Gewächshäuser (Anbau)

Siehe auch Gewächshäuser (Grundlagen),

Gewächshäuser (Krankheiten/ Schädlinge).Gewächshaus
Gewächshaus

Allgemein

Im Gewächshaus lassen sich viele Blumen, verschiedene Gemüsearten und auch einige Obstsorten kultivieren. Man sollte in jeder Hinsicht dabei die Fruchtfolge beachten wie bei Freilandanbau. Der Boden sollte möglichst nur mit Kompost und Brennessel-/Beinwelljauche für die Starkzehrer gedüngt werden, sonst besteht die Gefahr der Versalzung mit der Folge, dass der gesamte Boden, bzw. der obere Teil, ausgetauscht werden muss. Man kann auch Kompost in Wasser geben, öfters umrühren, sieben und dann damit gießen. Die Pflanzen im Gewächshaus benötigen mehr Dünger, weil sie schneller heranwachsen und der Boden weitaus mehr genutzt wird. Dies gilt vor allem für die Starkzehrer Gurken, Melone, Paprika und Tomaten. Deshalb immer wieder den Boden mit Kompost abdecken. Wer hat, kann natürlich auch Stallmist einbringen, er sollte aber wie die Pflanzenreste kompostiert werden und gut verrottet sein. Wer Feldsalat, Spinat usw. im Winter ernten möchte, sollte nur auf altgedüngtem Boden aussäen und die Rubrik 'Nitrat/Nitrit/Nitrosamine' beachten. Durch die erhöhte Nutzung des Bodens können die Erträge abfallen. Bodenpilze wie Fusarium oder Nematoden können die Ernte verringern oder ausfallen lassen. Dann muss der Boden ausgetauscht werden.

Vorsorge kann man betreiben durch Veredelung auf resistente Unterlagen. Das gilt vor allem für Auberginen, Gurken, Melonen und Tomaten. Für diese Pflanzen gibt es im Handel (Hild, Kiepenkerl, Pötschke) entsprechende Sets. Beschrieben ist die Veredelung unter II. Pflanzen, allgemeine Hinweise - Handelsprodukte - Veredlungsunterlagen für Gemüse. Die Veredlung hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Reife früher einsetzt und die Ernte länger dauert, so dass der Gesamtertrag höher ist. - Gegossen wird grundsätzlich nur in der Frühe, mit lauem Wasser. Pflanzen im Gewächshaus brauchen mehr Wasser als im Freien, während der sommerlichen heißen Sonnentage ist tägliches Gießen ein Muss, an kühlen Tagen nach Bedarf. Im Herbst wird wenig, aber häufig gegossen. Düngung entfällt vollkommen, das es sich nicht mehr um Starkzehrer handelt. - Eine automatische Tröpfchenbewässerung ist für größere Gewächshäuser eine große Hilfe. Weitere Annehmlichkeiten sind Ventilatoren und Wärmespeicher mit Sonnenenergie. Mit Luftpolsterfolie lassen sich Energiekosten sparen bzw. es ist möglich, schon früh im Jahr mit der Anzucht zu beginnen.

Im Zeichen des Vorfrühlings muss mit Schattiergewebe vorgesorgt werden. Es kann auch gewöhnliches Gartenvlies oder grüne Gemüseschutznetze genommen werden. Damit kann verhindert werden, dass sich das Holz an sonnigen Tagen weiter erwärmt oder der bereits aufgestiegene Saft bei einem plötzlichen Kälteeinbruch gefriert und die Rinde sprengt.

Kommt es zu Stockungen bei der Befruchtung von Fruchtgemüse, kann die Ursache Hitze, Kälte oder Trockenheit sein. Bei Kälte bleiben die Insekten aus, bei Hitze kann der Pollen verkleben, bei Trockenheit geschädigt werden, z.B. bei Paprika. Man kann sich behelfen, wenn man die Blütenblätter der männlichen Blüte entfernt und den Pollen auf die weibliche Narbe drückt. Oder mit einem weichen Pinsel den Pollen überträgt. Die weibliche Blüte ist immer an einer Verdickung am Blütenstiel zu erkennen. Auch Schütteln der Pflanze am Mittag kann zum Erfolg führen. Manche Gemüsearten wie z.B. Gurken blühen auch rein weiblich.

Man kann viele Schwierigkeiten vermeiden, wenn man sauber arbeitet und Geräte nach Gebrauch und das Gewächshaus mindestens einmal im Jahr, in der Regel ist das vor der Saison, reinigt. Werkzeug möglichst nach jedem Gebrauch desinfizieren.

Wer biologisch arbeitet, muss den Boden nicht alle paar Jahre erneuern. Nur bei Krankheiten sollte der Boden etwa 30 cm abgetragen werden.

Wichtig ist ausreichende Lüftung, so oft es möglich ist, um Pilzbefall, z.B. Graufäule usw. zu vermeiden. Außerdem können die Nützlinge dadurch besseren Zugang finden, die Läuse, weiße Fliegen usw. bekämpfen. Dafür gibt es automatisch arbeitende Fenster- und Türöffner sowie selbsttätige Heizungen. Besonders gefährdet sind die Pflanzen, wenn nach unterlassener Lüftung die Luft im Gewächshaus feucht wird und in der folgenden Nacht die Temperatur stark absinkt. Sobald sie unter den Taupunkt absinkt, lagert sich überall Nässe ab. Durch Heizen während der kalten Nächte kann dies weitgehend verhindert werden.

Der Gemüseanbau im unbeheizten Gewächshaus kann erst im März beginnen, im frostfreien E 2 und im beheizten Mi 2, mit Kunstlicht im Januar, siehe Aussaatkalender. Es sollte auf -8° eingestellt sein. Ein beheiztes Gewächshaus sollte auf eine Mindesttemperatur von 5 - 15° eingestellt sein. Sind kälteempfindliche Pflanzen dort untergebracht, sollte ein Frostwächter installiert werden. Es lohnt sich aber, bestimmte Pflanzen schon auf der Fensterbank vorzuziehen und diese dann später in das unbeheizte Gewächshaus umzusiedeln.

