Inhaltsstoffe N-So

Nickelallergie: Diese Nickelallergie geht langsam zurück. Nickelsulfat führt aber trotzdem immer noch die Zahl der Kontaktallergene an.

Nikotin: Inhaltsstoff des Tabaks, es machte bei einem Tierversuch deutlich, dass es zum Trinken verführt. Nach Blockierung der molekularen Andockstellen im Gehirn sank der Alkoholgenuss um 40% (Prof. Dzung Anh Le Universität Toronto).

Nitrat/Nitrit/Nitrosamine: Nitrat ist vielfach in unserer Nahrung, z.B. außer in Gemüsen in Fleisch, Käse, Mineral- und Trinkwasser, aber kaum im Obst enthalten. 02 wurde in den Mess-Stellen der Trinkwasserbrunnen eine Überschreitung der zulässigen Nitratwerte von 50 Mikrogramm/l festgestellt. Nitrit wird oft den Käsesorten Edamer, Gouda und Tilsiter zugesetzt, um die Verformung der Laibe durch blähende Buttersäurebakterien zu verhindern. Nach Ablauf der Reifung ist dieser Zusatz nahezu abgebaut, er beläuft sich dann auf höchstens 40 mg/kg. - Auf niedrige Nitratwerte in Mineralwässern sollte man achten und nur diejenigen Wasserflaschen den Kleinkindern zum Trinken geben, die ausdrücklich auf dem Aufkleber den folgenden Hinweis tragen: "Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung". Sicher als Erwachsener geht, wer Mineralwasser mit geringer Belastung trinkt, also etwa Nitratgehalt bis 10 mg/l. Näheres, auch über Radiumgehalt, über Arbeitsgemeinschaft Umweltkontrolle e.V. Krebsmühle, 61440 Oberursel. Kleinkinder sollten in den ersten Lebensmonaten überhaupt keine nitratreichen Gemüse essen, es könnte Blausucht entstehen.- Siehe auch 'Mineralwasser'. - Nitrat verhindert die Umwandlung von Betacarotin in Vitamin A mittels Fett.

Der ADI-Wert (tolerierbare Tagesdosis) für Natriumnitrit, das im Pökelsalz enthalten ist (max. 0,4% Natriumnitrit) und z.B. Brüh- und Kochwürsten zugesetzt wird, beträgt 0,1 mg/kg Gewicht. Ein Mensch mit 100 kg Gewicht darf demnach 10 mg täglich zu sich nehmen, ohne dass ihm daraus gesundheitliche Nachteile erwachsen. Pro Kilogramm Brühwurst darf 100 mg Natriumnitrit zugesetzt werden, die Höchstmenge Brühwurst für den vorgenannten 100 kg - Menschen beliefe sich auf 100 g.

Eine amerikanische Studie an 22.000 Frauen im Alter von 55 - 69 Jahren (University of Iowa) hat ergeben, dass schon bei 2,5 mg Nitrat im Trinkwasser das Risiko von Blasen- und Eierstockkrebs erhöht wird. Der deutsche Grenzwert ist 50 mg/l. Bei der Studie wurden allerdings andere Risiken wie Pestizide im Wasser nicht berücksichtigt. Auch muss beachtet werden, dass in dieser Altersgruppe oft chronische Harnwegsinfektionen vorkommen, die das Blasenkrebsrisiko erhöhen.

Gemüse nehmen Nitrat Tag und Nacht auf, nur tagsüber wird es mit Hilfe des Lichtes zu Chlorophyll, Eiweiß usw. umgearbeitet. Der Anteil sinkt deshalb am Nachmittag um 10 - 30%, dann sollte man auch ernten, möglichst nur an sonnigen Tagen und nach einigen aufeinander folgenden Sonnentagen. Der Nitratgehalt kann geringer gehalten werden, wenn 5 - 6 Wochen vor der Ernte mit der organischen Düngung gestoppt wird. Bodenbearbeitung ab etwa 2 - 3 Wochen vor der Ernte unterlassen, Vliese und Folien ein bis zwei Wochen vorher entfernen und nur vollreifes Gemüse ernten. - Phacelia gilt als Nitratfänger.

Im Schatten und im Winter ist der Nitratanteil am größten. Deswegen sollten die Scheiben der Gewächshäuser vor allem in der sonnenarmen Zeit im Gewächshaus sauber gehalten werden. Häufiges Lüften, wann immer es möglich ist, vermindert ebenfalls den Nitratgehalt und sollte auch wegen möglicher Infektionen und Krankheiten selbstverständlich sein. Gemüse aus dem Gewächshaus kann besonders nitratreich sein, deshalb müssen hier die Vorsichtsmassnahmen genau beachtet werden. Im Gewächshaus kann der Nitratgehalt des Gemüses im Winter durch Installation von Leuchten (siehe 'Künstliche Beleuchtung') verringert werden. Bei sachgemässer Lagerung, vor allem bei niedrigen Temperaturen, wird das Nitrat im Wintergemüse in Eiweiß umgewandelt; gemessen wurden bei Chinakohl nach einem Monat 16%, nach 4 Monaten 50% weniger. Erhöhte Nitratmengen können bei entsprechende Mahlzeiten tagelang im Munde verbleiben. Es wird von Mikrorganismen im Speichel zu Nitrit umgewandelt, das, wenn es mit Eiweiß zusammenkommt, wiederum zu Nitrosaminen umgewandelt werden kann. Kochsalz kann im Magen durch bestimmte Bakterien die Nitritbildung unterstützen. Auch bei unsachgemässer Zubereitung, warmer Lagerung oder Wiederaufwärmen der Speisen können Nitrite und daraus wiederum Nitrosamine entstehen. Die Nitrosamine zählen zu den stärksten krebserregenden Substanzen überhaupt (sie sind auch im Tabakrauch enthalten, desgleichen wird die Nitrosaminbildung zusätzlich durch Thiocyanat gefördert, das im Blut der Raucher vorhanden ist). 80% der bisher geprüften Nitrosamine haben sich bei Tierversuchen als krebserzeugend erwiesen, keine Tierart einschl. der Affen war dagegen resistent. Das fast überall in der Umwelt vorhandene Formaldehyd wirkt in gleicher Weise. So kann Krebs entstehen in Bauchspeicheldrüse, Blase, Darm, Hirn, Leber, Lunge, Magen, Mundhöhle, Nervensystem, Niere und Speiseröhre.

Diese Gefährdung gilt vor allem beim Genuss von Blatt-, Kohl- und Wurzelgemüse. Auch die Salatrauke (Rucola) ist stark mit Nitrat belastet und sollte deshalb nur als Gewürz verwendet werden. Dasselbe kann auch für Brennesseln zutreffen, für die bis 5.300 mg/kg gemessen wurden. Bei den Fruchtgemüsen wird das Nitrat vor allem in den Blättern gespeichert. Bei Kohl und Salat die äußeren Blätter nicht verwenden, bei Salat stickstoffarm düngen und vor allem im Winter die dicken Blattrippen und Blattstiele bei Kohl (Kohlrabi !), Salat und Spinat wegschneiden, sie können viel mehr Nitrat als die Blätter selbst enthalten. Bei ausreichendem Abstand der Pflanzen und in sonniger Lage wird der Nitratgehalt vermindert. Nach reichlichem Regen wird viel Nitrat von den Wurzeln aufgenommen, deshalb mit der Ernte von Salat und Spinat/Mangold auf sonniges Wetter warten. Mangold/Spinat nicht lange warm halten oder wiederaufwärmen, auch dann entsteht aus dem Nitrat Nitrit. Im Winter sollte man auf Salat aus Treibhäusern verzichten, weil der Nitratgehalt bei geringer Sonneneinstrahlung stark ansteigt. In Bezug auf Nitratgefährdung ist der Eissalat dem üblichen Kopfsalat vorzuziehen, er hat nur zwei Drittel davon. Salat niemals in Folien unter Sauerstoffabschluss warm lagern. Gemüse aller Art immer so schnell wie möglich verarbeiten, Chinakohl, Feldsalat, Mangold, Spinat höchstens zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Chinakohl, Endivien, Feldsalat, Fenchel, Grünkohl, (Stiel-)Mangold, Petersilie, Radies, Rettich, Rhabarber, Rote Bete, Salat (!), Spinat, Weiß- und Wirsingkohl sind nitratreich. Blumenkohl, Brokkoli, Chicorèe°, Kohlrabi, Möhren, Paprikaschoten°, Porree, Sellerie und Zucchini enthalten mittlere Mengen an Nitrat. Einen niedrigen Gehalt haben Bohnen, Chicorée°, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Paprika°, Pastinaken, Radicchio, Rosenkohl, Rotkohl, Schwarzwurzeln, Spargel, Tomaten, Zuckerhut, Zwiebeln und Obst aller Art.

Chicorèe° und Paprika°, die Angaben über den Nitratanteil schwanken. Möglichweise sind die örtlichen Gegebenheiten, die Erntezeit oder auch die Sorte dafür verantwortlich.

