Gartengeflüster

Für alle anderen Diskussionen!
Benutzeravatar
Ludmilla
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 524
Registriert: Mi Jul 16, 2008 14:25
Wohnort: Westerhorn (S-H)
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Ludmilla » Mo Sep 13, 2010 17:14

Mia hat geschrieben:Der Anwalt, der sich für Menschenrechte einsetzt, ist von mir einen Beitrag vorher erfunden worden,...
Tut mir leid, das war mir nicht mehr präsent (eine Folge von stückchenweisem Lesen)
Mia hat geschrieben:...bis zu 40% der Geburten als Kaiserschnitte laufen...
Das diesen Kindern ein ganz entscheidender Entwicklungsschritt fehlt - sich selbst in die Welt zu kämpfen - wird auch nur als Humbug abgetan, es ist ja so viel einfacher die Geburt per Terminkalender zu planen, und die Ärzte haben das kleinere Risiko.
Carolyn hat geschrieben:...und deswegen sehe ich sie nicht negativ ....
Das war von mir kein bisschen wertend gemeint ... vielleicht eher als Mahnung an mich selber nicht zu kritisch zu sein.
Lizzard, ich lese Deine Beiträge gern und bitte lass Dich dadurch nicht abhalten weiter Deine Gedanken mitzuteilen.
Carolyn hat geschrieben:Viele Facetten hat der Diamant, genannt Mensch.
Von jeder Position aus sieht man eine andere, ändert sich der Blickwinkel und der Eindruck.
Jede Ansicht ist wahr und doch nur ein Teil der Wahrheit.
Erfahrungen und Erlebnisse sind die Schleifsteine, die den Edelstein formen.
Manche polieren, manche verkratzen, manche brechen Ecken aus dem Material.
Was dabei herauskommt, nennt man Persönlichkeit.

(c) by Carolyn, 2004
Das ist wunderschön ausgedrückt, Carolyn.

Ich lese gerade ein Buch von Rupert Sheldrake: 'Das schöpferische Universum - die Theorie des morphogenetischen Feldes'.
Es ist interessant und gibt mir das beruhigende Gefühl, dass selbst Wissenschaftler die sich so oft auf das Zählen und Messen und Kategorisieren beschränken nach dem "Dahinter" suchen, das Wirkung zeigt, die noch keiner erklären kann.
Herzlichste Grüße von Ludmilla
Bild

Mia
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 3516
Registriert: Fr Jun 04, 2010 22:27
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: östliches NRW
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Mia » Mi Sep 15, 2010 02:43

Dein Zitat, Carolyn, :smile:

das mit den vielen Facetten eines Menschen, wie ein - vom Leben- geschliffener Diamant, das ist wirklich schön und sehr richtig! Ich stimme Dir zu! Es ist auch gut, dass Du da ein Copyright anmahnst! Der Inhalt ist für mich sehr feinfühlig und gut formuliert!

******
Bei meinem Computer ist es so, dass die Festplatte kaputt ist. Er bricht schon ein, sobald ich nach dem Markieren auf "Bearbeiten" gehen will, um auf "kopieren" zu klicken.
Also allein den Schritt vom Markieren - mit der Maus - zum Bearbeiten schafft er nicht mehr.
Dann beginnt ein gewaltiges Gebrumm und dann flieg ich raus.
Die Vorgehensweise, den Autor anzugeben, kenn ich, nur dazu komme ich ja gar nicht... :cry:
Der "neue" Mac steht hier inzwischen schon, aber ich habe die Internetverbindung noch nicht hinbekommen.

*******
Ich finde es auch nicht schlecht, wenn die Wissenschaft versucht Glaube und überliefertes Wissen auf beweisbare Füße zu stellen. Ich hab auch nichts dagegen, wenn Du schreibst, dass meinetwegen NOCH die richtigen Messinstrumente fehlen.
Ich bin mir aber nicht so sicher, ob sie jemals gefunden werden, oder ob bis zu dem Zeitpunkt, bis sie gefunden werden, nicht sinnvollerweise stattdessen menschliche Vernunft und menschliches Gefühl greifen sollten.

Zum Beispiel, homöophatische Mittel: in einer LM Potenz Schwefel steckt so wenig davon, dass es vergleichbar wäre mit der Verdünnung des gesamten Bodensees.... dem erkrankten Pferd hilft es doch.
Was nun?
Die Wissenschaft kann nur sagen: das hilft nicht. Das Pferd gesundet aber.
Was sagt der Verstand des Mensch dazu?
Der kann nur sagen: Wer heilt hat Recht.