Befallenes entfernen und vernichten. Regelmäßig auf Befall kontrollieren. An heißen Tagen schattieren mit Stroh- oder Bastmatten, grünen Plastikfolien, schnellwachsenden rankenden Blumen (siehe 'Rank-Kletter-Schlingpflanzen') oder Weizenmehlanstrich: 650 g Weizenmehl mit 1 l Wasser fein verrühren, auf die Verglasung streichen. Wird bei Regenwetter glasig. Reicht für 25 qm. Es gibt auch Schattierfarbe im Handel. Für die normalen Gemüsepflanzen ist aber eine Schattierung nicht nötig, wenn das Gewächshaus groß genug ist. Übermäßige Lichtbelastung wird angezeigt durch Rotfärbung des Blattwerks. Kurzfristig kann auch durch Wasserberieselung des Daches und der Wände eine zu hohe Innentemperatur abgesenkt werden. Diese Massnahme aber nur für kurze Zeit anwenden. Temperaturausgleichend wirken auch größere Wassermengen, eine Reihe von Gießkannen haben schon eine gewisse Wirkung.

Für den Herbstanbau kommen in Frage: Kopfsalate (Merveille des quatre oder Attractie), die Herzblätter bleiben bestehen. Eissalate wie Barcelona oder Fortunas brauchen nur etwa 2 Wochen länger, auch hier kann man die Herzblätter bestehen lassen.

Beheizte Gewächshäuser können im Herbst Bromelien, Geranien und Petunien aufnehmen. Bei Temperaturen von 5 - 10° lassen sich die meisten Kübelpflanzen im Gewächshaus überwintern und auch einige Zimmerpflanzen wie Azalee und Klivie. Die Kübel am besten eingraben, auch die Erde schützt etwas. Kübel mit Blumenzwiebeln blühen weitaus früher. Im nicht geheizten Gewächshaus können Kübelfeigen trocken überwintert werden. Selbstverständlich kann auch Zimmerpflanzen während des Sommers ein Plätzchen im Gewächshaus eingeräumt werden, wer aber genügend Platz auf der Terrasse hat, wird sie dort lieber hinstellen, zumindest während der Blüte. Erkrankte Zimmerpflanzen können evt. unter den günstigeren Bedingungen des Gewächshauses, vor allem der höheren Luftfeuchtigkeit und Temperatur, gesunden. Für die meisten Zimmerpflanzen ist allerdings eine Schattierung notwendig. Kakteen brauchen zur Überwinterung einen hellen, kühlen, aber frostfreien Raum. Im übrigen müssen sie trocken gehalten werden. Im Sommer vertragen sie dagegen hohe Temperaturen. Auch diese Bedingungen sind im Gewächshaus einzuhalten.

Eignung der Pflanzen

Nicht alle Pflanzen kommen mit den Verhältnissen unter Glas zurecht. Nur einige Anbieter weisen darauf hin, ob ihre Samen für diesen Zweck geeignet sind. Möglichst resistente Sorten und sterilisiertes Saatgut wählen, sonst vorher beizen (Siehe 'Saatbeizung'). Keine Pflanzen mit sichtbaren Schäden auspflanzen.

Für Gewächshäuser geeignet sind gemäß Lieferanten:

Baldur: Gurken, Schlangengurken Kalunga F 1, Traubengurken Conny F 1. Tomaten Master F 1; Cocktailtomaten Sweet 100 F 1 .

Gartenland Aschersleben: Feldsalat Vally, Verte de Cambrai, Vit. Salatgurke Saladin, Schlangengurke Landora. Treibgurken Styx. Kopfsalat Maikönig. Pflücksalat Lollo Rossa, Salad Bowl. Radies Saxa 2.

Hild: Brokkoli Emperor. Feldsalat Elan, Eurion, Granon, Medaillon, Rodion, Vit. Einlegegurken Serena F 1, Silor F1. Kohlrabi All Star, Azur Star, Express Forcer, Quickstar F 1, Trero. Kopfsalat Kellys. Rettich Ostergruß rosa, roter Neckarruhm. Radieschen Fanal, Topsi. Möhren Sugarsnax. Petersilie grüne Perle. Radieschen Altox, Datox, Helox, Koraal, Topsi. Sellerie Prinz. Tomaten Master, Moravi, Serrat, Wassermelone Red Honey. Zuckermelonen Delada, Lunabel.

Kiepenkerl: Asia-Salate Aussaat 2 - 9. Auberginen Madonna F 1. Feldsalat Favor, Gala. Gartenkresse Cressida. Gurken: Schlangengurken Dominica F 1, Mini-Aroma-Gurken Printo F 1 . Kohlrabi Kohyro . Kopfsalat Vicky. Kürbis: Flaschenkürbis Lagenaria siceraria 'Maranka' . Melonen: Wassermelone Sugar Belle F 1. Zuckermelone Marlene . Paprika Goldflame, Monte, Narobi. Radies Eiszapfen Vitus. Stielmus Hymenia, Namenia. Tomaten Bolzano, Culina, Gourmet, Serafino. Cocktailtomaten Orangino, Picolino. Kirschtomaten Dolce Vita, Goldita, Sweet Million. Zitronengras Tasty Lemon. Zwiebeln: Lauchzwiebeln Ishikura Long White, Aussaat 8 - 9.

Pötschke: Auberginen Black Beauty. Erdbeeren: Hängeerdbeeren Temptation. Feldsalat Elan, Vit, Verte de Cambrai. Gurken: Schlangengurken Chines. Schlangen, Euphya F 1, Rawa F1 (Mini), Sudica F 1; Treibgurken Picador F 1, Telegraph Improved; Schälgurke Travito; Landgurke Solverde F1. Hirschhornwegerich. Kohlrabi zum Treiben Azur Star, Blaro, Trero . Paprika Merit, Pinokkio F 1; Gewürzpaprika Cayenne long slim. Rettich Hilds roter Neckarruhm. Zum Treiben Ostergruß, Rex. Tomaten Estrella F 1, Myrto F 1, Picolino (Cocktailt.), Tigerella, Vision F 1.