Die vorstehende Einteilung kann nicht absolut, sondern nur tendenziell gesehen werden, der Einfluss von Düngung, Sonnenbestrahlung und Sorte kann die Werte erheblich verschieben. - Kleine Zucchinifrüchte enthalten auch viel Nitrat in der Schale, deshalb erst ab einer Länge von 20 - 25 cm verwerten. Möglichst sonnige Lagen auswählen, vorher für einige Tage Vliese abnehmen. Junge Spinatpflanzen nicht verwerten, ebenso nicht die Stängel, auch von Petersilie, Winterportulak usw. Eine satte tiefgrüne Farbe weist auf hohen Nitratgehalt hin. Blanchieren vermindert den Nitratgehalt erheblich, deshalb ist Tiefgefrorenes auch nitratärmer. Wer selber einfriert, sollte lange Lagerung vorher vermeiden, also möglichst schnell verarbeiten, damit sich nicht Nitrat in Nitrit umwandelt. Kühle Lagerung (Kühlschrank) verlangsamt die Umwandlung in Nitrit. Niemals Spinat mit Stickstoff düngen. Wenn Mineraldünger, dann nur solchen mit Langzeitwirkung verwenden. Ausreichende Kali-Düngung kann den Nitratgehalt des Gemüses senken (Landesanstalt für Landwirtschaft. Dresden-Pillnitz). Speisen schnell erwärmen und abkühlen, um die Umwandlung zu verlangsamen. Man kann den Nitratgehalt des Wurzelgemüses und des Salats vermindern, indem man am Abend vorher, spätestens morgens früh, möglichst an einem sonnigen, nicht trockenen Tag, die Pflanzen mit der Grabegabel anhebt und einen Teil der Wurzeln abreißt. Dadurch wird ein großer Teil des Nitrates in die Blätter transportiert, aber es kommt kaum Nachschub aus dem Boden. Bei der abendlichen Ernte werden die Blätter abgedreht oder -geschnitten. Das Nitrat ist damit dem Kreislauf entzogen. Wenn reife Möhren keine Blätter mehr bilden, lagern sie verstärkt Nitrat ein. Uneingeschränkt empfehlenswert sind die nitratarmen Lagergemüse Kartoffeln, Rosenkohl und Zwiebeln sowie im Freien angebauter Feldsalat, sofern er nicht stickstoffreich gedüngt wurde. Je sonniger der Standort, desto weniger Nitrat ist enthalten. Gemüse sollte nur auf sonnigen Plätzen gezogen werden. Bei der Sortenwahl auf Nitratarmut achten. Biologisch angebauter Kohl enthält erheblich weniger Nitrat als konventionelle Ware, die oft mit Stickstoff überdüngt ist. Auch wenn Salat oder Blattgemüse, morgens geerntet, prallere Zellen hat als am Spätnachmittag und dadurch das Gemüse länger frisch bleibt, sollte man doch die höhere Nitratbelastung berücksichtigen, die generell bei diesen Gemüsearten am höchsten ist. Gemüse, mit einem Teil der Wurzeln geerntet und in eine flache Schale gestellt, bleibt auch frisch. Bei Hoch- und Hügelbeeten die höhere Nitratbelastung in den ersten zwei Jahren beachten. Auch bei Überlagerung und durch Kochen kann aus Nitrat Nitrit entstehen.

Auch in Latexhandschuhen sind Nitrosamine gefunden worden, z.T. in großen Mengen. Sie werden durch Schweiß aus dem Latexverbund herausgelöst. 04. In anderen Gummiwaren können ebenfalls Nitrosamine enthalten sein, in Luftballons, Lutschern, Präservativen. Lt. Chemischem und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart waren von 32 untersuchten Kondomen nur drei nitrosaminfrei.

Schutzmittel gegen Nitrit/Nitrosamine. Im Magen von starken Knoblauchessern wurde weniger Nitrit gefunden als bei denen, die Knoblauch ablehnen. Dies wird zurückgeführt auf die Inhaltsstoffe Allicin (tötet beteiligte Bakterien ab) und S-Allylcystein (hemmt die Bildung von Nitrosaminen). Auch Bärlauch soll auf Grund seines hohen Schwefelgehalts die Bildung von Nitrosaminen verhindern. Das gleiche gilt für die Chlorogensäure in Tomaten und Möhren, sofern sie letzteren nicht hinweggezüchtet wurde, die Paracumarinsäure in Tomaten sowie die Vitamine C + E.

02: Eine Forschergruppe in Martinez gibt gute Schutzwirkung gegen das Nitrosamin 'N-Nitrosodimethylamin' wie folgt an: Zwiebeln (an erster Stelle), Brokkoli, Möhren, Lakritz. Gegen N-Nitrosodiäthylamin und N-Nitrosopiperidin: Lakritz; Brokkoli hatte dagegen keine Wirkung. P - Kumarin in Tomaten (Uni Cornell). - Ellagsäure.

Vitamin C und E schützen Nitrat im Körper vor Umwandlung in Nitrit, Vitamin C wird aber zum großen Teil über die Nieren ausgeschieden und verliert damit seine schützende Wirkung, so dass das Nitrat noch nachträglich durch den Speichel in Nitrit umgewandelt werden kann. Trotzdem wird empfohlen, nitratreichen Pflanzen etwas Vitamin C in Form von Ascorbinsäurepulver zuzufügen, z.B. auch der Salatsoße. Einige andere Inhaltsstoffe in den Gemüsen wie Biophenole, Chlorophyll, Flavonoide, Tannine, Zimtsäure blockieren die Bildung von Nitrosaminen ebenfalls. Bei geringer Magensäure entsteht vermehrt Nitrit, das im Blut das Hämoglobin weitgehend blockiert. Deshalb sind Säuglinge mit ihrer anfänglich geringen Magensäureproduktion auch extrem gefährdet, sie sollten nur nitratarmes Mineralwasser trinken. Nitrat hemmt die Jodversorgung der Schilddrüse und die Umwandlung von Vitamin A aus dem Provitamin Betacarotin und erhöht den Blutdruck. - Pökelsalz zusammen mit eiweißhaltigen Lebensmitteln, z.B. Käse-Schinken-Pizza, übermässig erhitzt oder gegrillt, bildet ebenfalls schon außerhalb des Körpers Nitrosamine. Konservierung mit Lebensmitteln kann in derselben Weise zur Bildung von Nitrosaminen führen. Eine andere Ursache ist das Bakterium Helicobacter pylori, verantwortlich für viele Schleimhautentzündungen. Es verringert die Produktion von Magensäure, wodurch andere Bakterien die Schleimhaut überwuchern und aus Nahrungsbestandteilen, Aminen und Stickoxiden, Nitrosamine bilden, die Magenkrebs verursachen können.

Feststellung des Nitratgehaltes. Nitrattests aus der Apotheke erlauben die Feststellung des Nitratgehaltes, er sollte 2 g je kg nicht überschreiten. Für Winterkopfsalat ist die höchste Menge lt. EU 4,5 g. Ein Mensch von 50 kg sollte nicht mehr als 182,5 mg am Tag aufnehmen, diesen Wert kann man mit einer Portion Salat erreichen. - Auch in Latexhandschuhen sind Nitrosamine gefunden worden, z.T. in großen Mengen. Sie werden durch Schweiß aus dem Latexverbund herausgelöst.

04. Auch in anderen Gummiwaren können Nitrosamine enthalten sein, in Luftballons, Lutschern, Präservativen. Lt. Chemischem und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart waren von 32 untersuchten Kondomen nur drei nitrosaminfrei.

Zusammenhang Nitrit/Nitrosamine und Krebs. Die Studie Epic (Ernährung und Krebsentstehung in Europa) wurde 1992 begonnen mit 500.000 Menschen aus allen EU-Staaten, in Deutschland nahmen 50.000 Personen teil, die deutschen Studienzentren sind Heidelberg und Potsdam. Die Studie soll erst 2005 beendet sein, die Ergebnisse bis 2001 sind wie folgt: 9.700 Krebserkrankungen sind bis jetzt aufgetreten, davon 1.060 Fälle von Dickdarmkrebs. Für dessen Entstehung ist das Risiko signifikant bei hohem Verzehr an verarbeiteten Fleischwaren erhöht. In diesem Zusammenhang werden genannt Pasteten, Schinken, Speck und Würste. Alle werden mit Salz konserviert, und zwar mit einem Gemisch aus Kochsalz und Nitritpökelsalz (Natriumnitrit). Viel Fisch senkt das Risiko. Nach diesem bisherigen Ergebnis erhöht derjenige, der viel Gepökeltes isst, sein Darmkrebsriko um 50%. Verbraucher mit viel Obst und Gemüse halbieren dagegen ihr Risiko. - Wer im Herbst auf das Umgraben verzichtet, vermeidet weitgehend, dass Nitrat aus seinem Garten in das Grundwasser kommt.

 

Noradrenalin. Hormon, das gebildet wird in den Nebennieren, in den Nervenfasern des sympathischen Nervensystems und im Stammhirn. Es verengt die Gefäße und wirkt dadurch blutdruckerhöhend, der Herzschlag wird verringert.