Alles Liebe,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 15, 2010 09:19

Carolyn hat geschrieben:
lizzard hat geschrieben:Und die anderen nebenan sind schon so alt und doch ein klein wenig abgerückt, dass man sich kaum unterhalten kann. :tear:
Lass Dich mal auf die Leuts ein, ohne an Deine Bedürnisse und Wünsche zu denken, lizzard, und vielleicht wirst Du mit ganz neuen Ein- und Ansichten belohnt, aus ungewöhnlicher Perspektive. Gerade diejenigen, die sich zurückgezogen haben, haben oft einen interessanten Erfahrungsschatz zusammengetragen.
Ui - ich denke das ist falsch rüber gekommen.... :???:
Ich wollte die Leute nicht schlecht machen. Sind auch ganz liebe Menschen.
Aber das Problem ist, dass keine Unterhaltung zustande kommt. Sie hören extrem schlecht und immer alles falsch. Rede ich von A und sie antworten mir in B.
Das ist sehr anstrengend - für beide Seiten. Darum ist von beiden Seiten auch nicht der Wunsch nach längeren und tieferen Gesprächen vorhanden. Und ein klein wenig eigenbrötlerisch sind sie auch. :smirk:
Das hindert mich natürlich trotzdem nicht daran, sie weiterhin zu grüßen und nach dem Rechten zu fragen.
Das ist klar.
Aber ein (ich sag mal) "fachliches" Gespräch kommt nur schwer bis gar nicht zustande.
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Mi Sep 15, 2010 09:36

Das Copyright setze ich bei allen meinen Texten drunter, schon als Autorenangabe (die für mich selbstverständlich ist).

Statt über das Menü kannst Du auch per Tastenkombination kopieren und einfügen. Mit den beiden Tasten "Strg" und gleichzeitig "C" kopierst Du, mit "Strg" + "V" fügst Du ein. Wenn Dich der Compi markieren läßt sollte es also gehen. So geht es auch noch wesentlich schneller als über das Menü. :wink:
Mia hat geschrieben:... ob bis zu dem Zeitpunkt, bis sie gefunden werden, nicht sinnvollerweise stattdessen menschliche Vernunft und menschliches Gefühl greifen sollten
Das auf jeden Fall. Gerade bei dem Beispiel mit der Homöopathie geben aber inzwischen die meisten Ärzte zu, dass es funktioniert - wie auch immer. Wie Du richtig sagst: Wer heilt hat Recht. Auch Wissenschaft funktioniert ja über Experimente, bevor sie an die Ursachenforschung geht. Und die "Experimente" geben der Homöopathie recht. *g* (Wobei ich persönlich glaube, dass Homöopathie nur bei den sensibleren unter den Patienten funktioniert.)
lizzard hat geschrieben:Ich wollte die Leute nicht schlecht machen. Sind auch ganz liebe Menschen.
So hatte ich es nicht verstanden. :wink: Eher so, dass Du ihnen nicht unvoreingenommen begegnest (ich hab diesbezüglich grad ein paar unschöne Erfahrungen machen müssen, deswegen komme ich drauf). Aber "Verständnisschwierigkeiten" im wahrsten Sinne des Wortes sind natürlich ein Problem, das sich kaum lösen läßt.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 15, 2010 09:43

Mia hat geschrieben: Bei Deinem kleinen Bruder denk ich dann, dass er es vielleicht, ohne dass es von den Eltern bemerkt wurde, schwerer hatte. Ich meine, dass er sich die allerkleinste Winzameise als Partner aussuchte, zeigt schon mal, wie klein er sich fühlte. Dass es außerdem ein - beissendes - Insekt war, von dem man nicht viele Gefühle erwarten kann, beleuchtet auch eine gewisse Armut: er hatte nichts kuscheliges, dem er sich innerlich zuwenden konnte.
Nur die durchsetzungsfähigen, frechen Ziegen...

