus einem Tagesfrust herausholt. Und zwar selbst wenn der Giersch hoch steht.

Ich habe früher auch sehr viel fotografiert. Mit 13 fing ich an, denn auf der Schule, die ich besuchte, gab es ein Fotolabor, wo man nicht nur selbst entwickeln und vergrößern konnte, sondern sich auch eine gute Nikkon ausleihen. Meine ersten Objekte waren auch Pflanzen, auch Kleintiere, aber dafür etwas weniger Interesse als bei Dir. Wie groß war mein Glück, als ich zum 17. Geburtstag eine Nikkormat geschenkt bekam, mit Macroobjektiv!
Da bin ich etwas einen ähnlichen Weg gegangen wie Du: ich habe versucht, meine persönlichen Pflanzenwunder auf Zelloloid zu bannen.
Das ging, bis mir vor 16 Jahren die gesamten Cameraausrüstung, die inzwischen auf einen dicken Koffer angewachsen war, auf den Canaren geklaut wurde. - Und irgendwie bekommt man das nicht mehr wieder, was man einmal hatte. So ist bei mir die "Kleinfotografie" damals auf der Strecke geblieben.

Das war aber auch nicht so schlimm. Mit den Kindern war ich halt sowieso "Entdecker".
Ich hab's dann wie Du gemacht: Gartenteich angelegt, darüber hinaus in Aquarien Fischlein großgezüchtet, bin auf Tümpelwasserfang gegangen... Die Kids schleppten alles an: Molche und Krebse, und die sollten ja überleben. Im Garten vermehrten sich die Glühwürmchen und die Zauneidechsen, im Winter kam das jetzt weiße Wiesel vorbei - so hatten wir unsere Wunder nun direkt.
Ich mussten sie nicht mehr ablichten, um sie zu behalten, sie waren ja vor der Tür.

Ich bin zwar in Oma's Garten großgeworden, aber gleichzeitig am Rande in einer Großstadt. Für mich war es einfach wichtig dort wegzugehen, auf's Land, und dort die Schönheit zu finden, die ich in der Großstadt vergeblich suchte.
Ich kann Dein Erleben gut teilen.

Ich weiß noch genau diesen Effekt, wie mich anfangs frühere Londoner Freundinnen nach Köln zu ihrer Filmpremiere einluden, und ich stand da in diesem ganzen Schicki- Mickikram, und fühlte mich als unbeholfene Landpomeranze, der zum persönlichen Auftritt nur noch ein Korb nestwarmer Eier fehlte... :wink:

Ich werd auch nicht ewig hier bleiben. Ich mein, das Leben ist ja lang. Ich hatte jetzt 26 Jahre Landleben. Wenn ich zu alt bin, einen Garten zu bestellen, werde ich vermutlich nach Köln ziehen. Das ist eine wache, etwas schräge Metropole, da habe ich fußläufig jede Menge Kultur vor der Nase, die ich jetzt hier, im grünen Hügelland, nur immer mühsamer erreichen kann.

Aber bis dahin werde ich genau diese Schönheit der Welt, die sich im Garten und im Kleinen vollendet offenbart, genießen. Wie Du vermutlich auch. Werd auch, wie Du, gedanklich etwas damit anfangen, nicht unbedingt mehr in Fotos, aber vielleicht in Geschichten.

Alles Liebe und einen täglichen, guten, inniglichen Genuss! Und gute Fotos! Ich mein, mit den Fotos erhöht sich das, was man täglich lebt, noch. Es bringt die Beschäftigung auf eine weitere, andere Ebene. Genieß auch das, solange Dir die Fotos so super gut glücken und mach was draus!!!!

Das empfinde ich auch für Dich, Carolyn!