Ochratoxin A: OTA. Schimmelpilzgift, das Immunsystem, Leber und Nieren schädigt und im Tierversuch Krebs auslöst. Wird von Pilzen gebildet, die Getreide bei feucht-warmer Witterung befallen, besonders Braugerste. In Lebensmitteln, die Getreide enthalten, ist oft OTA nachweisbar. Außerdem können Bier, Gewürze, Kaffee, Kakao, Traubensaft, Trockenfrüchte und Wein befallen sein. Besonders hoch sind die Mengen in Getreidestäuben (darin sind vor allem die Hüllblätter der Getreidekörner) und Malzkeimlingen aus der Bierherstellung, die für die Tierfütterung Verwendung finden. OTA wird in den Pansen von Rindern zerstört, über dieFütterung an Schweine kann das Gift aber auf den Menschen übertragen werden. Es kommt hinzu, dass sich in den Spelzen außer OTA auch Schwermetalle wie Cadmium sowie Dioxine und Furane anreichern. Bekannt ist, dass OTA häufig mit Citrinin, ebenfalls ein Schimmelpilzgift, auftritt. Die anteilig größten Giftmengen sind im Getreide (50%), im Kaffee (16%) und Bier (11%), umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung. In einzelnen Kaffeechargen wurden Werte von fast 5 Nanogramm/kg pro kg Körpergewicht und Tag beim Trinken von zwei Tassen festgestellt, das ist der Grenzwert (TDI-Grenzwert) in der EU. (Bundesanstalt für Fleischforschung, Kulmbach). Gem. Bundesanstalt für Ernährung, Karlsruhe, sind auch in der Lakritze Spuren von OTA gefunden worden, z.B. von Lutschpastillen gegen Erkältungskrankheiten, in Husten, Bronchial-, Nieren- und Blasentees, Haus- und Kräutermischungen, Arzneimitteln, Spirituosen (Aromatisierungsmittel), Lakritzstangen (vor allem 'Starklakritzen' = Lakritzpastillen), Süßholzwurzeln, Getreideprodukten, Kindertees. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) schlägt als Grenzwert für Rohprodukte für Kleinkindernahrung 0,3 Millionstel Gramm OTA je kg Probe vor. Unter diesen Bedingungen wäre z.B. der zulässige Anteil OTA in Eukalyptus-Menthol-Pastillen deutlich überschritten, ebenso der TDI-Wert, der die tolerierbare Menge je Tag angibt. Im Süßholzsaft ist ein weiterer problematischer Stoff vorhanden, das Glycyrrhizin. Es wirkt schädlich ein bei übermäßigem Genuss auf den menschlichen Mineralstoffwechsel und kann auch zu Bluthochdruck führen.

Oligogalakturonsäuren: Kohlehydrate, die verhindern, dass Colibakterien, Salmonellen oder Rotaviren sich an den Darm anheften, ihre Giftstoffe freisetzen und damit Durchfall hervorrufen. Sie belegen selbst die Andockstellen dafür, es reichen dabei Säurekonzentrationen von 0,005%. Solche Säuren befinden sich in Äpfeln, Heidelbeeren, Möhren und Preiselbeeren. In den Möhren müssen sie allerdings erst durch Kochen freigesetzt werden, um Durchfälle zu bekämpfen (Prof. Guggenbichler, Erlangen und Prof. Jurenitsch, Wien). - Rezept für die Morosche Karottensuppe gegen Durchfall: 500 g geschälte Karotten + 1 l Wasser eine Stunde lang kochen, durch ein Sieb drücken oder pürieren. Auffüllen mit Wasser auf 1 Liter, 3 g Kochsalz hinzufügen.

Oligomere Procenthocyanidine (OPC) schützen zwanzig mal mehr gegen freie Radikale als Vitamin C. Herzstärkend. Enthalten in Traubenkernen und Weißdorn.

Osteoporose: Calcium fluoratum D 3 morgens vor dem Frühstück 2 Tabletten
Manganum sulfuricum D 6 vormittags 2 Tabletten
Calcium phosphoricum D 3 nach dem Mittagessen 2 Tabletten
Natrium chloratum D 6 vor dem Abendessen 2 Tabletten
Silicea D 12 vor dem Schlafengehen 2 Tabletten

Dauer: Mindestens 3 Monate.

Östrogene: Eine Gruppe von Geschlechtshormonen, die vor allem in den Eierstöcken und in geringen Mengen in Hoden und Nebennierenmark ('Östron') gebildet werden, während der Schwangerschaft auch in der Placenta. Sie sind verantwortlich für die Menstruation. Das wirksamste alle Östrogene ist Östradiol. - Östriol heißt das Ausscheidungsprodukt der Östrogene. - Bei Östrogenpillen kann Folsäurermangel entstehen. Man sollte immer Folsäure nehmen, bei Frauen mit Kinderwunsch 400 mg, bei Schwangeren 600 - 600 mg.

Oxalsäure: In etwa dieser Reihenfolge abnehmend belastet sind Gartenmelde, Sauerampfer, Mangold, Neuseeländer Spinat, Portulak, Rhabarber, Rote Rüben, Spinat, Stachelbeeren, Tomaten, Bohnen. In älteren Blättern steigt der Gehalt. Die Mengen schwanken erheblich je nach den Anbaubedingungen. Höhere Nitratgehalte bedingen auch höhere Oxalsäuregehalte. - Oxalsäure stört die Kalziumaufnahme des Knochens (Osteoporose), wenn auch nicht so stark wie Alkohol und Rauchen. Grüner Tee scheidet Oxalsäure über den Urin aus. Siehe auch 'Kalzium' unter 'Haupt- oder Mengenelemente''. Durch Vergären nimmt der Oxalsäuregehalt, z.B. bei der Roten Bete, deutlich ab. Dasselbe gilt für Blanchieren, wodurch auch der Nitratgehalt mit vermindert wird. Durch Zusatz von Milch wird die Oxalsäure gebunden.

Paclitaxel: Wirkstoff z.B. in Haselnüssen, wird eingesetzt gegen Brust- und Lungenkrebs.

Papain: Eiweißspaltendes Enzym, in der Papayafrucht (im Latex der unreifen Frucht), im Samen und in den Blättern enthalten. Schützt die Frucht vor Schadinsekten, fördert die Verdauung (Eiweißaufspaltung), heilt Entzündungen. Wird auch als Wurmmittel, bei Insektenstichen und Quallenschäden angewandt. Soll auch bei Virusinfektionen, zur Krebsvorbeugung und Behandlung von Strahlenschäden helfen. Viel verwendet in der Technik. Der größte Teil des Enzyms wird durch die Magensäure zerstört.

Patulin: Giftiger Stoff, der in Faulstellen von Obst vorkommt. Erscheinungen sind Gastritis, Immunschwäche und Übelkeit. Von Wissenschaftlern wird empfohlen, nur frisches Obst zum Einwecken zu verwenden.

Pektin: Ballaststoff, senkt überhöhte Cholesterinwerte. Stillt intravenös bei Blutern die Blutung. In Äpfeln, Johannisbeeren, Karotten und Stachelbeeren enthalten. Verdauungsanregend. 2-3 Äpfel je Tag sind ausreichend.

Pepsin: Dieses Enzym ist verantwortlich für die Zerlegung von Eiweiß im Magen.

Pestizide usw.: In Europa sind etwa 800 Pestizide erlaubt, die bei Obst und Gemüse angewendet werden dürfen. Mit Rückständen, wenn auch in den vorgegebenen Höchstmengen, ist zu rechnen. Eingeführte Erdbeeren und Paprika liegen teilweise über den Grenzwerten. Es wird nur geprüft, ob die jeweiligen Grenzwerte überschritten werden, es kann theoretisch zu vielen Pestiziden in einem Gemüse kommen. Eier aus Käfighaltung können mit Antibiotika oder Parasitenmitteln belastet sein, Fleisch aus Massentierhaltung mit Östrogenen, die zur schnelleren Mast dem Futter beigegeben werden. - Mindestens für Kleinkinder sollten Öko-Nahrungsmittel gekauft werden.

Pflanzenhormone: Die eigentlichen Pflanzenhormone sind begrifflich nicht mit den Phytohormonen zu verwechseln. Sie steuern bei den Pflanzen Reife, Blührhythmus, Samenbildung, Zellteilung, Wachstum usw., wirken im Gegensatz zu den tierischen Hormonen nicht auf ein spezielles Organ. Bekannt sind gegenwärtig vor allem: Abscisinsäure, Auxine, Cytokinine, Ethylen, Gibberelline. Auxine, Cytokinine und Gibberelline sind Wachstumshormone, die übrigen z.B. für Reifungsvorgänge verantwortlich.

Phaseolin: Inhaltsstoff der weißen Kidneybohne. Gilt als Kohlenhydrat-Blocker. Das Enzym Alpha-Amylase wandelt Kohlenhydrate im Magen und Dünndarm um in Zucker. Phaseolin hemmt die Umwandlung etwas, so dass ein Teil der Kohlenhydrate unverdaut ausgeschieden wird. Das kann eine Gewichtsabnahme zur Folge haben. Der Effekt wird verstärkt, wenn ein Phaseolin-Konzentrat eingenommen wird. 40% der Kohlenhydrate wird dann nicht umgewandelt. Diese Phaseolin-Kapseln sind auch für die Diabetes II - Patienten interessant.