Ich denk, Dein kleiner Bruder hat schon früh heftig an irgendwas zu knacken gehabt, so dass er sich später durch Draufhauen wehren musste.
Aber das Gute ist ja, dass wir nicht so bleiben müssen, wie wir angefangen haben.
Dem Menschen ist es ja immanent, zu lernen und sich wandeln zu können.
Hmmmm.... ein Teil kann stimmen.
Aber ich glaub, das muss ich etwas erläutern. An die Ziegen klammerte er sich im Alter von 3 Jahren. Die Ameise kam etwas später.
Meine Eltern mussten schon immer viel arbeiten, damit wir finanziell über die Runden kamen. Meine Mutter hat Nachtschicht bei der Post gearbeitet, Vater Tagschicht bei der Bundesbahn als Lokrangierführer. Leider hatten meine Eltern Schulden in ihre Beziehung gebracht. Die mussten bezahlt werden.
Meine Eltern waren aber immer sehr liebevoll und schwer bemüht, uns alles zu geben, was wir brauchen. Mein erster Bruder und ich wurden aber strenger erzogen wie der Jüngste. Der war immer unser Nesthäkchen und bekam Geschenke, ohne schulische Leistung oder so erbringen zu müssen. Mein erster Bruder und ich haben Geschenke nur zum Geburtstag und Weihnachten bekommen und wenn wir besondere schulische Leistungen brachten.
Der Jüngste bekam alles immer nur so. Ob Playstation, Sega, Fahrrad, Inliner und so weiter.
Aber eifersüchtig waren wir nie! Wir lieben unseren Jüngsten. Vielleicht auch besonders deswegen, weil wir ihn zweimal fast verloren hätten. Als Säugling hatte er zweimal(!) den plötzlichen Kindstod! Einmal musste er wieder belebt werden. Jedes Mal waren es ich und mein Bruder, die die unregelmäßige Atmung feststellten und die Eltern alarmierten. Glücklicherweise war unsere Nachbarin Krankenschwester. Meine Eltern (Mutter damals 24 und Papa 26) sind daran schwer gealtert!
Wir haben den Kleinen immer sehr geliebt. Aber vielleicht war das auch ein Problem.
Mehr Probleme hatte eher unser Mittlerer. Er kam mit einem Herzklappenfehler auf die Welt. Die ersten 2Jahre seines Lebens verbrachte er fast nur im Krankenhaus. Immer voll gestopft mit Medikamenten. Dadurch ist er recht klein geblieben und eher schmächtig. Durfte keinen Sport treiben. Und das war Grund für Mitschüler oder im Kindergarten und Nachbarschaft, ihn schwer zu hänseln. Worunter er schwer gelitten hat.
Was für unseren Jüngsten eher mal ein Problem geworden sein könnte (und er sich deshalb später so entwickelt hat, mit diesen blöden Spielen), war wohl der Zeitpunkt, als meine Eltern in der Gastronomie anfingen. Vor zehn Jahren. Zunächst mein Vater mit kellnern. Dann meine Mutter. Um das Geld eben aufzubessern.
Dann wurden wir selbständig. Zu diesem Zeitpunkt war der Jüngste 12. Gefährliches Alter! Das war denke ich eher das Problem!
Aber glücklicherweise haben wir ihn weitestgehend im Griff behalten. Ich interessiere mich selbst für Psychologie und die emotionale Entwicklung eines Menschen. So konnte ich zu Hause ein klein wenig auf Hobbypsychologin machen und meine Eltern auf Dinge hinweisen, die ihnen nicht auffielen.
Mia hat geschrieben: Es geht aber noch weiter:
Ich finde es so tröstlich, dass selbst die neusten Genetikforschungen ergeben haben: Niemand ist Sklave seiner Gene! Je nachdem, wie unser Bewusstsein ist, nutzen wir die einen vorhandenen Gene mehr und die anderen weniger.
Wenn es gut geht, bauen wir Positives aus, und Negatives wird dabei kleiner und mehr zurückgedrängt.
Stimmt - niemand ist Sklave seiner Gene. Aber es gibt auch sehr viele Menschen, die eben das als Entschuldigung nehmen und sich ihrem "Schicksal" beugen. Etwas gegen sein "Schicksal" zu unternehmen bedeutet aus seiner Komfortzone heraus zu kommen und zu arbeiten. Und es gibt leider viele Menschen, die zu bequem, faul oder sonstwas dazu sind.
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 15, 2010 09:53

Carolyn hat geschrieben: Oder wieveile Leute kennt ihr persönlich, aus eurem Bekanntenkreis, die tatsächlich schon selber Opfer einer Gewalttat wurden? :wink:
Das ist nun wahrscheinlich eher die Ausnahme - aber der Winnender Amoklauf an der Realschule war 10km von meinem Wohnort entfernt. Ich habe Freunde, deren Geschwister auf diese Schule gehen.
Der Amokläufer selbst war regelmäßig Gast bei meinen Eltern im Billardlokal. Ich habe ihn auch schon bedient.
Der beste Freund meines jüngsten Bruders ist an diesem Tag nicht zu dieser Schule gegangen, weil er sich unwohl fühlte.