Einen herzlichen Gruß Euch,
Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von KleinerJeti » So Sep 05, 2010 00:35

Liebe Mia,
Cool, du hast auch die Dunkelkammer kennengelernt. Ich hab ja direkt digital angefangen, ohne jegliches analoge Vorleben.
Das Handwerkliche würde mir glaube ich auch gefallen, so als zusätzlichen schaffenden Schritt in der Bildherstellung. Mit Film und Chemikalien und allem Drum und Dran. Der Computer schafft da schon auch Distanz und Beliebigkeit. Aber die Möglichkeiten mit dem Digitalen sind einfach auch grandios. Man kann alles und sofort, also zumindest theoretisch, lol
Bleib so begeisterungsfähig wie du bist, das wünsch ich mir für mich auch. Dass ich nie aufhören werde wissen zu wollen und staunen zu können :grin:
Ich freu mich auf deine Geschichten! Und vielleicht holst du dir "auf deine alten Tage" (lol) auch noch ne Digicam und legst wieder los. Aber dann brauchst du wahrscheinlich auch einen neuen Computer, wie es aus früheren Beiträgen rausklingt...

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » So Sep 05, 2010 23:15

Hi, Kleiner Jeti, :smile:

danke für die lieben Wünsche! Zurück an Dich!
"dass ich nie aufhören werde, wissen zu wollen und staunen zu können." - Ja, das ist genau der Sinn, gell? :grin: Das macht das Leben reich! Ohne Neugier auf die Dinge wäre es langweilig, dann könnten wir gleich einschlafen, und das Staunen ist wie ein besonderes innereres Gewürz daran, welches Heiterkeit und Lebensfreude vermittelt.

Du, ich hab drei Digicams, die ich mir nach dem Diebstahl anschaffte. Unter anderem so ein Hybridding, eine Minolta aus frühen Jahren, die beides ist: Spiegelreflex und Digicam. Aber mir gefällt das alles nicht. Die Auflösung ist mir bei allen digitalen Fotos zu gering, und für ein besseres Exemplar müsste ich tiefer in die Tasche greifen. Da ist aber aktuell ein Loch, weil meine alte Mama soeben 10.000 Euro veruntreut/aus dem Fenster geworfen hat... Okay, ich hab nun die juristische Betreuung und ihr Konto ist gesperrt, aber das müssen wir erstmal rückabwickeln.

Ich hab mir aber für kleines Geld letzte Woche ne alte Canon/Spiegelreflex gekauft.
Hach ist das schön, wieder so ein Ding in der Hand zu haben, mit dem ich quasi von Kindheit an vertraut bin! Lichtstark, gut! Vermutlich linse ich bald schon nach einem Makroobjektiv....
"Neuen" Mac habe ich gestern bei ebay ersteigert, jetzt muss nur noch die wireleslan Verbindung hinbekommen werden, Scanner und Drucker wieder angemeldet -- und eine neue Photoshopversion brauche ich auch. Schaunmermal...

Dir alle lieben Grüße
und weiterhin gute Fotos! Und gute Entdeckungen! - Ach, was für eine Camera hast Du denn?

Alles Liebe,
Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Mo Sep 06, 2010 14:45

Ach, tut dieser Thread grad gut! Vielleicht habe ich ja doch endlich Leute "meiner Art" gefunden, wenn auch (wieder mal) nur im Internet. Ich bin zwar kein solcher Fotofan (ich habe immerhin seit einem halben Jahr eine Kamera, die mehr ist als eine einfache Werbe-Klick-Zack *g*), aber was Du beschreibst, Mia, diese Art Natur zu erleben kommt dem, was ich empfinde (ohne es in Worte fassen zu können) schon nahe. Danke! Du weißt gar nicht, wie ausgehungert ich bin nach ... naja, "Leuten meiner Art" eben.
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Di Sep 07, 2010 00:11

Liebe Carolyn, :smile:

fühl Dich ganz behutsam und dennoch fest gedrückt. Ich freu mich sehr auf einen weiteren Ausstausch!