Phenylanalin/Phenylethylamin: Weitverbreitetes Eiweiß, mit positiver Wirkung auf die Seele (Stimmungsaufheller, Wohlfühlhormon) und die Herzkranzgefässe. Es bewirkt den Anstieg des Blutzuckers und ähnelt in der Wirkung der des Adranalin und des Dopamins. Enthalten in Datteln, Fleisch, Milch und Milchprodukten (Käse), Schokolade, Wurst. Bei der Phenylketonurie (PKU), einer angeborenen Stoffwechselstörung, kann der Körper dieses Eiweiß nicht abbauen.

Phenolsäuren: Zu den Biophenolen gehörig, sekundäre Pflanzenstoffe. Phenole werden aber auch in der Industrie gebraucht für chemische Synthesen. Sie können zellschädigend sein, z.B. Brenzcatechin, Kresol, Phenol und Resorcin. Es handelt sich um eine Gruppe von aromatischen Hydroxylverbindungen. Viele pflanzliche Phenolsäuren gelten als krebshemmend, weil sie freie Radikale unschädlich machen. Sie schützen vor Herzinfarkt und Oxidationen.

Allerdings geht ihre Wirkung oft durch Erhitzen und Verarbeitung verloren: Die Phenole in Äpfeln und Erdbeeren sind z.B. hitzeempfindlich, dieses Obst sollte möglichst roh gegessen werden. Tiefgekühlt überleben die Phenolsäuren aber lange Zeit. - Phenolsäuren sind vor allem in den äußeren Schalen verschiedener Obstsorten und Gemüse enthalten, z.B. in Getreide, Gurken und Kartoffeln, aber auch in Salaten. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zur Geschmacksbildung bei Früchten, Gemüse, Getreide und Nüssen. Sie sind vor allem in den äußeren Randschichten zu finden. Oftmals wirken sie auch bakterizid (Kamillentee), fungizid und virizid.

Weitere Phenolsäuren:

Chlorogensäure, vorhanden in Kartoffeln, Löwenzahn, Möhren, grünem und schwarzem Tee und Tomaten. Sie macht Nitrosamine unschädlich. - Überhöhte Mengen von isolierter Chlorogensäure können Herz- und Kreislaufprobleme hervorrufen.

Ellagsäure, Vorkommen Brom-, Erd-, Heidel- und Himbeeren (2%), Granatäpfeln (40%!), Pekannüssen, Walnüssen. Eine besonders wichtige und wirksame Phenolsäure, die Aflatoxine, und genschädigende polychlorierte Kohlenwasserstoffe unschädlich macht. Möglichererweise kann sie Krebs der oberen Luftwege hemmen.

Ferulasäure, Vorkommen in Reis, Roggen und Weizen, aber nur noch in geringen Mengen in verabeiteten Produkten vorhanden. Sie gilt als krebshemmend (Magen) und wirkt als Antioxidanz.

Phenolsäuren als Untergruppe der Gerbstoffe, Vorkommen fast überall in der Natur in Artischocken, Apfelbeeren, Arnika, Basilikum, Bäumen, Beinwell, Blutwurz, besonders deutlich in Schlehen, Umckaloabo, usw. Sie verhindern das Eindringen von schädlichen Mikroben in die Schleimhaut.

Kaffeesäure, Vorkommen in Artischocken, Kaffee, Kartoffeln, Löwenzahn, grünem und schwarzem Tee. Sie gilt als krebshemmend (Magen) und wirkt als Antioxidanz. Überhöhte Mengen von isolierter Kaffeesäure haben im Tierversuch zu Magenkrebs geführt.

Die Orthophenole im Weizenkorn wirken antioxidativ.

Phenolsäure: Zu den Biophenolen gehörig, sekundäre Pflanzenstoffe. (Nicht zu verwechseln mit den Phenolen, die in der Industrie gebräuchlich sind für chemische Synthesen.) Phenolsäuren sind in den meisten Pflanzen krebshemmend, sie verlieren allerdings bei Erhitzen und oft auch bei Verarbeitung ihre Wirkung.

Pheromone: Pflanzliche (auch tierische) Botenstoffe mit vielseitigen Wirkungen wie z.B. Warnen, Vertreiben, Locken, Kennzeichnen.

Phosphatidyl-Serin (PS): Phospholipid. Gehirnschutzfaktor, Fettverbindung, die besonders im Gehirn anzutreffen ist als Baustein in den Zellmembranen. Es verstärkt die Wirksamkeit der Neurotransmitter und die Reizweiterleitung in den Nervenzellen. Damit ist es ein ganz wichtiger Stoff, der für Lernen, Erinnerung und Gedächtnis besondere Bedeutung hat. Zu finden in der Natur ist er im Eigelb und und einigen Innereien.

Phospholipide: Sie sind beteiligt an der Funktion aller Körperzellen, deren Reifung und Wachstum. Sie werden vom Körper unter hohem Energieaufwand selbst hergestellt, in den Nahrungsmitteln sind sie nur in geringen Mengen vorhanden, z.B. im Lecithin. Siehe dort und unter 'Phosphatidyl-Serin'.

Phosphatidylserin: Ein Phospholipid, das positiv auf das Gehirn einwirkt: Gedächtnis, Konzentration, Verständnis. Teil des Lezithins aus der Sojapflanze.

Phtalide: Regen entgiftende Enzyme an. Vorkommen in Kräutern, Möhren (!), Petersilie, Sellerie.

Phytinsäure: Sekundärer Pflanzenstoff. Vorkommen in Getreide- und Leguminosensamen (sowohl im Mehlkörper als auch im Außenkorn), in Nüssen und Ölsaaten. Pflanzenspeicher für Phophor, Phytinsäure besteht zu mehr als der Hälfte aus diesem Element. Phytin kann zu Blähungen, Durchfall und Verstopfung führen. Sie hemmt die Aktivität des stärkespaltenden Enzyms Amylase im Mund und wirkt deshalb blutzuckerregulierend. Sie vermindert die Aufnahme von Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, von Protein und Stärke sowie Vitamin B1 durch die Bildung von Phytaten. Deswegen war Vollkorn ins Gerede gekommen. Das gilt gem. Prof. Dr. C. Leitzmann, Gießen, aber nicht, wenn die jeweiligen Metall-Phytinsäurekomplexe durch pflanzeneigene Phytasen (Enzyme) in den Außenschichten des Korns aufgespalten werden. Beim Keimen, Einweichen und bei der Teigherstellung entstehen Enzyme, die die Säure spalten. Außerdem befinden sich die wichtigen Mineralstoffe in den Randschichten des Getreidekorns, so dass Vollkornesser per Saldo mehr dieser Mineralstoffe aufnehmen als Leute, die Weißmehlprodukte essen. Andererseits hat es möglicherweise eine Schutzwirkung bei Darmkrebs (im Tierversuch), Diabetes, Lipidstoffwechselstörungen und Schwermetallvergiftungen. Kalk- und Phytinsäurereiche Nahrung verringert die Bleiaufnahme.- Durch die Teiggärung beim Roggenbrot wird die Phytinsäure abgebaut, im Weizenvollkornbrot zu 50%. Auch Einweichen und Keimen reduziert den Phytingehalt. Man sollte auf jeden Fall nur Brote, die mit Sauerteig vergoren sind, essen, um etwaige Nachteile zu umgehen. Nur Hafer ist frei von Phytinen. - Eine Ernährungsstudie in Gießen mit Schwangeren, die sich mit Vollkorn ernährt hatten, ergab eine bessere Zink- und Mineralversorgung.

Phytoallexine: Diese Substanzen werden von der Pflanze erzeugt als Antwort auf Krankheit, Stress oder Verletzung. Sie wirken hemmend auf Bakterien, Nematoden und Pilze. Dieselbe Wirkung üben sie aus bei anderen Pflanzen oder Warmblütlern.

Phytohormone: Pflanzliche Hormone (Phytohormone) gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie unterscheiden sich im Aufbau nur im geringen Masse von den normalen Hormonen, sie können z.B. die Aufgabe der Östrogene nach den Wechseljahren weitgehend übernehmen.

Beim Menschen sind die Hormone Botenstoffe, die über das Blut zu verschiedenen Organen wandern und dort andocken an den Rezeptoren. Man hat dies auch mit dem Schlüssel/Schlosssystem verglichen. Der 'Schlüssel' Hormon löst biochemische Reaktionen in der Zelle aus.

Sie können wie körpereigene Hormone wirken, weil sie chemisch ähnlich aufgebaut sind. Bekannt sind Isoflavonoide (Daidzein, Genistein in Sojabohnen und Kirschen) und Lignane (in Kürbiskernen, Leinsamen und Roggenvolkorn). Isoflavone (=Phyto-Östrogene) aus Soja helfen der Frau während der Wechseljahre, beim Manne führen sie zu besseren Gedächtnisleistungen und zur Stärkung der Knochen. Wahrscheinlich können sie auch die Anzahl der Prostatakrebse vermindern, in den USA ist dieser Krebs fünfmal häufiger als in Japan. Das wird auf Sojagenuss zurückgeführt.