Sperli: Andenbeere (Kapstachelbeere). Aubergine (Eierfrucht) Black Beauty. (Wahrscheinlich können alle Sorten ohne Probleme unter Glas herangezogen werden). Bohnenkraut Pikanta. Dill Sari, Topfdill Brevi. Endivie Jeti, Friseesalat Wallone. Erdbeerspinat. Feldsalat dunkelgrüner Vollherziger 2, Holländischer Breitblättriger. Gurken Adrian F1 RZ, Flamingo F1, Hayat F1, Saladin F1, Kiwano. Kohlrabi Blaro. Küchenkräuter-Kombination. Mangold Bright Lights F1. Zuckermelone Agora F1. Wahrscheinlich können alle Sorten ohne Probleme unter Glas herangezogen werden). Paprika Sammy F1 RZ, Golden Bell F1, Topepo Rosso, California Wonder, Merit, Gourmet, Lombardo. (Wahrscheinlich können alle Sorten ohne Probleme unter Glas herangezogen werden). Petersilie Clivi, Gigante D'Italia, Mooskrause 2/Anja. Radieschen Cyros F1, French Breakfast 3. Rauke, Salatrauke, wilde Rauke, Ruca Salatrauke. Rettich Rex, Hilds Roter. Schnittlauch Grolau. Teltower Rübchen, Mairübe Petrowski. Salat: Bataviasalat Apache RZ, Kopfsalat Chagall RZ, Pflücksalat Grand Rapids, Babysalat, Pflücksalat Lollo, Lollo Rossa. Stielmus. Stevia Sweet leaf of Paraguay. Tomaten Bistro, Delicado F1, Goldene Königin, Kalimba F1, Marmande, Virginia F1, Yellow Pearshaped, Concorde F1, Harzfeuerr F1, Luxor F1, Sweet Million F1, Suso F1. Zucchini Black Forest F1.

Weiterhin sind geeignet: Feldsalat Valgros. Möhren Gonsenheimer Treib. Pariser Markt. - Chrysantheme als Salatersatz für Gewächshaus und Frühbeet. Sie wird als Salat oder Spinat zubereitet. Man kann sie etwa 20 cm lang heranwachsen lassen. Sie gehören auch zu den Garland - Maiko - Gewächsen.

 

Zeitgewinn

Mit Hilfe des Gewächshauses ist für die Anzucht ein deutlicher Zeitgewinn von 6 Wochen möglich. Wer so früh wie nötig das Gewächshaus nicht heizen will, kann frühe Aussaat auch auf der (hellen) Fensterbank, möglichst Südfenster, vornehmen und dann später die Pflanzen in das dann beheizte Gewächshaus bringen. Die Innentemperatur darf aber im Frühjahr nicht zu sehr absinken. Ein Heizlüfter mit Thermostat und ausreichender Kapazität löst das Problem. Notfalls Pflanzenschalen mit Elektro-Bodenheizung verwenden oder einen Teil des Gewächshauses mit Folien vom übrigen Teil abtrennen und nur diesen beheizen. Die Pflanzschalen ggf. mit Styropor von kalten Unterlagen isolieren. Wie üblich, müssen die Pflanzen nach Bildung der Keimblätter und des ersten Blattes pikiert werden. Siehe 'Aussaat'. Gegossen wird mit angewärmtem Wasser, am besten am Vormittag, nie abends wegen der Pilzgefahr.

Optimierung der Ergebnisse

Nachstehend einige Hinweise zur Verbesserung der Ergebnisse, ggf. auch bei verspätetem Beginn:

  • Nur Anzuchterde mit Prädikat verwenden (Siehe unter 'Anzuchterde').
  • Pflanzen stärken und ihr Wachstum beschleunigen durch 'Saatbeizung'.
  • Eichenblätterjauche dient der Abwehr von Pilzkrankheiten.
  • Keimung zusätzlich beschleunigen durch feuchte warme Luft in einem geschlossenen, durchsichtigen Plastikbehälter, wie beschrieben unter 'Aussaat' A: Der Samen wird in Filterpapier gewickelt, in 'Humofix' - Lösung oder Baldrianlösung getaucht und in dem Gefäß auf feuchten Sand gelegt, das Gefäß geschlossen oder mit einer Plastikfolie umhüllt und der Behälter in einer Umgebung mit etwa 18 - 20° aufgestellt, nur die Südländer Auberginen, Gurken, Melonen, Paprika, Tomaten brauchen höhere Temperaturen. Die gekeimten Samen werden herausgenommen, die Wurzeln (nicht bei Gurken) etwas gekürzt, damit sie sich besser verzweigen, und einzeln in kleine Gefäße verpflanzt. Die im Wachstum zurückgebliebenen Keimlinge werden nicht verwertet. Keimschädigungen werden auf diese Weise umgangen (Siehe 'Umfall-/Auflaufkrankheiten').
  • Zur Pilzabwehr können Pflanzenstärkungsmittel angewandt werden wie Ackerschachtelhalm, Algenpräparate, Knoblauchextrakte usw.
  • Die Wurzelbildung kann verstärkt werden durch Algan, Beinwell, Wurzelfix usw.

Der weitere Werdegang ist wie üblich: Ggf. den Mitteltrieb abschneiden, wenn die Pflanze buschiger werden soll, abhärten und nach den Eisheiligen auspflanzen, die empfindlichen Pflanzen wie Auberginen, Gurken, Melonen, Paprika, Tomaten gern auch etwas später, sofern sie nicht im Gewächshaus verbleiben. Vor der Auspflanzung dient ein Wurzelbad der weiteren Stärkung. Mit Hilfe eines Gewächshauses lassen sich vor allem Jungpflanzen eigener Wahl heranziehen.

Nachfolgend wird die übliche Vorgehensweise für Anzucht und Weiterkultur im Gewächshaus dargestellt. Bitte beachten Sie auch die Hinweise, wie sie unter 'Pflanzennamen' zusammengestellt sind, das gilt vor allem für gute und schlechte Nachbarn.

 

(Frucht-)Gemüse, Kräuter, Obst .

Andenbeeren: Sie sind ebenfalls eine Alternative fürs Gewächshaus. Sie werden auf nahezu dieselbe Art wie Tomaten herangezogen und gepflegt. Während Andenbeeren im Freiland einjährig kultiviert werden, kann man sie im geheizten Glashaus nach kräftigem Rückschnitt überwintern und im Frühjahr wieder austreiben lassen. Die Ernte ist im zweiten und dritten Jahr nach der Aussaat am höchsten.