Alles Liebe,
Mia

Heute hörte ich in WDR 5 einen Beitrag über einen westafrikanischen, schwarzen, christlich getauften Heiler. Er sagte sinngemäß: "Pflanzen haben starke Zauberkräfte, viel mehr als wir Menschen, denn sie waren vor uns da."
Das ist für mich ein schönes Bild, dass die Pflanzen über viel stärkere Kräfte verfügen, während wir Menschen erst danach kamen. Es stimmt ja auch! - Und wir Heutigen können uns ein bisschen reinfühlen und suchen und wiederfinden, was unseren frühen Ahnen noch selbstverständlich war: Achtung vor dem Pflanzenleben, und - ihnen wie uns - eine ungeheure Freude daran!
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von KleinerJeti » Di Sep 07, 2010 19:58

oh, ich glaube ich muss den frühen Herbst nutzen und ein paar Pilzchen in meinem Garten entdecken und hier veröffentlichen, damit der Pilzethread wieder zu seinem Recht kommt, lach
Carolyn, ich kann dich so gut verstehen. Es macht grossen Spass und es ist sehr berfriedigend, sich so auszutauschen zu können und "daheim" zu fühlen !!!
Oh, ich weiss, wie heilsam die Natur für mich ist, und sie wird mich für den Rest meines Lebens begleiten, ich muss es nur zulassen.
Ich habe übrigens eine Olympus E510, angefangen hab ich mit dem Standard Doppelzoomkit, aber so richtig toll ist es, seit ich mir zum Geburtstag im März ein gutes lichtstarkes Festbrennweitenobjektiv gekauft habe mit 100mm entsprechend der 35mm Brennweite.

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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 08, 2010 09:12

Carolyn hat geschrieben:Ach, tut dieser Thread grad gut! Vielleicht habe ich ja doch endlich Leute "meiner Art" gefunden, wenn auch (wieder mal) nur im Internet. Ich bin zwar kein solcher Fotofan (ich habe immerhin seit einem halben Jahr eine Kamera, die mehr ist als eine einfache Werbe-Klick-Zack *g*), aber was Du beschreibst, Mia, diese Art Natur zu erleben kommt dem, was ich empfinde (ohne es in Worte fassen zu können) schon nahe. Danke! Du weißt gar nicht, wie ausgehungert ich bin nach ... naja, "Leuten meiner Art" eben.
Das Gleiche habe ich eben auch gedacht!
Ich finde es ebenfalls schön, gleichgesinnte Menschen, wenn auch virtuell, kennen zu lernen. Um mich herum interessiert sich kaum Jemand für die Natur.
Mein Freund macht natürlich mit und er ist auch der totale Naturmensch mit Wandern in Wäldern und so (als Hundehalter sind wir ja eh ständig draußen). Allerdings interessiert er sich weniger für Kräuter und Pflänzchen. Er ist sehr geduldig und steht hinter mir, wenn ich mal wieder ins Schwärmen gerate und mit Namen, Bezeichnungen und Verwendungsmöglichkeiten um mich werfe, so dass er sich immer wundert, wie ich mir das alles merken kann. So bin ich wenigstens nicht ganz so allein. Aber es wäre durchaus interessant, jemanden direkt in seiner Nähe zu haben. Einen Nachbarn oder so, der auch so ähnlich interessiert ist. Meine Nachbarn gärtnern zwar ebenfalls. Aber irgendwie anders.
Bei der einen ist alles immer schön sauber, ordentlich und in Reih und Glied. Da sieht mein kleines Gärtchen eher "ungepflegt" aus, weil nichts in Reih und Glied steht, sondern kunterbunt durcheinander und auch "Unkräuter" ihr Plätzchen finden.
Die andere (über mir) - der trau ich leider nicht über den Weg und will mit ihr möglichst nichts zu tun haben (hat mich schon paar Mal fies hintergangen - ausserdem ist sie brutal egoistisch und falsch, solche Menschen mag ich nicht!). Und die anderen nebenan sind schon so alt und doch ein klein wenig abgerückt, dass man sich kaum unterhalten kann. :tear:

Alle Menschen in meinem Alter interessieren sich irgendwie noch immer für Disko und Co. Ich war noch nie ne Disko-Maus. Schon von klein an war ich eher die Bücher-Ratte über Tier und Natur. Ich hatte auch Pferdebücher wie andere Mädchen - aber solche, die sich mit den Rassen beschäftigen, Anatomie, Ernährung, Physiologie, Psychologie usw. Bin auch viel lieber in kleinen Baumansammlungen rum gerannt und habe "Wald" gespielt. :lorl:
Oder Bussarde und Falken beobachten. Bestimmen, um was für einen Vogel es sich handelt. Schon von klein an war ich so drauf. Meine Oma hat mir auch beigebracht, immer Respekt vor Tier und Natur zu haben. Das habe ich so weit angenommen, dass ich tote Käfer sammelte, beerdigte und für sie weinte. :confused:
Bei Oma im Garten durfte ich mich auch austoben und habe dort meine ersten Samen gesetzt. Mit Lineal. 8-[
Sie leben in Oberhausen in NRW und wir in Baden-Württemberg. Daher habe ich sie leider immer nur ein bis dreimal im Jahr gesehen.
Sehr schade. Meine Großeltern betreiben heute noch ihren relativ großen Garten direkt am Haus (Miethaushälfte unter Denkmalschutz). Sie betreiben auf jeden Fall Mischkultur. Mein Opa sagt immer, dass man möglichst viele Pflanzen mischen solle, damit sie sich untereinander stärken.
Hühner hatten sie eine Zeit lang auch und Katzen. Allerdings haben sie mit dem Alter die Tiere dann aufgegeben, weil sie sich nicht mehr so kümmern konnten.
Wie gerne würde ich mal das Dorf meiner Großeltern und Eltern in der Türkei kennen lernen! Aber dorthin zu reisen ist ein echt langes Stück. Irgendwann will ich dorthin. Ein richtiges uriges Dorf in den Bergen. Unterhalb des Schwarzen Meeres auf der anderen Seite des Berges in Erzincan. Ganz weit im Osten der Türkei.

Meine Eltern lieben die Natur ebenfalls. Halten sich aber so gut wie gar nicht in ihr auf. Sie finden sie schön im Fernsehen. Sie sind Gastronomen und leben mehr vom späten Tag in die Nacht hinein. Mein Vater ist eher der Zuhause-Mensch. Mama will im Urlaub die Natur genießen. Im Alltag hat sie keine Lust zum großartig laufen.
Nur meine Mutter hat noch so viel Natur, indem sie sich mit dem Kater an ihren Zimmerpflanzen erfreut.
Ansonsten bin ich in meiner Family ebenfalls die Einzige, die sich an der Natur erfreut und sich regelmäßig dort aufhält.

Naja - so ist das nunmal. Wenn ich mal Mami werde, sind meine Kiddys mir hoffnungslos ausgeliefert und ich werde mein bestes tun, um sie mit Natur zu infizieren! :teuflisch:

Ach ja doch - der Schwager meines Freundes interessiert sich auch ein klein wenig. Aber er ist mehr daran interessiert, was man alles essen kann.... :smirk:
Liebe Grüße
Liz

Mia
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Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Mi Sep 08, 2010 22:03

Ja, mach das Liz, :smile:

werd irgendwann Mami und infizier sie!
Ich glaube, dass heutigen Kindern Garten und Natur sehr gut tut, und auch das, was Du von der Oma mitgenommen hast: mit kleinen Lebenwesen behutsam zu sein.
Gerade wenn ich mir diese heutigen, blutigen Gewaltspiele für den Computer angucke, denke ich immer, ein Kind, welches von klein auf zärtliche Ehrfurcht vor kleinen Tieren und Pflanzen lernte und empfand, käme nie auf die Idee, solche Spiele als Heranwachsendes gut zu finden.