Hinweis: Die eigentlichen Pflanzenhormone sind begrifflich nicht mit vorgenannten Phytohormonen zu verwechseln. Sie steuern bei den Pflanzen Reife, Blührhythmus, Samenbildung, Zellteilung, Wachstum usw., wirken im Gegensatz zu den tierischen Hormonen nicht auf ein spezielles Organ. Bekannt sind gegenwärtig vor allem: Abscisinsäure, Auxine, Cytokinine, Ethylen, Gibberelline. Auxine, Cytokinine und Gibberelline sind Wachstumshormone, die übrigen z.B. für Reifungsvorgänge verantwortlich.

Phytonzide: Bestandteile vieler Pflanzen, mit denen sie sich selbst und andere Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen schützen können. Besonders wirksam sind die antibiotischen Bestandteile von Knoblauch, Meerrettich, Knoblauch, Seerosen und Senf.

Phytoöstrogene (Phytoserm): Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die meisten davon zur Untergruppe der Isoflavone. Substanzen in Pflanzen, die eine östrogenähnliche oder die entgegengesetzte Wirkung entfalten, aber das entspricht nur 0,1% der Östradiolaktivität. Hauptwirkung auf Blase, Fettstoffwechsel (Cholesterin), Knochen und die Psyche. Die geringere Brustkrebsrate in Japan (etwa 1/6 bis 1/4 gegenüber Westeuropäerinnen) wird auf die Pflanzenhormone zurückgeführt, die auch als Ursache für die geringere Zahl von Colon-, Endometrium- und Ovarialkrebserkrankungen bei den Asiatinnen gilt. Das gleiche gilt für die niedrigere Prostatakrebsrate in China und Japan. Durch den regelmäßigen Verzehr von Sojaprodukten nehmen die Asiaten 25 - 45 mg Isoflavone auf, Europäer nur 5 mg/Tag. - Genestein und Kürbiskerne hemmen das übermässige Prostatawachstum. Möglicherweise wird auch das Alzheimer-Risiko eingeschränkt. Die Phytoöstrogene im Bier, die ursprünglich im Hopfen enthalten waren, haben einen erhöhten Fettansatz zur Folge.

Hauptvertreter sind die:

Coumestane, vorhanden in Alfalfa, Bohnen, Erbsen, (Rot)Klee und vor allem in Keimsprossen von Kleearten, wichtig ist das Coumestrol.

Indolcarbinole, vorhanden in Blumenkohl, Rosenkohl und Senf. Das körpereigene Östrogen wird durch sie in Catechol-Östrogen umgewandelt. Dieses ist weniger aktiv und verringert dadurch das Brustkrebsrisiko.

Isoflavonoide (in Hülsenfrüchten, vor allem in der Sojabohne, Alfalfa, Bier, Pflaumen - sie schützen den Knochenbau. Am bekanntesten sind die Soja-Isoflavonoide Daidzein und Genestein. Genestein ist reichlich in der Soja vorhanden, außerdem in Kirschen, im Färberginster und im unterirdischen Klee. Es ist beteiligt am Aufbau des Kollagens im Bindegewebe, hemmt die Zerstörung von Hautzellen durch Sonneneinstrahlung und den altersbedingten Zellverfall, fördert die Talgproduktion und verbessert den Flüssigkeitshaushalt der Haut. Soll Krebs mit Metastasen hemmen. Isoflavonoide binden Östrogene im Blut, sie sind antioxidativ, sie hemmen Brustkrebs in schwacher, fördern ihn in starker Dosierung. - Gleichzeitige Einnahme von Soja mit seinen Isoflavonen und Tamoxifen, das Brustkrebspatienten verschrieben wird, sollte vorsichtshalber unterbleiben. Bei und nach Krebserkrankungen sollte man ebenfalls vorsichtshalber keine Phytoöstrogene zu sich nehmen.

Lignane. Sie sind weit verbreitet, z.B. in Äpfeln, Birnen, Brokkoli, Fenchel, Gerste, Hafer, Hopfen, Kirschen, Knoblauch, Leinsamen, Melonen, Möhren, Nüssen, Olivenöl, Reis, Roggen, Soja, Sonnenblumenkernen, Weizen(Kleie), Zucchini, Zwiebeln. Sie dienen der Krebsvorbeugung, haben Einfluss auf den Monatszyklus, sind antioxidativ und lindern Wechseljahrsbeschwerden ohne Brustkrebsgefahr (Letzteres gem. amerikanischer Menopause-Gesellschaft).

Die Phyto-Östrogene können wahrscheinlich den Auslösungsprozess für Krebs blockieren und belasten nicht die Leber. Enthalten in Heidelbeeren, Kürbiskernen (Phytosterine), Leinsamen (tgl. 3 Esslöffel), Mönchspfeffer, Roggenvollkorn (Lignane), Rotklee, Soja (Genestein), Traubensilberkerze und Weizenkeimen, wahrscheinlich auch in Grünem Tee und Rotwein. Da die Phytohormone der Soja innerhalb 6 Stunden ausgeschieden werden, muss bei therapeutischer Anwendung stets für Nachschub gesorgt werden. - Phytoöstrogene werden auch zur Nachsorge bei Krebserkrankungen eingesetzt (Dr. I. Niestroj, Schwarzwaldklinik Obertal). - Über die richtige therapeutische Dosis für Vorsorge und Therapie sind sich die Wissenschaftler oft nicht einig.

Das Phytoöstrogen Resveratrol im Rotwein hat positive Wirkung auf Herz-/Kreislauferkrankungen. Es wird ihm auch eine vorbeugende Wirkung auf Altersdemenzen, wie z.B. Alzheimer, nachgesagt.

Die allgemeine Wirkung der Phyto-Östrogene ist gerichtet auf die körpereigenen Andockstellen für Östrogene. Sie können die Wirkung körpereigenen Östrogene verstärken oder schwächen, je nach vorhandener Östrogenmenge und besetzten Andockstellen. Bei geringem Östrogenspiegel, z.B. in der Menopause, werden die Andockstellen mit Phyto-Östrogenen besetzt, die ähnlich wirken, aber schwächer als die Östrogene. Bei hohen Östrogenspiegeln, z.B. bei PMS, konkurrieren sie mit den körpereigenen Östrogenen.

Frauen, in deren Urin nur geringe Mengen von pflanzlichen Hormonen vorhanden sind, weisen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auf.

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Phytosterine: (-sterole). Diese Substanzen haben eine cholesterinähnliche Struktur. Sie senken wahrscheinlich den Cholesteringehalt des Blutes dadurch, dass sie die Aufnahme von Nahrungs-Cholesterin im Darm hemmen, so dass sie wahrscheinlich auch das Risiko von Herz- und Kreislaufkrankheiten vermindern. Nötig für den Zellaufbau. Anwendung bei trockener Haut, Brennen und Rötungen. In Pflanzensamen und allen kaltgepressten Pflanzenölen (Raps (!), Schwarzkümmelöl, Sesam, Soja, Sonnenblumenkernen, Mandeln, Nüssen, Odermennig, natives Sojaöl). Auch in Avocados,schwarzen Oliven, Sanddorn und Wein sind Phytosterine enthalten, ebenso in Kohlarten wie Blumenkohl, Brokkoli und Rosenkohl. Das bekannteste Ph. ist das Beta-Sitosterin, z.B. im Kürbisöl. Phytosterine in der Brennesselwurzel und im Kürbissamen verhindern die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron und damit die Prostatawucherung. Bei naturgemäßer Ernährung werden genügend Phytosterine aufgenommen. Sie verringern das Dickdarmkrebsrisiko, sie binden die sekundären Gallensäuren im Darm. - Lt. EU sollten täglich nicht mehr als 3 g Pflanzensterine gegessen werden, es besteht sonst die Gefahr, dass die Menge der Carotinoide im Blut, vor allem des Beta-Carotins und des Lycopins, zu sehr herabgesetzt wird. Tatsächlich werden durchschnittlich etwa 100 - 400 mg an Phytosterinen aufgenommen. Margarinen und Joghurts sowie anderen Milchprodukten werden oft nicht unerhebliche Mengen an Phytosterinen zugesetzt.

P - Kumarin: Enthalten in Tomaten. Stoppt das Krebsgift Nitrosamin (Uni Cornell).

Polygalakturonase: Ethylen bewirkt die Reifung von Äpfeln, Bananen, Birnen, Tomaten usw. Nach der Reifung bewirkt es die Bildung von Polygalakturonase, das seinerseits das Pektin in den Zellhüllen angreift und somit die Früchte matschig und weich werden lässt.

Polyphenole: Siehe Biophenole.

Präbiotika: Unverdauliche Ballaststoffe, die Nahrung für die Probiotika sind.

Proanthocyanidin: Wirkstoff der Preiselbeeren, der vor Harnwegserkrankungen schützt. Die krankheitsverursachenden Bakterien werden durch ihn gehindert, sich an den Zellen des Blasentraktes festzusetzen.