Artischocken: Aussaat 3/4 im Zimmer oder Gewächshaus. Nach Blattbildung umpflanzen in 10 cm - Töpfe.

Auberginen: Ähnlich Paprika behandeln, sie sind aber wärmebedürftiger. Auspflanzung Mi - E 5. Aussaat im beheizten Gewächshaus E 1- A 3, Pflanzung Mi 4 - 5. Die ganz frühe Anzucht bringt nur wenig Gewinn. - Reihenabstand dann 100 cm, in der Reihe 40 - 60 cm. Regelmäßig lüften, mittags leicht schütteln wegen der Befruchtung. Seitentriebe ausgeizen, wöchentlich düngen, aber nicht übermäßig gießen wegen der Gefahr von Wurzelfäule, besser gut mulchen. Bei einer Höhe von 60 cm können einige Seitentriebe belassen werden. Kupiert man den Mitteltrieb bei 40 cm Höhe, wird die Pflanze buschiger und nicht so hoch, Stützhilfen können entfallen. Sonst bei der Pflanzung mit einem Stab versehen oder an Schnüren hochziehen, es ist mit Höhen von 1,50 m zu rechnen. Untere Blatttriebe entfernen. Nur 3 Triebe mit je 2 Früchten belassen. Weitere Fruchtansätze ausbrechen. Bei kleinen Früchten kann man die Anzahl entsprechend erhöhen. Früchte werden nur gebildet bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchte. Vorkultur mit der Indiandernessel, sie fördert Aroma und Wachstum. Mischkultur mit Basilikum, Kohlrabi, Radies und Spinat. Für die Gewächshauskultur empfiehlt sich eine Veredelung auf einer resistenteren Unterlage.

Basilikum: Aussaat Mi 4 in Saatschalen, Samen nur andrücken, später in kleine Töpfe umpikieren. Später ins Freie auspflanzen oder im Gewächshaus neben Gurken.

Bleichsellerie: Aussaat A 5 im Gewächshaus in eine Saatschale, Samen nur andrücken. Später pikieren und im Gewächshaus belassen bis zur Auspflanzung.

Buschbohnen: Aussaat Mi 4 im warmen Gewächshaus in 10-cm-Töpfe. Bis zur Hälfte mit Erde auffüllen, 5 Bohnen darauf verteilen und mit gut 1 cm Erde darüber abdecken. Nach der Keimung mit weiterer Erde auffüllen. Vorsichtshalber mit Vlies abdecken. - Buschbohnen können auch direkt im Gewächshaus angebaut werden.

Dill Sari (Sperli): Aussaat ganzjährig. Reihenabstand 25 - 30 cm. Saattiefe 1,5 - 2 cm. Keimdauer 10 - 20 Tage bei 10 - 25°. Ernte 1 - 12, 5 - 8. Immer wieder Stelle wechseln.

Endivie: Vorkultur im Gewächshaus bei über 16° ab 4 mit Auspflanzung im Freien, Keimtemperatur möglichst über 20°. Aussaat im Freien Mi 6/Mi 7 ins Beet, umpflanzen ins Gewächshaus E 8 im Bereich der Gurken, falls die Gurkenernte zur Neige geht, Abstand 30 x 30 cm. Oder im Freien belassen und dort umpflanzen, dann mit dem gesamten Wurzelwerk E 9 auf den Platz der Gurken neu einpflanzen. Ernte bis fast zum Jahresende im kalten Gewächshaus, ggf. isolieren mit Luftpolsterfolie und/oder abdecken mit Vlies. Endivie kann bis - 4/5° Kälte vertragen.

Erdbeeren, Monatserdbeeren: Aussaat 2 im Zimmer, pikieren, in das Gewächshaus bringen und ab E4 nach Abhärtung im Freien auspflanzen. - Frühsorten im Herbst umpflanzen in 10 l - Container. Nachdem sie einige Tage Frost abbekommen haben, werden die Töpfe in das Gewächshaus umquartiert, wo die Temperatur um etwa 10° eingestellt werden muss. Ab 2 etwas düngen und nach dem Aufblühen mit weichem Pinsel die Blüten befruchten. Bei hellem Stand kann mit der Ernte im April gerechnet werden.

Hänge-Erdbeeren: Am besten im Topf kaufen und in möglichst breite Balkonkästen pflanzen, Pflanzabstand 25 cm. Je nach Höhe des Gewächshauses an einer Seitenwand anbringen, Kästen leicht nach vorn geneigt. Normale Blumenerde, schwach sauer, oder Hortensienerde verwenden. In 14-Tage-Abstand düngen. Die ersten Blüten bis etwa E 5 werden ausgebrochen, damit mehr Ausläufer gebildet werden. Baldrianspritzung verstärkt ebenfalls die Neubildung von Blüten und Trieben. Diese Ausläufer werden über die Topfränder gelegt, so dass sie nach unten hängen. Ggf. Pappen o.ä. unterlegen, wenn die Ränder zu scharfkantig sind. Ernte ab Mi 7 - E 10. Nach der Ernte alle Ausläufer abschneiden, im Frühjahr Erde austauschen. Ein drittes Standjahr lohnt sich nicht. Frühzeitig für Vermehrung durch Ausläufer sorgen.- Gelbe Blätter und verpilzte Früchte immer sofort entfernen und vernichten. Häufig mit stärkenden und schützenden Brühen spritzen (Algifert, Neudovital, Ackerschachtelhalm, Knoblauch).

Feigen: Kübelpflanzen 11 zurückschneiden und umziehen ins Gewächshaus. Es kann auch als Daueraufenthalt dienen, wobei die Früchte ständig weiterwachsen und fruchten.

Feldsalat: Im ungeheizten Glashaus kann ab A 9 bis Mi 10 breitwürfig ausgesät werden, auch um die Tomaten herum, in Reihen von 10 cm. Bewährt sind die Sorten Elan, Medaillon, Verte de Cambrai, Vit, da sie gegenüber Pilzen robust sind. Trotzdem dichten Stand vermeiden, ggf. pikieren. Mit Vlies abdecken, schützt die Kultur bis -5°. Nur an sonnigen Tagen gießen, danach lüften. Ernte bis in den März des nachfolgenden Jahres. Bei Anbau unter Glas muss immer mit höheren Nitratwerten gerechnet werden. Deshalb nur auf altgedüngtem Boden aussäen. Lüften, wann immer möglich. Ab A 2 kann erneut in das kalte Gewächshaus ausgesät werden.