Durch Winnenden bin ich als Pendlerin jahrelang durch gefahren. Ich wohnte damals in Waiblingen (bei meinen Eltern) und arbeitete in Backnang (wo ich heute auch wohne). Und Winnenden ist in der Mitte zwischendrin.

Ich habe damals im Büro gesessen und die Massen an Polizeisirenen gehört, bis wir dann das Radio einschalteten.
Mein Vater war gerade auf dem Weg nach Reutlingen (in unser zweites Lokal) und wurde von dem Amokläufer überholt und die Polizei hinterher.

Wir steckten alle mittendrin.

Durch unsere Gastronomie-Selbständigkeit bekommen wir auch viel aus dem Privatleben anderer Menschen mit. Gewalt ist wirklich überall. Vor allem in partnerschaftlichen Beziehungen (hauptsächlich vom Mann gegen die Frau, aber auch andersrum - und der Schwächere lässt es aus "Liebe" mit sich machen). Aber auch zwichen Eltern und Kindern.
Wir haben als Gastronomen gegenüber unseren jugendlichen Gästen auch eine gewisse Verantwortung. Kein Rauchen und Alkohol unter einer bestimmten Altersgrenze. Aber immer wieder sind Eltern dabei, die das ihren Kindern erlauben. Eiin 14jähriger der Desperados trinkt (mit Tequila) und eine nach der anderen qualmt. Was sie zu Hause machen, können wir nicht beeinflussen. Aber wir haben viele Gäste verloren, weil wir das nicht dulden!

Auch bekommen wir viel von jungen Mädels mit. Ich habe oft schon eingegriffen, wenn ich von einem Mädchen weiß, die ist erst 13 oder 14, sieht deutlich älter aus und kommt mit einem erwachsenen Mann rein und knutscht rum!

Das sind Gründe, wo ich manchmal Angst habe, selbst mal Kinder zu haben....
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Mi Sep 15, 2010 10:07

Carolyn hat geschrieben:
Ludmilla hat geschrieben:Bei vielen Deiner Aussagen muss ich mir immer wieder vor Augen führen wie jung Du bist.
*schmunzel* Das geht mir nicht anders. :wink: Aber diese Jugend ist auch lernbegierig und offen für andere Argumente und deswegen sehe ich sie nicht negativ sondern diskutiere und bringe neue Gedanken ein für eine gesunde Weiterentwicklung von Herz und Verstand.
Ich kann euch beide gut verstehen. Manchmal, wenn ich meine Texte ein paar Tage später noch mal lese, merke ich selbst, dass man mein Alter darin durchaus mal merkt und meine Unerfahrenheit.

Aber wie Carolyn schon sagte - neugierig und wissbegierig bin ich auf jeden Fall. Und ich denke auch lernfähig. Ich nehme gerne andere Argumente auf und bin auch bereit meine eigene Einstellung noch mal zu überdenken. Vor allem, wenn ich gute Argumente dazu bekomme.

Also Milla - keine Sorge! Hab es nicht wertend aufgenommen. So leicht werdet ihr mich nicht los! :mrgreen:
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Mi Sep 15, 2010 10:12