Probiotika: Lebende Organismen, die Lebensmitteln zugesetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass positive Ergebnisse erzielt werden, wenn Menschen Probiotika regelmäßig zu sich nehmen: Durchfallerkrankungen nach Antibiotika oder Vireninfektion werden seltener, krebsfördernde Enzyme im Darm werden verringert, Abwehrzellen stimuliert (05 Verbraucherzentrale Rheinland/Pfalz). Am bekanntesten sind die Lactobazillen/Bifidobakterien, die Milchprodukten zugesetzt werden.

Procyanidin: Antioxidanz, kommt fast nur in Traubenkernen, Traubenkernmehl und kalt gepresstem Traubenkernöl vor. Seine zellschützende Wirkung ist 50 mal stärker als Vitamin E und 18 x stärker als Vitamin C.

Pronyl-Lysin 02, Universität Münster: Wirkstoff, vor allem enthalten in der Kruste von Roggen-Weizen-Mischbrot, langsam gegartem Pumpernickel und dunklem Bier, schützt vor Krebs und Herz-/Kreislauferkrankungen. Er entsteht durch Reaktion von Stärke und der Aminosäure Lysin unter Hitzeeinwirkung.

Prostaglandine: Gewebshormone, die aus ungesättigten Fettsäuren, z.B. aus der Gamma-Linolensäure der Nachtkerze, gebildet werden. Sie kommen außer im tierischen und menschlichen Gewebe auch in Pflanzen vor. Sie haben mannigfachen Einfluss auf das Stoffwechselgeschehen. Auch haben sie Wirkung auf Geburt und Schwangerschaft, Blutdruck und Herzschlagzahl, Muskeltätigkeit. Siehe auch Inhaltsstoffe Obst/Gemüse Fette + Öle - G

Proteasen: Enzyme, die im Dünndarm Eiweiß aufspalten.

Protease - Inhibitoren: Sekundäre Pflanzenstoffe. Enzyme, die hemmend einwirken auf den Abbau von Pflanzenproteinen, ebenso Einwirkung auf den Blutglucosegehalt. Außerdem antioxidativ, sie vermindern das Krebsrisiko. In Getreide, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Wein vorkommend.

Proteine: Sie sind aus zwanzig Aminosäuren zusammengesetzt, diejenigen, die der Mensch aus der Nahrung aufnehmen muss, werden essenziell genannt, die vom Körper selbst hergestellten heißen nicht-essenziell. Sie werden durch Peptidbindungen miteinander verbunden. Es sind Makromoleküle, die vielfache Funktionen im menschlichen und tierischen Organismus haben. Sie werden nur von grünen Pflanzen produziert und müssen vom Menschen über die Nahrung aufgenommen werden, der damit seine eigenen Proteine aufbaut. Die Pflanzen bauen die Aminosäuren zusammen aus Stickstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff, Sauerstoff und anderen Substanzen wie Schwefel (Photosynthese). - Die Proteine sind die Hauptbestandteile der Zellen. Man schätzt die Menge der verschiedenen Proteinmoleküle beim Menschen auf 30.000. Der menschliche Organismus besteht zu mehr als 50% aus Proteinen (Trockengewicht). Haare und Bindegewebe bestehen aus unlöslichen Proteinen, der wasserlösliche Typ setzt z.B. chemische Reaktionen in Gang. Weitere wichtige Funktionen/Verbindungen sind Muskelkontraktion, Ernährung, Stützung, Transport, Immunabwehr, Verdauung. Kollagen, Enzyme, Fibrinogen, Hormone, Hämoglobin, Immunoglobuline, Insulin, Keratin. Proteine sind wahrscheinlich hauptsächlich für die Vielfalt des Lebens verantwortlich. Proteine kommen in Großverbänden vor mit bis jetzt festgestellten 1440 verschiedenen Eiweißarten.

Die Chromosomen bestehen aus Proteinen und Nucleinsäuren. Die Baupläne für die Proteine sind in den Genen gespeichert, in einer langen Kette der 4 "Buchstaben" A (Adenin), T (Thymin), G (Guanin) un C (Cytosin). Drei Buchstaben bilden den Code für jeweils eine Aminosäure, bis zu hunderten von Kombinationen der drei Buchstaben bilden den Bauplan für ein Protein. - Die tägliche Sollmenge für Erwachsene beträgt 0,79 g/kg Gewicht, für Kinder das zwei- bis dreifache. Die Menschen essen eher zuviel Proteine als zu wenig. -

Pflanzliche Proteine verringern die Kalkausscheidung und damit das Risiko von Osteoporose. Reich an Proteinen sind Eier, Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte. Der Eiweißbedarf der Menschen wird meistens überschätzt. Schon ein Joghurtbecher und zwei Scheiben Vollkornbrot mit etwas Käse darauf oder 100 g Rindfleisch reichen für den Durchschnittsmenschen aus, um seinen Proteinbedarf zu decken. Die DGE nimmt einen Wert von 0,8 g/kg Körpergewicht/Tag als ausreichend an. Dieser Wert wird heute weit überschritten, 2/3 der Proteine stammen vom Tier. Die Deutschen decken 39% ihrer Gesamtkalorien durch das Tier, die Italiener nur 25%. Es gibt Hinweise, dass bei überwiegender Ernährung aus tierischen Proteinen Kalzium abgebaut wird. Besonders stark gilt das für die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystin und Methionin. Methionon (Met) wird im übrigen synthetisch hergestellt und Futtermitteln beigemengt. Bei hohem Cystingehalt der Nahrung kann es zu Nierensteinen kommen. - Die etwa 250 verschiedenen Latexproteine, z.B. in Haushaltshandschuhen, können stark allergisch wirken. - Im Sojaprotein sind alle essenziellen Aminosäuren enthalten. - Pflanzliches Protein wird oft vom Körper nur schwer aufgenommen.

Proteom: Gesamtheit aller Eiweißmoleküle. Proteomik heißt das Forschungsgebiet.

Proxeronin: Siehe Xeronin.

Psoralene: Die Psoralene wirken auf die Bräunungszellen der Haut und können zusammen mit UV-Bestrahlung verbrennungsähnliche Flecken hervorrufen. Sie sind enthalten in Feigen, Kümmel, Petersilie, Sellerie und Zitrusfrüchten.

Purine: Purine sind organische Verbindungen, die beim Abbau im Organismus in der vorletzten Stufe zu Harnsäure werden. In vielen Lebensmitteln enthalten: Bier, Brot, Eier, Fleisch(erzeugnisse), Fisch(erzeugnisse), Geflügel, Gemüse, Getränke, Getreide, Hefe, Herz, Hülsenfrüchte, Leber, Ölsamen, Käse, Kaffee und Tee (Koffein), Krusten- und Weichtiere, Milch(produkte), Nieren, Nüsse und Samen, Obst, Pilze, Seefisch, Sojaprodukte, Spinat, Süßwasserfische, Teigwaren, Wild, Wurst, Zunge. Besonders purinreich sind Fleisch(produkte), Innereien, Ölsardinen, Sprotten, Fertigsuppen, Fertigsoßen, Hülsenfrüchte. Bei einer bestimmten Konzentration bildet die Harnsäure Kristalle, die sich vor allem in Bindegewebe und den Gelenken ablagern (Sandgefühl).

Der Harnsäurespiegel muss bei Gichtikern gesenkt werden. Die Purinzufuhr sollte so beschränkt werden, dass der Körper nur mit 3.000 mg Harnsäure in der Woche, höchstens 500 mg Harnsäure täglich belastet wird. Basenreiche Kost wie Obst und die meisten Gemüse (außer Artischocken, Brokkoli, Mais, Pilzen [Austernpilzen, Champignons, Steinpilzen], Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Spargel, Spinat) erleichtern die Harnsäureausscheidung. Eier, Molkegetränke und Kräutertees, Obst- und Gemüsesäfte, Mineralwasser, Pflanzenöle, geschälter Reis, Zucker eenthalten keine Purine. Kein Alkohol, die dadurch entstehende Milchsäure hemmt die Ausscheidung der Harnsäure.

Bier und Gerstensaft enthalten eigene Purine, auch alkoholfreies Bier enthält sie. Gem. einer Studie des Massachusetts General Hospitals steigt das Gichtrisiko um das 2,5 fache bei regelmäßigem Genuss von 2 Flaschen Bier täglich (04).

Gicht ist eine Störung des Purinstoffwechsels mit der Folge, dass zuviel Harnsäure im Blut verbleibt und diese nicht richtig ausgeschieden wird (Arthritis urica). Gichtanfälle werden meistens ausgelöst durch Alkoholexzesse, eiweißreiche Kost oder auch psychische Belastungen. Alkohol hemmt den Harnsäureabbau, daraufhin steigt die Harnsäurekonzentration im Blut derart, dass Kristalle ausgefällt werden, die in den Gelenken verbleiben und dort starke Schmerzen verursachen, z.B. im Großzehengelenk. Purine sind in fast jeder Zelle zu finden, sie sind ein Teil der Erbinformation: Adenin und Guanin sind die Purinbasen. Pflanzen haben weniger Erbinformationen und deshalb auch weniger Purine. Ausbruch der Gicht oft durch starken Alkoholgenuss. Belastete sollten bei beabsichtigten Fastenkuren ihren Arzt befragen. Frauen sind weniger betroffen, da ihre Östrogene die Harnsäureausscheidung erhöhen.

