Schmierläuse, Wollläuse (Schildläuse) [Coccoidea]

Botanischer Name
Coccoidea

Allgemeines

Planococcus citiri (Zitrusschmierlaus) und die Pseudococcus longispinus (Langschwänzige Schmierlaus) und andere.

Die Wollläuse sind mit den Schildläusen eng verwandt. Statt der Schilde schützen sie sich mit Wachs, das in speziellen Drüsen erzeugt wird. Die dünnen Wachsfäden überziehen die Tiere und schützen sie gegen Austrocknung, Sonne und die meisten Spritzmittel. Sie vermehren sich je nach Art durch Eier oder Geburt. Sie scheiden große Mengen Honigtau aus und werden deshalb von Ameisen beschützt. Vor allem die Buchenwolllaus Phyllapis fagi und die wollige Geißblattlaus Stagona xylostei treten öfters in Erscheinung. Die Fichten sind der Hauptwirt für die Fichtenläuse, die anderen Koniferen Douglasie, Kiefer, Zeder werden nur vorübergehend befallen. Andere Gehölze werden von der gemeinen Schmierlaus befallen, viele Kübelpflanzen von der Zitrus-Schmierlaus.

Befallen werden Laub-, Nadel- und Obstbäume sowie Zimmerpflanzen.

Schadbild

Akelei, Eukalypten, Flanellstrauch, Kängurupfote, Kentiapalme, Königsfarn, Lorbeer, Orchideen, Palme, Schmucklilie, Südseemyrte, Tannen.

Zimmerpflanzen werden oft befallen, z.B. Amaryllis (Wurzelhals), Aralie, Birkenfeige, Bougainvillea, Buntnessel, Christusdorn, Citrus, Clivie (Wurzelhals), Croton, Dieffenbachien, Gummibaum, Hibiskus, Kakteen, Kalanchoe, Kamelie, Kranzschlinge, Kroton, Lorbeer, Myrte, Oleander, Palmen, Passionsblume, Ritterstern, Schefflera, Schönmalve, Usambaraveilchen, Wachsblume, Weihnachtsstern, Yucca, Zitrus; selten die Tomaten.

An den Fichten sind die dunklen Tierchen mit den weißen Ausscheidungen am Nadelgrund zu erkennen. Dadurch werden die Nadeln gelb, dann trocken, schließlich fallen sie ab. Typisch sind die Gallen, die wie kleine Ananas aussehen.

Blätter, Triebe und Zweige sind von einem watteähnlichen Material umhüllt, es gibt einige klebrig-glänzende Stellen. Der Beginn des Befalls ist meistens in den Blattachseln. Die Läuse darunter saugen an Blättern und Trieben und scheiden gleichzeitig schädliche Stoffe aus, wonach sich die Blätter einrollen.

Durch die Saugtätigkeit mit Abgabe ihrer Giftstoffe werden die Blätter gelb und bleiben im Wachstum zurück, u.U. werden sie auch abgeworfen, zusammen mit den Blüten. Auf den Pflanzen bleibt ein klebriger Honigtau zurück, der sich durch Schwärzepilze einfärbt.
Es gibt viele Arten, die in Glashaus und Wohnung auftreten. Nachwuchs durch Eier oder lebende Junge. Die jungen Läuse befallen oft neue Pflanzen, Alttiere bleiben meist auf dem einmal besetzten Platz. Sie sind wirtswechselnd und geflügelt (z.B. die Douglaswolllaus fliegt zur Sitkafichte) oder sie sind ungeflügelt und wirtstet (z.B. die Europ. Kiefernwolllaus, die weißwollige Fichtenstammlaus).

Aloe. Selten. Blätter, Triebe und Zweige sind von einem watteähnlichen Material umhüllt, es gibt einige klebrig-glänzende Stellen. Der Beginn des Befalls ist meistens in den Blattachseln. Die Läuse darunter saugen an Blättern und Trieben und scheiden gleichzeitig schädliche Stoffe aus, wonach sich die Blätter einrollen  Die Wurzelläuse leben in Kolonien im Wurzelbereich von Pflanzen. Sie scheiden Homigtau aus, der von Roten Wiesenameisen gesammelt wird. Beide treten deshalb oft zusammen auf. Die Blasenläuse fliegen im Frühsommer zu den Kulturen und gebären dort hunderte ungeflügelter Läuse. Diese bilden im Herbst Flügel aus und fliegen zurück zu den Pappeln, um dort Eier abzulegen. Die Jungtiere schlüpfen im Frühjahr und bilden auf den Blättern Gallen, die blasenähnlich aussehen. Die daraus schlüpfenden geflügelten Blasenläuse fliegen im Juni in die Gärten.- Die Wurzelläuse wählen ihre Ziele nach Blattfarbe und Geruch aus. Fahles oder gelbliches Grün werden bevorzugt, das bedeutet, dass kranke Pflanzen angeflogen werden, entstanden durch Staunässe, Bodenverkrustung oder fehlerhafte Düngung.

Bekämpfung

Befallene Topfpflanzen von nicht befallenen absondern. Natürliche Feinde sind die Australischen Marienkäfer (bei mind. 20°) mit Larven, die Larven der Florfliegen, Schlupfwespen (sie parasitieren aber nur bestimmte Wollläuse). Anagyrus fusciventris, Leptomastidea abnormis, Leptomastix dactylopii, Pseudophycus maculipennis (Fachhandel), Schwebfliegen, Wanzen.

Kapuzinerkresse auf die Baumscheibe säen. Dauerhafte Abwehr durch Kräftigung aller Pflanzen mit mehrmaliger Spritzung von Schachtelhalmtee. Keine stickstoffbetonte Düngung. Im Winter und im Frühjahr (Austriebsspritzung) mit Paraffin-Weißöl (Frühjahr nur abends) spritzen oder Schädlingsfrei Naturen und Ammoniaklösung (beide erst nach erfolgreicher Probe an einem Blatt an der ganzen Pflanze anwenden, Vorsicht vor allem bei zarten weichen Blättern). Zusatz von Spiritus weicht die Wachshülle auf Pflanzenölemulsionen. Schädlingsfrei Naturen, Promanal neu für hartlaubige Pflanzen, Spruzit für weichlaubige Pflanzen und für Pflanzen im Freien, Raptol. Schmierläuse halten sich oft am Wurzelhals oder in Erdspalten auf, auch Pflanzenstützen müssen mit einbezogen werden bei der Bekämpfung. - Melissengeist mit Parfümzerstäuber spritzen. Mit 96%igem Alkohol bepinseln.

Topfpflanzen ins Freie setzen, von anderen Topfpflanzen isolieren, da die jungen Wollläuse mobil sind. Befall bei Überwinterung beruht oft auf zu hoher Temperatur. Bei Beginn des Befalls die Läuse mit einem Wattestäbchen, das mit Öl oder Spiritus getränkt ist, vorsichtig betupfen oder mit warmen Wasser, dem einige Tropfen Spülmittel zugesetzt sind, abwaschen. Ggf. Pflanze zurückschneiden. Hartlaubige Pflanzen behandeln mit Promanal AF Neu Schild- und Wolllausfrei, weichlaubige mit Spruzit Schädlingsfrei oder Raptol Schädlingsspray. Befall bei Überwinterung beruht oft auf zu hoher Temperatur. Bei Kübelpflanzen müssen ganzjährig die Ameisen bekämpft werden, damit die Nützlinge nicht von ihnen verfolgt werden. Schlupflöcher wie die Spalten zwischen den Blättern von Clivien und Amaryllis kann man mit Speiseöl versiegeln.

Läuse übertragen auch Bakterien und Viren.