lizzard hat geschrieben:Ich interessiere mich selbst für Psychologie und die emotionale Entwicklung eines Menschen.
1. Zu der "Kategorie" gehöre ich auch. :wink:
2. Hast Du Dich schon mal über Hochsensibilität schlau gemacht? Erklärt viele Verhaltensmuster von (hochsensiblen) Menschen, gerade von den besonders kauzigen oder abweisenden. Ich persönlich habe inzwischen eine fast 100%ige Trefferquote bei meinen Tipps, wer hochsensibel ist und wer nicht. :lol:
lizzard hat geschrieben:Das sind Gründe, wo ich manchmal Angst habe, selbst mal Kinder zu haben....
Kann ich verstehen. Aber gerade weil Du diese Erfahrungen hast, brauchst Du Dir wenig Sorgen darum zu machen. Du bist dafür sensibilisiert und wirst die Gefahr früh genug erkennen, um gegensteuern zu können. Zwar wirst Du immer Angst haben etwas falsch zu machen und irgendetwas wird in Deinen Augen ( :!: ) auch sicherlich falsch oder zumindest nicht optimal laufen, aber das gilt für alle Eltern. Wäre doch schlimm, wenn Eltern nicht auch Menschen wären und also Fehler machen würden, oder? :wink: Und die Beispiele die Du nennst sind ja auch nicht die Regel, sondern Ausnahmen. Meine Nichte ist jetzt 20. In ihrer Klasse waren auch einige, die mit 14 schon Beziehungen (hinter sich) hatten, was sie aber nicht dazu animiert hat, es ihnen gleich zu tun. Sie hat jetzt seit zwei oder drei Jahren den selben Freund (meines Wissens ihr erster), mit dem sie inzwischen auch zusammen wohnt und studiert. Das Mädel ist sowas von vernünftig (ohne gefühlsarm zu sein), dass ich immer wieder staune. Es gibt also auch das andere Extrem. :wink:

So, und jetzt werde ich wohl besser erstmal einige Zeit abwarten, bevor ich ständig Deinen Beiträgen hinterher renne, die Du in der Zwischenzeit schreibst. :lol:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Do Sep 16, 2010 14:34

Sorry Carolyn - wollte nur zu allem noch was los werden. Darum ein Beitrag nach dem anderen. :wink:

Zum Thema Hochsensibilität habe ich bisher noch nichts gelesen. Werde ich mir mal angucken.

Was die Ängste der Eltern angeht: Ich habe immer Angst davor zu versagen. Und wenn man bei der Sozialisierung oder Erziehung eines Kindes versagt, dann ist das Leben eines Menschen verpfuscht und unter Umständen noch das Leben anderer. Da ist also sehr viel Verantwortung dahinter.
Es ist richtig - die Extremfälle sind Seltenheiten.
Aber wieviele Menschen haben schon gedacht "Das trifft mich bestimmt nicht!".
Ich denke dabei an so Extremfälle, in denen das liebe kleine Kind ein krankhaftes Sozialverhalten zeigt. Besonders schlimme Fälle diejenigen, die Freude und Lust daran haben Mitgeschöpfe leiden zu sehen und zu lassen. Egal ob Tier oder Mensch. Oder Pädophilie. Jeder kranke Mensch auf dieser Welt (also krank im Kopf mein ich) war mal ein kleines vermeintlich unschuldiges Kind. Man weiß ja aber mittlerweile, dass manche krankhafte Verhaltensweisen von Menschen neurologisch bedingt sind. Was genau aber für neurologische Fehlfunktionen oder Deformationen oder Fehlverknüpfungen alles verantwortlich ist, weiß man allerdings nicht. Bei Pädophilie heißt es ja, dass die Amygdala betroffener Männer in einem Entwicklungszustand stecken geblieben ist, welches dem eines kleinen Jungen entspricht.

Okay - das sind radikale Extremfälle. Aber dann wieder Fälle, in denen Kinder aufgrund ihres Umfeldes in Drogen- und Alkoholsucht verfallen. Oder Diebstähle begehen oder gar Raubüberfälle. Mit Polizei in extremeren Fällen in Berührung kommen wegen Körperverletzung und ähnlichem.
Vielleicht erkennt man als Elternteil evtl. rechtzeitig, dass das eigene Kind abzurutschen droht. Aber wie will man solch ein Kind noch "umpolen"? Einsperren geht nicht. Wie verhindere ich bei einem pubertierenden Kind, das gerade selbständig werden will, dass es abrutscht? Es ist ja nicht selten, dass Kinder aus liebevollen und behüteten Elternhäusern doch auf die schiefe Bahn geraten.
Gerade in der Zeit der Pubertät werden Eltern auch nicht selten als "Feinde" betrachtet. Selbst wenn die Beziehung zuvor super war.

Die Pubertät hat in der Evolution immerhin auch zum Ziel gehabt, dass Kinder erwachsen werden, sich von ihren Eltern abnabeln und selbständig werden. Und eben dieser Abnabelungsprozess kann ganz schön in die Hose gehen.