Gartenkresse: Direktaussaat im Gewächshaus in Reihen, Abstand 10 cm. Leicht andrücken und mit Erde bedecken. Im Abstand von 14 Tagen wiederholen.

(Salat)-Gurken: Aussaat ab 2 - 3 im Zimmer oder im warmen Gewächshaus, ab Mi 4 im kalten. Ständige Mindestkeimtemperatur 22°, besser sind 25 - 26°. Man legt immer zwei bis drei Samen in ein kleines Töpfchen, diese werden später aufgefüllt bis zu den Keimblättern, so dass noch neue Wurzeln entstehen können. Nur die jeweils kräftigste Pflanze wird weiterkultiviert. Ggf. Umzug ins Gewächshaus nach Bildung der Keimblätter. Beim Aus-oder Umpflanzen, etwa A - Mi 5, darauf achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Im Gewächshaus auspflanzen, sobald 2 - 3 Blätter gebildet worden sind, Abstand 60 cm. Hochleitung mittels Schnur. Salatgurken sollten nur im Frühbeet oder Gewächshaus gezogen werden. Schnurgurken sollten nicht schwerer als 400 - 500 g werden. Mistpackung und Deckerde von 25 cm Höhe. Je Fenster eine Pflanze setzen. Nachts mit Noppenfolie abdecken, die Temperatur sollte nicht unter 15° absinken. Bei Verwendung von Schnüren die Triebe immer um die Schnur wickeln. Vorteilhaft ist auch hier ein kleiner Wall von 20 cm Höhe. Fruchtansätze und Blätter am Haupttrieb der Salatgurken unter Glas müssen immer abgeschnitten werden bis etwa in einer Höhe von 50 - 60 cm, sonst leidet die Qualität und die Ventilation. Darüber am Haupttrieb nur höchstens 6 Fruchtansätze belassen. Er wird bis zum Dach und dann waagerecht weitergeleitet, bis er etwa 50 cm lang ist, dann kürzen. Die Seitentriebe am Haupttrieb ebenfalls nach Blüte und Blatt kürzen, höchstens 6 Fruchtansätze belassen. Ab der 5. Pflanzwoche wöchentlich düngen mit Blutmehl, Brennesseljauche, Guano. Ausreichend lüften, stickstoffarm düngen. Mit Beginn der Fruchtbildung muss mehr gedüngt werden. Viel gießen, bei starker Sonneneinstrahlung über Mittag schattieren. Falls möglich, Gurken trennen vom übrigen Gemüse, sie lieben im Gegensatz zu anderen Gemüsearten hohe Luftfeuchtigkeit, die z.B. für Tomaten zu Krankheiten führen kann. Dill um die Pflanze herum säen und Basilikum beipflanzen, Radies und Rettich fernhalten. Wegen der Welkegefahr empfiehlt sich die Veredelung auf Feigenblattkürbis. Robuste Sorten verwenden, hochempfindliche verlangen hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit, diese sind aber für die anderen Pflanzen oft ertragsmindernd oder in anderer Weise schädlich. Bei richtiger Kultur sind schnelle und hohe Erträge zu erwarten.

Kartoffeln: Frühkartoffeln werden ab Mi 1 im Haus oder im geheizten Gewächshaus vorgetrieben und E 2 in gute, sandige Komposterde gelegt. Für einen Container mit 10 l Inhalt genügen zwei durchschnittlich große Kartoffeln. Sobald die ersten Blätter erscheinen, wird etwas Erde nachgefüllt. Anschliessend die Behälter so hell und warm wie möglich aufgestellen.

Kohl (Blumenkohl, frühe Sorten von Rotkohl, Weißkohl und Wirsing) Wie Kopfsalat, auspflanzen Mi 4.

Kohlrabi: Aussaat ab 11 im warmen Gewächshaus, im kalten ab 3. Nach Auspflanzung im Gewächshaus zusätzlich düngen. Oder Heranzucht im Zimmer, ab Mi 3 abhärten und umpflanzen ins kalte Gewächshaus.

Kopfsalat: Am besten im Zimmer vorziehen, Aussaat E 2, und nach Auflaufen im Gewächshaus pikieren. A4 auspflanzen ins Freie nach Abhärtung. Oder Aussaat im frostfreien Gewächshaus ab 1 mit Ernte dort Mi 4. Salat bildet keine Köpfe bei hohen Temperaturen, er keimt dann auch nicht, deshalb sollte die Keimtemperatur unter 15-18° bleiben. Ggf. Aussaat in Plastikbehälter, wie oben beschrieben unter 4). - Bei Temperaturen von 10 - 12° benötigt er immerhin mehr als das dreifache an Zeit bis zur Ernte gegenüber dem Normalfall: Auspflanzen ins Gewächshaus ab Mi 3, ab 18° im Gewächshaus muss gelüftet werden. - Für weitere Aussaat und Pflanzung in den folgenden Monaten sorgen: Aussaat E 7 im Freien für Pflanzung im Gewächshaus, Ernte dann E 10 - Mi 11. Aussaat Winterkopfsalat 8 im frostfreien Gewächshaus, Ernte 3 - 4. Maiwunder, Roter Winter. Heizung nicht unbedingt notwendig, im kalten Gewächshaus kommt der Salat gut zurecht und bildet sogar richtige Köpfe aus bei 10 - 15°. Der Genuss dieser Köpfe ist aber nicht unbedingt empfehlenswert wegen der erhöhten Nitratwerte. Deshalb nicht oder ganz wenig düngen. Lüften, wann immer möglich.

Majoran: Aussaat 3 im Zimmer oder warmen Gewächshaus, Samen nur andrücken. Pikieren.

Melonen: Aussaat Mi 4 im Zimmer oder warmen Gewächshaus und Weiterbehandlung wie bei Gurken. Ständige Mindesttemperatur 22°, besser einige Grade höher. Gewächshaus: 5 auspflanzen 40 x 80 cm.