1 mg Purine = 2,4 mg Harnsäure. Normalwerte der Männer: 3,4 - 7 mg/dl Harnsäure im Blut, Frauen 2,4 - 5,7 mg/dl. Ab 9 mg/dl steht in den meisten Fällen ein Gichtanfall bevor. Die sog. Gichttophi (Gichtknoten) entstehen besonders gern an Ellenbogengelenken, Fingern, Ohrmuscheln, Zehen http://www.medizinfo.de/rheuma/purine/tabellen.htm.

Teemischung: 20 g Löwenzahnwurzel mit Kraut, 10 g Schachtelhalm, 20 g Brennesselblätter, 10 g Birkenblätter, 10 g Hagebutten mit Samen. 2 Teelöffel auf 1/4 l kochendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, 3 x täglich 1 Tasse trinken, 6 Wochen lang. Besser Schachtelhalmtee extra 10 Minuten kochen lassen, dann dem anderen Tee beifügen.

Quecksilber: Quecksilberdampf und seine wasserlöslichen Salze sind sehr giftig, sie schädigen Gehirn, Leber, Nerven und Nieren. Auch kleine Mengen des Metalls oder seiner Salze, konstant aufgenommen, können unheilbare Krankheiten verursachen. Bekannt ist die Minamata-Krankheit in Japan. Gem. WHO ist der wöchentliche Grenzwert für die Aufnahme 0,3 mg für einen 70 kg schweren Menschen. Gem. BgVV ist schon ein Anteil von 9 mg/kg in Pilzen gemessen worden. Deshalb empfiehlt die WHO, nur 250 g Pilze/Woche zu essen. Lamellen und Röhren von Wildpilzen immer wegwerfen, dort wird der größte Teil der Schwermetalle gespeichert. In Morcheln, Riesenchampignons und Röhrlingen sind die höchsten Werte gemessen worden. Auch in Seefischen, besonders in Raubfischen, und in Innereien sind relativ hohe Werte ermittelt worden. In der Arktis und Antarktis steigen jeweils im Frühjahr die Werte an: Laut 'Nature' stammen die hohen Mengen aus der Industrie (Chloralkali-Elektrolyse) und aus der Verbrennung von Kohle und Öl. Aus der Verbrennung stammen allein 4.000 Tonnen Quecksilberdampf. Der Wind verbreitet ihn bis in Arktis/Antarktis. Im Licht des Frühjahrs trifft der Dampf auf Brom- und Chlorverbindungen des Meeres und wird dadurch oxidiert. Es lagert sich anschließend auf dem Schnee ab, so dass bei der Schneeschmelze das Quecksilber, es handelt sich um jährlich etwa 150 Tonnen, in die Ökosysteme geschleust wird. Gerade im Frühjahr haben dort Tiere und Pflanzen ihre höchsten Wachstumsraten. Fische und Säugetiere der Arktis sind besonders betroffen. - Es ist jetzt möglich, mit Hilfe des DMA-Testes festzustellen, inwieweit sich Quecksilberionen aus den Zahnfüllungen lösen und vom Körpergewebe aufgenommen werden. (03 Studie der Universität Aachen und Erlangen).

Quercetin: Biophenol, Flavonoid. Antioxidanz. In Apfel, Arganöl, Brokkoli, Grünkohl, Rotbuschtee, Rotwein und Zwiebel. Bindet krebserregende Stoffe durch Aktivierung von Enzymen, soll vor allem vorbeugend gegen Lungenkrebs wirksam sein. Das Quercetin in der Zwiebel gilt als Antihistaminikum, wird genutzt bei Gräserallergie. Gefäßerkrankungen werden weitgehend vermieden. Virushemmend. -

O5 Cornell Universität, N.Y.: Ein Apfel am Tag wirkt krebshemmend und verringert das Risiko, dass die empfindlichen Gehirnzellen einem oxidativem Stress zum Opfer fallen mit dem Ergebnis Alzheimer oder Parkinson. Ursache dafür ist das Quercetin, das die Nervenzellen besser schützt als Vitamin C.

Resveratrol: Antioxidatives Biophenol, Phytoöstrogen, östrogenähnlich wirkende Substanz, hemmt Entzündungen und Krebswachstum, verhindert das Zusammenklumpen der Blutplättchen, senkt LDL-Cholesterin. Enthalten in den Wurzeln des japanischen Staudenknöterichs (!), in Rot- und Weißwein, Verhältnis 10 (rot) : 1(weiß), in geringen Mengen auch in Cranberries, Erdnüssen, Heidelbeeren, Preiselbeeren und Soja. Besonders reich ist der rote Burgunder. Ökologisch gewonnene Weine sollen einen höheren Anteil haben. Die Weinrebe schützt sich damit vor Pilzbefall und UV-Strahlen und aktiviert R. bei Verletzungen. Es aktiviert beim Menschen ein Enzym der Hirnzellen (Map-Kinase), das eine Regeneration der Zellen unterstützt. Möglicherweise wirkt es vorbeugend gegen Alzheimer und Parkinson (1 - 2 Gläser Wein täglich oder Rebensaft). Gemäß 'American Journal of Epidemiology' haben Menschen, die regelmäßig Wein trinken, seltener neurodegenerative Krankheiten. Harvard Medical School: Resveratrol verlängert das Leben von Bäckerhefe (um 70%), Fliegen und Würmern. - Die Lungenkrankheit COPD soll durch Resveratrol günstig beeinflusst werden, allerdings in großen Mengen.

Rotklee:

Rutin: (Früher Vitamin P). Flavonoid. Stärkt die Kapillargefässe, dichtet dünne Aderwände ab und macht sie dadurch weniger durchlässig. In Buchweizenkraut, Rotwein, Tomaten und Zistrose (!).

Saccharose: Haushaltszucker, aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen. Andere Bezeichnungen: Farin, Fondant, Fruchtsirup, Glukosesirup, Kandis. Täglicher Verbrauch in Deutschland 100 g = 30 Zuckerstückchen, insgesamt etwa 35 kg/Person. Folgen: Jedes 6. Kind ist zu dick, Übergewicht bei Erwachsenen führt zu hohem Blutdruck, Diabetes, Herzinfarkt, Verpilzung des Magen-Darmtraktes. Karies kostet allein in Bezug auf das Schließen der Zahnlöcher € 10 Milliarden je Jahr. Zucker fördert die Serotonin-Produktion und wird deswegen besonders in der dunklen Winterzeit besonders oft genossen.

Salicylsäure: Bestandteil der Weidenrinde, entzündungshemmend, schmerzlindernd, wird gegen Rheuma angewendet. Stand Pate bei der Entwicklung des Aspirins (Azetylsalizylsäure). 01 Amerikanische und schottische Forscher haben entdeckt, dass Vegetarier zwölfmal so viel Salizylsäure im Blut haben wie Normalesser. Dieser Hauptbestandteil des Aspirins wirkt gegen Entzündungen und schützt möglicherweise vor Arteriosklerose, Darmkrebs und Herzerkrankungen, er ist gerinnungshemmend und schmerzlindernd. Salizylsäure gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen und kommt in verschiedenen Gemüsen (Brokkoli) und in Heidelbeeren in geringen Mengen vor. - 02. Einer schottischen Studie zufolge (Dumfries and Galloway-Krankenhaus, Glasgow) hatten bei einem Vergleich zwischen Gemüsesuppen aus konventionellem und ökologischem Anbau die Suppen aus ökologischem Anbau eine sechsmal höhere Menge an Salicylsäure. - Sie wird als Benzoesäure zur Konservierung von Beerenobst, Gewürzen usw. eingesetzt. Durch Erhitzen wird sie nicht zerstört. Siehe 'Acetylsalizylsäure'.

Salmonellen: Bakterien, die sich besonders einnisten auf Eiern, Geflügel, Hackfleisch, Innereien sowie in Mischprodukten aus diesen Nahrungsmitteln wie Mayonnaise und Tiramisu. Bei Temperaturen zwischen 10° und 47° sind sie besonders aktiv, aber auch bei Tiefgefriertemperaturen können sie über viele Monate überleben. Sicher abgetötet werden sie bei 70°, Dauer 10 Minuten. Anzeichen einer Infektion sind Bauchweh, Durchfall, starkes Fieber, Übelkeit; Folgen können Fehl- oder Frühgeburt sein.

SAMC: Bestandteil des Knoblauchs. Gem. Sloan-Kettering-Institut, N.Y., schützt diese Substanz die Zellen vor Entartung und verlangsamt das Wachstum bei bösartigen Zellen.