Vor sowas habe ich Angst. Aber ich denke, daher, dass ich mir jetzt schon Gedanken um sowas mache, habe ich vielleicht doch eine Chance, die Beziehung und auch mein Kind selbst von Anfang an so zu beeinflussen, dass das Risiko des Abrutschens geringer wird.
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Do Sep 16, 2010 15:29

Liz, Du hast Angst vor Extremfällen, wie Du selber schreibst. Hast Du auch Angst davor, auf der Autobahn in eine Massenkarambolage verwickelt zu werden? Oder in ein Flugzeug zu steigen, das abstürzt? Ich kenne die Wahrscheinlichkeiten nicht für diese drei Fälle, aber ich denke, Du weißt, worauf ich hinaus will.

Nächster Punkt: Sag mir mal jemanden, in dessen Kindheit und Erziehung absolut alles optimal gelaufen ist. Du hast das ein oder andere aus Deiner eigenen Jugend erzählt. Ohne Dich oder Deine Eltern angreifen zu wollen - manches wäre anders vielleicht auch besser/schöner/optimaler gewesen, oder? Wenn Deine Eltern nicht so viel hätten arbeiten müssen, wenn sie mehr Zeit für Dich/Euch gehabt hätten. Dir fallen mit Sicherheit noch andere Beispiele ein. Deswegen bist Du aber nicht abgestürzt sondern gehst im Gegenteil gezielt Deinen Weg und machst etwas aus Deinem Leben. Schwierigkeiten spornen Dich eher an, weil Du gelernt hast, dass man im Leben für etwas kämpfen muss, das man erreichen will, dass einem nichts geschenkt wird. Andere Menschen würden evtl. anders mit Deinen Erlebnissen umgehen.

Dritter Punkt: Es gibt auch die Extreme der anderen Richtung: Menschen mit mieserablen Startbedingungen, die es trotzdem packen und etwas aus sich machen (was immer ein jeder für sich darunter versteht). Ich kenne selbst so jemanden. In der Kindheit vom Vater unterdrückt, ständig wurde der ältere Bruder vorgezogen, von diesem dann noch fast vergewaltigt, daraufhin von den Eltern als Lügnerin hingestellt, sich in exzessiven Sport geflüchtet (um nur mal die wichtigsten Punkte zu nennen). Diese Frau ist heute Mitte dreissig, hat ihren Mastertitel in der Tasche und ist (endlich) dabei mit Hilfe einer Therapeutin ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie ist so früh als möglich aus dem Elternhaus ausgezogen und stand finanziell auf eigenen Beinen. Wäre jemand mit dieser Hintergrundgeschichte nicht prädestiniert dafür, abzurutschen? Und trotzdem hat sie sich durchgebissen und wird das auch weiterhin tun, davon bin ich überzeugt (auch wenn ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe).

Liz, Eltern können viel anrichten und ausrichten im Leben ihrer Kinder, aber sie sind nicht für alles verantwortlich. LEBEN müssen die Kinder irgendwann schon auch selber. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Benutzeravatar
lizzard
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 536
Registriert: Di Apr 20, 2010 14:33
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von lizzard » Do Sep 16, 2010 15:48

Ja ich weiß - ich habe Angst vor Fällen, die in Relation betrachtet sehr sehr selten vorkommen.

Mir ist natürlich bewusst, dass ich in manchen Dingen (und das vielleicht nicht mal selten) übertrieben ängstlich reagiere.
Nicht selten zeigt mir dann die Realität, dass ich mir unnötig einen Kopf gemacht habe....

Aber ist Angst nicht sehr oft mit Irrationalität verbunden?
Sehe ich zumindest so...
Liebe Grüße
Liz

Benutzeravatar
Carolyn
Bio-Genie
Bio-Genie
Beiträge: 4728
Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Wohnort: jwd. in Oberbayern
Geschlecht:

Re: Pilze, Ansiedlung Riesenbovist

Beitrag von Carolyn » Do Sep 16, 2010 16:58

Natürlich ist Angst irrational. Das heißt aber nicht, dass man sie nicht bis zu einem gewissen Grad mit Vernunft bekämpfen kann bzw. indem man ihr auf den Grund geht.

Im Übrigen hast Du eine PN, bevor es in der "Öffentlichkeit" jetzt zu persönlich wird. :wink:
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

Antworten