Zuckermelonen nach dem 4. oder 5. Blatt entspitzen, auch die sich dann bildenden Seitentriebe nach dem 5. - 6. Blatt, aber davon nur 4 belassen, die sich daraufhin bildenden Seitentriebe nach dem 3. Blatt. Weibliche Blüten bilden sich nur an den nachwachsenden Ranken. An Schnüren aufleiten, dann kappen. Wenn die Früchte nussgroß geworden sind, die Triebe oberhalb auf 2 Blätter einkürzen. Während der Blüte sollte die Temperatur 24° und mehr erreichen, nur dann kann die Befruchtung gelingen. Melonenblüten sind oft verklebt oder trocknen ein. Der Pollen verklebt leicht. Daher mit weichem Pinsel vormittags künstlich befruchten oder die männlichen Blüten abschneiden, deren Blütenblätter ebenfalls und den Pollen auf die Narbe der weiblichen Blüte drücken. Beste Zeit dafür sind die frühen Morgenstunden bis 11 Uhr. Die weiblichen Blüten sind an der Verdickung unterhalb der Blüte zu erkennen.

Die Wassermelonen werden nicht entspitzt, die Früchte bilden sich an den Triebenden. Je Pflanze können höchstens 6 Früchte heranreifen, am besten durch ein aufgehängtes Netz entlasten, am Boden auf Styropor, Bretter oder Stroh legen. Bei vorübergehendem Wasserentzug bilden sich in kurzer Zeit verstärkt weibliche Blüten. Nie kaltes Wasser benutzen, nur abgestandenes lauwarmes Wasser, und dies in großen Mengen. Niemals den Wurzelhals benetzen, es droht Wurzelfäule. Hohe Luftfeuchtigkeit wird nicht vertragen. Wöchentlich düngen mit Kompost, Brennesseljauche und gut verottetem Mist. Reife teilt sich mit durch typischen Geruch und bei der Zuckermelone durch zarte Risse in Stielnähe. Wassermelonen müssen einen hellen Klang bei Reife abgeben, wenn sie beklopft werden. Früchte öfters auf Fäulnis untersuchen. Da die Pflanze sehr pilzanfällig ist, immer den Anbauplatz wechseln. - Lagerung bei 10°, getrennt von anderen Früchten, etwa 2 - 3 Wochen.

Möhren: Ab 2 können geeignete Sorten in das kalte Gewächshaus gesät werden.

Paprika/Peperoni: Aussaat Mi 3 im Zimmer, Keimung meistens nur bei Temperaturen über 22 - 25°. Keimdauer über 14 Tage. Nach Ausbildung der Keimblätter in 10 cm -Töpfchen pflanzen und in das Gewächshaus dicht an dicht stellen ab 4. Die Temperatur sollte dann auf 16 - 18° eingestellt sein, sie darf nicht unter 10° abfallen. Sonst erst ab 5 umsiedeln. Direktaussaat im warmen Gewächshaus ab 1. Kulturbedingungen im Gewächshaus sind weitgehend wie bei Tomaten, jedoch wird weder entgeizt noch entspitzt, Paprika ist aber wärmebedürftiger und braucht volle Sonne, damit die Früchte reif werden. Bewährt ist die dreitriebige Kultur. Pflanzabstand 40 x 50/60 cm, gleich Stäbe mit dazustecken oder für Anzucht mit Schnüren vorsehen. Drei Wochen nach der Pflanzung anhäufeln. Boden immer locker halten, mulchen z.B. mit Brennesselblättern. Mit Pflanzenjauche gießen. Bleibt die Temperatur bei Blüte unter 19°, werden keine Früchte gebildet, über 30° werden sie unfruchtbar. Nach der Blüte reichlich gießen und düngen mit Kompost, dann alle 8 Tage düngen. Paprika hat nur wenig Wurzelmasse, es muss deshalb immer wieder gegossen werden. Wird nur mit Regenwasser gewässert, muss gelegentlich etwas Algenkalk zugegeben werden. Die Königsblüte, die in der Mitte der ersten Stängelverzweigung ist, ausbrechen. Dadurch wird die Verzweigung der Stängel angeregt und die Ernte erhöht. Frühzeitige Ernte der ersten Frucht erhöht ebenfalls den Fruchtansatz. Ggf. mit Baldrian spritzen. Werden die Kulturbedingungen eingehalten, kann in geheizten Gewächshäusern bis in den Spätherbst hinein geerntet werden.

Passionsblume Passiflora edulis: Sie kann bei mindestens 10° im Gewächshaus während des Winters weiterkultiviert werden. Bei Untertemperatur reagiert die Pflanze mit Abwerfen der Blätter.

Pepinos, Birnenmelonen: Aussaat 3 - 4 im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Bald pikieren. Ins Freie auspflanzen ab Mi 5.

Petersilie: Aussaat A3 im Gewächshaus in Reihen oder breitwürfig. Oder Aussaat E 2 im Zimmer und nach Auflaufen ins Gewächshaus stellen. Mi 4 auspflanzen ins Freie. Gegen tiefere Temperaturen wenig empfindlich.

Pflücksalat: Geeignete Sorten können schon früh im Jahr ins kalte Gewächshaus ausgesät werden.

Porree: Aussaat dünn Mi 3 in Saatschalen im Gewächshaus, die Temperatur sollte unter 15-18° bleiben. Nicht pikieren, ab E 5 ins Freie pflanzen, sobald sie groß genug sind. Gegen tiefere Temperaturen wenig empfindlich.

Radies: Direktaussaat im warmen Gewächshaus ab A 1, Ernte nach 6 - 7 Wochen, oder ab A 2 im kalten Gewächshaus in Anzuchterde, Mi 3 auspflanzen im Gewächshaus in Reihen, Abstand 8 x 5 cm, Ernte A 4. Gleichzeitig neu aussäen in Saatschalen. Beste Frühbeettemperaturen bei Radies: 10 - 12 °, nicht unter 6°, nicht über 15°. Immer ausreichend lüften. Spätaussaat von Herbstsorten A 9, Ernte E 10/A 11.