Ich hab auch ganz früh schon, quasi von Kleinkindalter an, von meinen Großeltern mitbekommen, dass jedes Tier, und sei es noch so klein, Schmerz empfindet und nicht gequält gehört. Dass jedes Tierlein wichtig ist und jedes seine eigene Art zu leben hat und glücklich zu sein. Die Ameisen im Bau, die emsig ihre weißen Eierchen wegschleppten, wenn ich die Randsteine zu den Gartenbeeten hochhob, die hübschen Gehäuseschnecken, die im Gegensatz zu den Hundertfüßlern eine äußert gemächliche Gangart bevorzugten, die schwarzen Asseln, die sich zu Kugeln rollten, wenn ich sie berührte. Ich war als Kind ähnlich verinnerlicht wie Du, Liz, die tote Käfer sammelte und sie beerdigte und für sie weinte. *lächel*

Ich hab als 4jährige mal den Auftrag bekommen, Kartoffelkäfer abzusammeln, diese hübschen, gelb -braun gestreiften - sind ja Schädlinge, gell?
Aber als ich dann mitbekam, dass die im Eimerchen versammelte Schar ins Feuer sollte, bin ich fortgelaufen und hab sie alle wieder ausgestreut. Bis auf einen. Den wollte ich mit ins Bett nehmen. Was mir nicht erlaubt wurde.

Aber das ist diese innere Haltung, von der ich meine, dass sie Kindern gut tut. Solche Kinder werden nicht gewalttätig werden, sondern der Grundstein der Achtung vor anderen Menschen und Lebewesen ist sicher und fest gelegt.

Deshalb gib das an Deine Kinder weiter, was Du hast, Liz, es ist ein Schatz, der in dieser Welt gut tut und zur weltweiten Verständigung der Menschen beiträgt.
Das klingt jetzt vielleicht zu groß, aber ein Anwalt, der aus Überzeugung die internationalen Menschenrechte verteidigt, ist halt eine ganz andere Persönlichkeit, als ein Großindustrieller, der international den Bauern oder Fischern die Grundlage zum Leben wegnimmt.

Und diese unterschiedlichen Einstellungen fangen meines Erachtens bei kleinen Kindern im Garten an. Bei der liebevoll angebotenen Beobachtung der Natur.
Und das können vor allen Dingen die weitergeben, die dieses Interesse und diese Zuneigung dazu selber spüren.

Meine Großeltern mütterlicherseits gehörten wunderbar dazu, mein Vater etwas auch; er brachte mir bei, Vögel zu beobachten und sie zu unterscheiden. Meine Mutter gehört gar nicht dazu. Sie fragt mich heute noch immer wieder, wieso ich weiß, dass ein Amselmännchen schwarz und die Amselfrau braun ist. Oder wie ich das Flugbild eines Bussards von dem eines Falken unterscheide. Tja.
*******
Ich wünsch Dir auch, dass Du mal in das Dörfchen Deiner Großeltern in der Türkei kommst.
Bestimmt wäre es für Dich eine sehr interessante Erfahrung.
Ich hab einmal in der Türkei Urlaub gemacht, hab von vorn herein möglichst einen stillen Landstrich an der Küste herausgesucht - bin halt keine Hotelgartengenießer- und Discogängerin - hab dann für die Kinder und mich einen Leihwagen gemietet und war mit ihnen viel, viel, viel im Gebirge und in Gebirgsdörfern unterwegs. Es ist sowas von ursprünglich und einfach, das Leben dort, man glaubt es gar nicht. Ja, ich wünsche Dir, dass Du hinkommst!

*******
Hier in meinem Ort gibt es noch einen alten Verein: die Gartenfreunde.
Vielleicht gibt es solche Gartenvereine in Eurer Nähe auch, Carolyn, Liz und Kleiner Jeti?
Zum Austauschen?

Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich in den unserigen hin gehöre. Ich hab das Gefühl, die sind auch so seeehr adrett mit ihren Anpflanzungen, alles ist etwas zuuu gerade gemacht für mich.
Manchmal zieht mich NABU an. In unserem nächsten Ortsverein sind Naturschützer aber auch ein paar Künstler am Werk. - Aber irgendwas treibt mich auch wieder NICHT hin. Tja.
Dann gibt es in NRW zunehmend eine Initiative der "offenen Gärten". Ich bin sicher, das wird in anderen Landesteilen bald auch kommen - aber die sind mir irgendwie auch wieder zu geleckt.

So bin ich halt jetzt hier, und schreib hier -- und gut ist. :wink:

Euch einen lieben Gruß,

Mia
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