Saponine: Sekundäre Pflanzenstoffe. Pflanzliche Steroidglykoside, bitter, ölig und oberflächenaktiv, die mit Wasser zusammen schäumen (Seifenkraut, Rosskastanie). Oft in Heilkräutern anzutreffen, aber auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln, z.B. besonders stark in den Hülsenfrüchten, speziell in der Sojabohne. Sie emulgieren Öl in Wasser. Sie erleichtern den Durchtritt von Flüssigkeiten durch das Gewebe und sorgen für schnellere Wirksamkeit. Sie schützen junge Saaten vor Fäulnis beim Auflaufen, sie sind giftig für Insekten. Beim Menschen ziehen sie den roten Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen heraus. Wasserausscheidende, hustenlösende, entzündungshemmende Wirkung. Oft antibiotische Wirkung auf Bakterien, Pilze und Viren. Fischgifte. Vermindern das Darmkrebsrisiko und senken das Cholesterin, stärken das Immunsystem. Enthalten in Avocados, Brokkoli, Efeublättern, Feigen, Gänseblümchen, Ginseng (Ginsenoside), Goldrute, Hafer, Hülsenfrüchten (Kichererbsen und Sojabohnen), Kiwis, Königskerze (!), Lakritze (Glycyrrhizin), Rosenkohl, Schlüsselblume (!), Spargel, Spinat, Stachelbeeren, Wein. - Durch lange Erhitzung werden viele Saponine reduziert, die der Sojabohne sind dagegen hitzestabil.

Säuren: Näheres über Säuren-Basen-Gleichgewicht siehe Säure - Basen/Gesunde Ernährung und anderer Lebensstil.

Sauerstoffradikale: Gem. dem Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg, bilden Pflanzen gegen infektiöse Keime Sauerstoffradikale und Stickstoffmonoxid aus. Beide töten zuverlässig die Keime und die gesunden Zellen um den Infektionsherd herum ab. Dann werden im gesunden Grenzbereich Vitamin C und Flavonoide herbeigeschafft, die eine weitere Einwirkung der Sauerstoffradikalen und des Stickstoffmonoxids abbremsen. Anschließend produziert die Pflanze verschiedenen Proteine zur weiteren Abschirmung.

Scharfstoffe: Im Ingwer sind z.B. Gingerole und Shogaole enthalten. Sie unterstützen zusammen mit den äther. Ölen die Galleproduktion und schützen die Magenschleimhaut.

Schleime: Das sind reizmildernde Stoffe, die Kohlehydrate enthalten, die im Wasser stark aufquellen und fadenziehend werden: Polymere. Sie sind in vielen Pflanzen enthalten, aber bei nur wenigen sind sie so mengenmässig so reichhaltig, dass sie therapeutisch genutzt werden können (Eibisch, Isländisch Moos, Leinsamen, Malvengewächse, Spitzwegerich). Oft Zusatzstoffe für andere Heilmittel, die deren Wirksamkeit - manchmal entscheidend - erhöhen. Entzündungswidrig (schützen Wunden), hustenstillend, leicht abführend. Schleimstoffe puffern etwas die Geschmacksempfindung für Säure ab.

Schnupfenmittel: Natrium chloratum ist das beste Schnupfenmittel der Biochemie. Beimm ersten Niesen alle paar Minuten eine Tablette im Mund zergehen lassen - und binnen einer Stunde ist der Spuk vorbei.

Schwefel: Schwefel hilft bei Hautkrankheiten, erweicht Hornsubstanzen, wirkt ein auf die Talgproduktion ein und greift Bakterien an. Er hilft der Leber bei ihrer Entgiftungsarbeit, so dass die Schadstoffe über die Nieren ausgeschieden werden können. Er ist weiterhin Bestandteil von Aminosäuren, die das körpereigene Eiweiß (Insulin, Keratin) aufbauen helfen. Unentbehrlich zur Herstellung des B-Vitamins. Der Bärlauch ist die schwefelreichste Pflanze Europas, diese Bestandteile verhindern die Bildung von Nitrosaminen. Auch der Knoblauch ist schwefelreich und hat dieselbe Wirkung.- Enthalten in Ei, Fleisch, Soja, allgemein in pflanzlichem und tierischem Eiweiß.

Schwefelhaltige Verbindungen : Glucosinulate, Sulfide, Sulfate sind in Knoblauch, Kohl, Kresse, Porree, Rettich und Zwiebeln enthalten. Das wichtigste Sulfid ist das Alliin in Knoblauch und Zwiebeln. Sie wirken antibakteriell, immunisierend und gelten als natürliches Antibiotikum.

Scopoletin, ein Cumarin, wirkt blutdruckregulierend, antiallergisch, pilztötend und entzündungswidrig.

Senföle: In Porree, Kohl und anderen Kreuzblütlern. Gelten als krebsvorbeugend. Kohlpflanzen mit hohem Senfölgehalt werden vom Kohlweißling bevorzugt heimgesucht. Pflanzenreste im Boden können die Keimung verzögern. In Deutschland sind im Handel die milde Gelbsenfsaat Sinapis alba, die weitaus schärfere Art Brassica juncea und Brassica nigra.

Serotonin: Botenstoff (Neurotransmitter) im Gehirn, wirkt beruhigend und macht gute Laune ('Glückshormon'). Gegenspieler des Melatonins. Steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Für die Herstellung benötigt das Gehirn die Aminosäure L-Tryptophan. Es gelangen besonders große Mengen davon in das Gehirn, wenn Kohlenhydrate gegessen werden. Das Serotonin wird danach erst im Körper gebildet. Fertiges Serotonin kann zwar bis zum Blut vordringen, aber nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Das gelingt aber dem Tryptophan unter einigen Voraussetzungen: Steigt der Blutzuckergehalt im Blut durch Zufuhr von Zucker an, wird Insulin produziert. Das Insulin wiederum verbringt alle Eiweißarten in die Muskelzellen, nur das Tryptophan nicht. Es kann so die Blut-Hirn-Schranke überwinden und wird in Serotonin umgewandelt, wo es seine Gute-Laune-Eigenschaften voll entfalten kann. - Bei Verliebtheit ist der Botenstoff deutlich verringert.

Enthalten in Ei, Fleisch, Banane (7,7 mg je Frucht, Tryptophan), Johanniskraut, Kakao, Milch und Schokolade. Lt. Udo Pollmer hebt ständiger Genuss von tierischem Eiweiß den S.-Spiegel, weswegen bei Übergang zu vegetarischer Lebensweise Entzugserscheinungen auftreten können. Bananen sind dann ein guter Ersatz. Durch Ecstasy wird der Hormonspiegel künstlich erhöht, bei längerem Gebrauch erlahmt dann die Eigenproduktion mit der Folge von Sexproblemen. Eine ähnliche Wirkung hat LSD. Auch normaler Haushaltszucker (Saccharose) erhöht die Produktion von Serotonin. - Serotoninmangel bewirkt Depressionen. In diesem Falle kann es u.U. zu Heißhunger auf Süßes kommen. Antidepressiva stimulieren die Bildung von Serotonin. - Bei Winterdepressionen ausreichende Spaziergänge von etwa einer Stunde Länge machen, um genügend Licht zu tanken, damit das Serotonin nicht abgebaut wird. Dazu zuckerhaltige Nahrungsmittel essen. Die notwendigen 2500 Lux werden meistens erreicht. Das normale Kunstlicht ist kein Ersatz. - Bei Entgleisungen im Haushalt dieses Hormons mit Verdauungsbeschwerden, Föhnbeschwerden usw. können die Gingerole des Ingwers dem entgegenwirken.

Silymarin: Eine Gruppe von Flavonoiden (Siliyinin, Silychristin, Silydianin) in der Fruchtschale der Mariendistel, sie gelten als leberschützend und -aufbauend, entgiftend und als Antioxidanz. Medizinisch werden Mariendistelpräparate verordnet gegen Fettleber, Leberentzündungen, Leberzirrhose, Psoriasis, außerdem werden sie gegen Knollenblätterpilzvergiftungen und andere Intoxikationen mit Erfolg angewendet.

Sinigrin: Sekundärer Pflanzenstoff Bitterstoff im Rosenkohl.

Sitosterin siehe Sterine.

Sklerenchymfasern: Langgestreckte Zellen mit besonders verstärkten Cellulosewänden. Sie dienen den Gräsern als Armierung des Pflanzengewebes, nur so ist ihre hohe Belastbarkeit zu erreichen, die z.T. die des Stahls gleicht. Das Gewicht ist allerdings weitaus günstiger. Ein Roggenhalm hat die zweihundertfache Länge seines Durchmessers, ein Wert, der kaum mit technischen Mitteln erreicht werden kann. Hanf, Jute, Lein haben Sklerenchymfasern in der Sprossachse, Sisal in den Blättern und Kokos in der Fruchtwand. Nur die Baumwolle besteht aus Samenhaaren ohne Sklerenchymfasern. Auch der Ackerschachtelhalm verdankt seine Festigkeit den Sklerenchymfasern der Sprossachse.

Solanin: Sekundärer Pflanzenstoff, Alkaloid, giftig, in grünen Kartoffeln und Tomaten enthalten, außerdem in unreifen Auberginen. 25 mg gelten als schädlich, über 400 mg als tödlich. Grüne Tomaten können bis zu 32 mg/100 g enthalten, halbreife nur noch 2 mg/100 g. Bei milchsaurer Verarbeitung der grünen Tomaten sind es nur noch 20 mg/100 g.