Rettich: Aussaat E 2 im warmen Zimmer, Mi 3 direkt in das Gewächshaus auspflanzen. Radies und Rettich schießen bei hohen Temperaturen! Viel Humus und Wasser erforderlich.

Rucola: Ab 2 kann in das kalte Gewächshaus ausgesät werden. Nitratbelastung beachten.

Schnittsalat: Direktaussaat ab Mi 3 im Gewächshaus. Abstand 15 cm. Wöchentlich wiederholen.

Bataviasalat 'Apache RZ': Aussaat 1 - 9, Abstand 30 x 35 cm. Saattiefe 0,5 - 1 cm. Keimdauer 6 - 14 Tage bei 5 - 15°, niemals über 20°. Ernte 10 - 4. Der Salat hat eine tiefrote Farbe, er ist schossfest und mehltauresistent NL 1 - 16. Lollo rossa wird von Schnecken gemieden. Blätter sind rotgrün, er ist spätschossend. Aussaat unter Glas 1 - 9, 0,5 cm tief, Keimzeit 8 - 15 Tage bei 8 - 18°. Einmal pikieren. Pflanzabstand 25 x 30 cm. Ernte 5 - 9.

(Schnitt-)Sellerie: Aussaat E 3 im Zimmer oder geheiztem Gewächshaus. Samen nur andrücken. Nach Auflaufen und Blattbildung pikieren auf 3 cm Abstand. Beste Temperatur zwischen 18 - 22°, nicht unter 10° abfallen lassen, es besteht Schossergefahr. Ein zweites mal pikieren, wenn sich die Jungpflanzen berühren. Diesmal einen Abstand von etwa 6 - 7 cm einhalten. Zurückhaltend gießen, sie werden kräftiger dadurch. Mi-E 5 auspflanzen.

Spinat: Aussaat im kalten Gewächshaus breitwürfig ab A 2, Ernte 3, oder A - Mi 9, Ernte im Spätherbst und im nächsten Jahr. Saattiefe 3 cm, Reihenabstand 20 cm. Im Anfang nur zurückhaltend und nur bei Sonnenschein gießen. Ausreichend lüften. In Gewächshäusern keimt der Spinat oft nicht oder verzögert, wenn die Erde überdüngt oder versalzen ist. Sonst keimt er schon bei ganz niedrigen Temperaturen. Es ist unter Glas mit höheren Nitratwerten zu rechnen, deshalb sollten nur nitratarme Sorten angebaut werden.

Stangenbohnen: Aussaat im warmen Gewächshaus A 3 - E 7, im kalten ab A 4 E 7, am besten in Töpfe zu 5 - 6 Bohnen, die nach 2 - 3 Wochen ausgepflanzt werden. Geerntet werden kann dann 6 - 9/10. Statt Stangen werden Schnüre, die vom Dach herunterhängen, als Rankhilfe angeboten. In derselben Weise können auch Busch- und Stangenbohnen, die für das Freiland vorgesehen sind, ab A 5 vorgetrieben werden. Zusätzlich kann durch Besprühen mit Baldrian, sobald die ersten Blüten erscheinen, die Ernte erhöht werden. Für das Gewächshaus empfehlen sich besondere Züchtungen mit geringerer Höhe und weniger Laub wie Eva, Limka, Marga.

Tomaten: Aussaat Mi 3 im Zimmer, die Temperatur sollte über 20° liegen. Mi 4 die kräftigsten Pflanzen herausnehmen und in 10 cm - Töpfchen umpflanzen und diese ins kalte Gewächshaus stellen. Möglichst gleichbleibende Temperatur einhalten 16 - 18°, ggf. am Abend zurück ins Haus bringen bei Nachtfrostgefahr. Nur ab und zu düngen, damit sich die Wurzeln gut ausbilden. Man kann auch noch einmal umtopfen in größere, hohe Gefäße, um die Wurzelbildung zu stimulieren. Überdüngung vermeiden, sie führt nur zu reicher Blattbildung, im Extremfall zu Blatteinrollung und schopfartigen Gipfeltrieben. Umpflanzen ins Gewächshaus 4, Ernte 6/7 oder auspflanzen ins Freie Mi - E 5, Ernte ab 7/8. Oder Aussaat im warmen Gewächshaus ab 1, auspflanzen 3 - 4 eben dort, Ernte schon 5/6. An sonnigen Tagen lüften. Triebe am besten an einer herabhängenden Schnur befestigen, um die die Pflanzen herumgewickelt werden. Dabei wird unter dem untersten Trieb eine Schlaufe um den Mitteltrieb herum gebunden. Die untersten Blatttriebe bis zu einer Höhe von 30 - 40 cm entfernen, damit sie nicht durch Bodenkontakt infiziert werden. Mittags die Pflanzen zur besseren Befruchtung etwas schütteln. Tomaten mögen keine feuchte Luft im Gegensatz zu Gurken! Ggf. das Gewächshaus teilen. Mit Beginn der Fruchtbildung muss verstärkt gedüngt werden. Die Triebspitze abschneiden, sobald 7, höchstens 8 Fruchtstände ausgebildet worden sind. Ernte im warmen Gewächshaus bis etwa 10. Bei Nematoden- und Korkwurzelgefahr Tomaten veredeln auf resistente Unterlagen.

Weinrebe: Die Weinrebe kann in unmittelbarer Nähe zum Gewächshaus angepflanzt werden und der Trieb unter der Wand durch in das Innere gezogen werden. Zusätzliche Heizung ist nicht erforderlich, aber übermäßige Hitze kann die Rebe schlecht vertragen. Die neueren Züchtungen sind viel resistenter als die früheren, von da her gibt es keine Notwendigkeit, den knappen Raum für Reben zu nutzen.

Winterportulak: Ab 2 kann in das kalte Gewächshaus ausgesät werden.

Zucchini: Aussaat Mi/E 4 im Zimmer oder im warmen Gewächshaus, 2 Samen ins Töpfchen wie bei Gurken. Z. sind aber robuster.

Zuckerhut: Aussaat ab 8 im Gewächshaus. Ernte während des Winters im kalten Gewächshaus, er kann Minustemperaturen bis 8° aushalten.

Zuckermais: Aussaat E 4 wie bei Gurken, jedoch gleich im Gewächshaus.

Zwiebeln: Aussaat E 2 im Zimmer, die Keimtemperatur ist unter 15-18°, nach Auflaufen in das Gewächshaus stellen. Nicht pikieren, frühestens E 4 ins Freie pflanzen. - Sie keimen oft bei hohen Temperaturen nicht. Gegen tiefere Temperaturen wenig empfindlich.

Siehe auch Aussaatkalender Gemüse und Aussaatkalender Kräuter

 

Blumen

Sie werden im Prinzip wie Gemüsepflanzen behandelt mit wenigen Besonderheiten:

Alle Einjährigen können im warmen Gewächshaus herangezogen werden, die frühesten wie Geranien und Petunien schon im Januar; Begonien, Gazanien, Löwenmäulchen, Pantoffelblumen im Februar; die meisten anderen im März. Im März wird auch mit der Anzucht der Einjährigen begonnen im kalten Gewächshaus. Für den Fall von starkem Frost sollten aber entweder eine Heizung oder eine Luftpolsterfolie bereitstehen. Wie schon beschrieben, kann man auch innerhalb des Gewächshauses mit Folien einen kleinen Raum abtrennen, in dem geheizt wird.

Für die Stauden gelten ähnliche Regeln. Die Aussaatzeit ist 3 - 4. Sie benötigen zu Keimung und Auflaufen eine zusätzliche Wärmequelle. Es muss nicht unbedingt in die Erde des Gewächshauses ausgesät werden, vielmehr empfehlen sich hier beheizbare Aussaatschalen, die auf einem Tisch im Gewächshaus Platz finden und bequem gehandhabt werden können. Durch Abtrennung vom übrigen Raum wird der Energiebedarf gering bleiben. Nach dem Auflaufen kann die Temperatur um 4 - 6° heruntergefahren werden.

Die folgenden Angaben beziehen sich auf das ungeheizte Gewächshaus. Im beheizten kann mit der Aussaat etwa 6 Wochen eher begonnen werden. Andere Angaben auf dem Samentütchen sollten jedoch beachtet werden.

Aster Aussaat A 4, pikieren. Möglichst resistente Sorten auswählen. Die bessere Wahl ist Freilandaussaat ohne Umsetzung, weil beim Umpflanzen Wurzeln beschädigt werden, in die der Pilz sofort eindringt.

Bartfaden Aussaat Mi 3, nach Auflaufen die Temperatur etwas absenken, in Pflanzkästen pikieren.

Begonien Aussaat ab Mi 2, pikieren etwa Mi 3 auf 3 cm Abstand und nochmals, wenn sie sich berühren. Beste Temperatur um 18°. Vor nächtlicher starker Temperaturabsenkung bewahren.

Edelwicke Aussaat Mi 4 jeweils 5 - 6 Körner in ein kleines Töpfchen. Sie ziehen etwas kühlere Temperaturen vor und mögen Frischluft.

Eisenkraut Aussaat A 3, pikieren, in kleine Töpfchen.

Fleißiges Lieschen Lichtkeimer. Aussaat Mi 3, nach Auflaufen reichen 15°. Später in Pflanzkästen pikieren, danach in kleine Töpfchen. Vor nächtlicher starker Temperaturabsenkung bewahren.

Gartennelke Lichtkeimer. Aussaat A 3 bei ca. 20°, danach nicht unter 15° absinken lassen. Der Mittelstängel muss oberhalb der Erdoberfläche bleiben.

Gazanie Lichtkeimer . Aussaat A 3, später pikieren in Töpfchen.

Hahnenkamm Aussaat E 3, pikieren, in kleine Töpfchen umtopfen. Alle 8 - 14 Tage etwas düngen, wenn sie etwas herangewachsen sind.

Kapuzinerkresse Aussaat Mi 4, jeweils 2 Samen in einen Topf. Die schwächere Pflanze wird entfernt.

Leberbalsam Aussaat A 3, gleichmäßig feucht halten, nach Auflaufen trockener halten, mit Temperatur dann um 15°. Pikieren, sobald sie sich berühren, werden sie umgepflanzt in kleine Töpfe.

Löwenmaul Aussaat A - Mi 3. Samen nur andrücken. Nach Auflaufen Temperatur absenken auf mindestens 15°. Pikieren in Schalen, Abstand 5 x 5 cm, neue Temperatur möglichst dann 10 - 12°. Nach Abhärtung ab E 4 ins Freie auspflanzen.

Männertreu Aussaat A - Mi 3, pikieren, dabei jeweils 4 - 5 Pflänzchen zusammenlassen.

Mignondahlie Aussaat A 4, später umtopfen in Töpfchen. Auspflanzen E 5.

Petunien Aussaat 2 - 3 unter Glas in humose Erde mit etwas Sandzusatz. Samen nur andrücken. Keimzeit 1 Woche bei 20°, danach etwa 15° einhalten, aber nicht darunter. Nicht zu feucht halten, öfters düngen. Pikieren in Saatschalen mit kleinen Plastiktöpfchen. Für ausreichende Helligkeit sorgen. In Töpfchen umpflanzen.

Prunkwinde Aussaat A - Mi 4. Später in kleine Töpfchen pikieren.

Salbei, Salvia, einjährig Lichtkeimer. Aussaat A 3, pikieren, umtopfen in kleine Töpfchen. Etwas zurückhaltend gießen, aber ab und zu düngen. Kopftriebe entfernen, damit sie buschiger werden. Vor nächtlicher starker Temperaturabsenkung bewahren.

Sommernelke Aussaat A 4, pikieren.

Sommerphlox Aussaat A 4, pikieren, E 5 auspflanzen.

Sonnenhut, einjährig Aussaat A 4, pikieren, auspflanzen 5.

Tagetes Aussaat A - E 4, pikieren, E 5 auspflanzen.

Wunderbaum (Rizinus) Aussaat A - Mi 3 einzeln in kleine Töpfe.

Zinnie Aussaat Mi 4, pikieren nach Erscheinen der Keimblätter. Vor Schnecken schützen.

Siehe auch Aussaatkalender Blumen.

 

Abkürzungen Jahreszeiten:  A - Mi 4 = Anfang bis Mitte April